Donnerstag, 15. Juni 2017

Lesemonat Mai

Hallo und Herzlich Willkommen zu meinem etwas verspäteten Lesemonat Mai. Im vergangenen Monat habe ich mal wieder meine obligatorischen neun Bücher gelesen. Dieses Mal war kein Ebook dabei. Insgesamt waren es 3676 Seiten. Das waren die Fakten, dann können wir ja loslegen. 
Beginnen wir mit dem Auftakt der Trilogie von der Autorin V.E. Schwab. Bei "Vier Farben der Magie" war ich sehr gespannt, was mich erwarten würde. Und was mich erwartete war eine Menge. "Vier Farben der Magie" ist ein Schatz für alle Fantasy-Liebhaber, weil man hier alles findet, was wir lieben. Vier verschiedene Welten, immer geht es um die Stadt London in verschiedenen Versionen. Im roten London lebt die Magie, im grauen London ist sie längst vergessen, im weißen London stirbt die Magie und das schwarze London zeigt das beste Beispiel, was geschieht, wenn Magie und Macht missbraucht wird. Mittendrin der Held Kell, der als einer der wenigen zwischen den Welten wandeln kann. Immer begleitet von einer unglaublich sympathischen weiblichen Heldin, namens Lila, die während der Handlung eine ganze Menge Potenzial entwickelt. Ich freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung, die im November diesen Jahres erscheinen wird. 
Weiter ging es im Mai mit meinem ersten Buch von der Autorin Banana Yoshimoto. "Moshi Moshi" ist ein sehr ruhige aber gleichsam eindringliche Geschichte über das Erwachsenwerden, in der es um zwei Frauen geht, die eine persönliche Tragödie auf ihre ganz eigene individuelle Weise zu verarbeiten versuchen. Der Vater der Protagonistin Yotchan, ein bekannter Rockstar, begeht mit einer unbekannten Frau aus heiterem Himmel Selbstmord. Zurück lässt er seine Ehefrau und sein einziges Kind. In dem Künstlerviertel Shimokitazawa versuchen die beiden Frauen einen Neuanfang, um zwar nicht ihre Vergangenheit zu vergessen aber um ihre Zukunft neu zu gestalten. Besonders gefallen hat mir die leise Erzählweise in der Geschichte und die Umgebung, in der Yoshimotos Roman spielt. Es wird auf jeden Fall nicht das letzte Buch sein, das ich von der Autorin lesen werde. Wer es noch etwas genauen haben möchte, ich habe zu "Moshi Moshi" eine Rezension geschrieben. 
Eine weitere Autorenpremiere gab es im vergangenen Monat bei Ian McEwan. "Abbitte" war mein erster Roman des Autors und ich war gleichfalls gespannt, was mich erwarten würde. Obwohl ich ein paar Anfangsschwierigkeiten hatte, weil die Handlung gerade am Anfang sehr langsam erzählt wurde, habe ich mich sehr schnell an McEwans besonderen Schreibstil gewöhnt und langsam aber sicher immer mehr Gefallen an der Geschichte gefunden. "Abbitte" erzählt die Geschichte verschiedener Personen, deren Leben durch ein elementares Ereignis im Verhalten eines jungen Mädchen verändert wurde. Sehr oft war ich wie elektrisiert in der Handlung gefangen und habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist. Das Ende der Geschichte hat mich dann noch einmal komplett verblüfft, und hat "Abbitte" zu einem großartigen Roman gemacht, der mich dazu gebracht hat meinen McEwan Büchervorrat noch einmal aufzustocken. 
Das nächste Buch aus dem Lesemonat Mai kommt von den wundervollen Königskindern. "Der Koffer" von Robin Roe gehört zu diesen Büchern, die ich überall gesehen habe und somit immer neugieriger wurde. Als ich es dann schlussendlich gelesen habe, wusste ich nicht wohin mit meinen ganzen Emotionen. Noch nie zuvor wollte ich in eine Geschichte hineinkriechen, um einen Protagonisten die Kraft zu spenden, durch die Handlung zu kommen. Noch nie zuvor wollte ich bestimmten Figuren in der Handlung den Kopf waschen, damit sie endlich aufwachen. "Der Koffer" ist so wahnsinnig gut geschrieben und so emotional, dass es weh tut und man mit jeder weiteren gelesenen Seite auf ein Happy End hofft, nein, man betet beinahe dafür, weil man es nicht ertragen könnte, wenn es anders wäre. Wenn man "Der Koffer" liest, nur mit Taschentüchern und der Gewissheit, dass man diese Geschichte lange nicht mehr vergessen wird. 
Weiter ging es im Mai mit der Fortsetzung von einer Trilogie, deren erster Teil mich komplett überrascht hat. "The Cage- Entführt" war der Auftakt einer brisanten Science-Fiction Geschichte mit einer frischen Idee und jeder Menge unerwarteten Wendungen. Die Fortsetzung "Gejagt" reihte sich zunächst in die typischen Fortsetzungsbände ein, die die Aufgabe haben einen gewissen Grad an Schnelligkeit aus der Handlung zu nehmen. Doch der zweite Teil blieb trotzdem wahnsinnig interessant zu lesen, weil hier, neben der Ausweitung des Interaktionsraumes der Protagonisten, vor allem moralische Begebenheiten in den Vordergrund gekehrt werden und welche Verantwortung die Figuren in der Geschichte gegenüber ihren Mitmenschen haben. Wer es noch etwas genauer haben möchte, ich habe zu "The Cage-Gejagt" eine Rezension geschrieben. 
Das nächste Buch kommt von Leigh Bardugo, die man vor allem von ihrer Grischa-Trilogie kennt. "Six of crows" ist der erste Band eines Zweiteilers, der im Oktober, unter dem Titel "Das Lied der Krähen" auch in Deutschland erscheinen wird. Da ich aber eher der ungeduldigere Typ bin, musste ich es schon auf Englisch lesen, was man allerdings nicht unbedingt als leichte Aufgabe betrachten kann, da es tatsächlich das schwierigste englische Buch war, das ich jemals gelesen habe. Es hat sich allerdings mehr als gelohnt. "Six of crows" ist eine fantasyreiche Geschichte, die sogar das Grischa-Thema inne hat und von der Handlung her ein bisschen an die Ocean Filme mit Brad Pitt und George Clooney erinnert. Obwohl es für mich persönlich sehr schwierig zu lesen war, habe ich es keine Sekunde bereut, auch wenn ich mir wohl trotzdem noch einmal die deutsche Version holen werde. Man kann sich auf jeden Fall drauf freuen. 
Das nächste Buch, aus dem Monat Mai, habe ich sehr lange aufgeschoben. Das hatte wieder einmal den Grund, dass ich sehr ungeduldig bin und der fünfte, und bekanntlich letzte Teil, der Lockwood & Co. Reihe noch ein bisschen auf sich warten lässt. Irgendwann ging es dann aber nicht mehr, und ich musste "Das flammende Phantom" endlich lesen und wie das nun einmal so ist bei Buchreihen, in die man sich verliebt hat, man hat schnell das Gefühl wieder nach Hause zu kommen oder gute Freunde nach langer Zeit wieder zu sehen. Obwohl ein verspuktes London, in dem pünktlich zur Dunkelheit verschiedene Geister die Straßen bevölkern, natürlich nicht immer der beste Ort ist, um zurückzukehren. Aber was soll schon passieren, wenn man so viele coole Leute um sich hat, wie es in dieser Geschichte der Fall ist. Auch "Das flammende Phantom" macht dieser großartigen Reihe mal wieder alle Ehre und ich freue mich schon riesig auf das Finale, auch wenn es dann wieder heißt Abschied nehmen. 
Weiter ging es im Mai mit dem Buch "Sieben Minuten nach Mitternacht" von Patrick Ness, dessen Verfilmung letzten Monat in die Kinos kam. Das war auch der eigentliche Grund, warum ich schlussendlich das Buch vom Stapel ungelesener Bücher befreit habe. Lustigerweise habe ich den Film bis jetzt immer noch nicht gesehen, das Buch hat mir aber sehr gut gefallen und die Verfilmung werde ich so schnell wie möglich nachholen. 
Zum Schluss wie üblich mein ganz persönliches Monatshighlight und eine weitere Autorenpremiere. "Hexensaat" war - Schande über mein Haupt - mein erstes Buch von der Autorin Margaret Atwood, die diese Woche den Friedenspreis des deutschen Buchhandels verliehen bekommen hat. Und eine so herrliche Adaptionsart habe ich zuvor noch nie gelesen. "Hexensaat" ist eine mehr als ungewöhnliche Neuauflage von Shakespeares "Der Sturm" und ich habe mich verliebt auf allen Seiten in die Protagonisten und vor allem in den Schreibstil dieser wundervollen Autorin. Ich habe übrigens meinen Fehler z.T. schon behoben und mir jede Menge Bücher von Margaret Atwood nachbestellt, momentan lese ich "Der Report der Magd", das mich ebenfalls von Anfang an begeistert hat. Wer es zu "Hexensaat" noch etwas genauer haben möchte, auch hier habe ich eine Rezension geschrieben. 

Und das war er auch schon wieder. Mein Lesemonat Mai. Wieder waren durchweg gute Bücher und dann auch wieder großartige Bücher dabei. Ich bin gespannt, was mich im Juni erwarten wird.

Eure Lisa. 

6 Kommentare:

  1. Hab letztens erst ein rezi von "Der Koffer" gelesen und seitdem will ich es unbedingt lesen. Nach deinen Worten nur umso mehr;)

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    1. Es ist wirklich ein wunderschönes Buch. Ich denke, du wirst es lieben. Viel Spaß!

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  2. Sieben Minuten nach Mitternacht muss ich mir auch noch besorgen. Warum ich den Film trotz Kinoflatrate nicht nicht gesehen habe weiß ich zwar gerade nicht, aber ich fand den Trailer so toll

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    1. Ich hab es wegen meiner Bachelorarbeit leider nicht ins Kino geschafft aber das kann man ja alles nachholen :)
      Das Buch war auf jeden Fall toll. Ich wünsche dir viel Spaß damit

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  3. Hallo Lisa,

    ein sehr interessanter Lesemonat. "Der Koffer" habe ich auch gelesen und kann dir hier nur zustimmen. Die "Lockwood & Co." Reihe mag ich sehr gerne und finde es schade, dass diese bald vorbei sein soll.

    Und bei "Vier Farben der Magie" bin ich noch am überlegen, ob ich es mir kaufen soll.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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  4. Huhu!

    Das englische Original von "Vier Farben der Magie" liegt schon viel zu lange auf meinem SUB... Das sollte ich wirklich endlich mal ändern, vor allem, weil mir ein anderes Buch der Autorin sehr gut gefallen hat! ("Das Mädchen, das Geschichten fängt", die Reihe wird im Deutschen ja anscheinend nicht weiter übersetzt...)

    Von Banana Yoshimoto will ich eigentlich auch schon lange mal was lesen, und "Abbitte" steht ebenfalls schon ewig auf der Wunschliste!

    Tja. Auch "Der Koffer". Auch die "The Cage"-Trilogie. Auch der ganze Rest deiner gelesenen Bücher! Wir scheinen einen ähnlichen Geschmack zu haben! Besonders "Hexensaat" möchte ich unbedingt noch lesen, weil ich "Der Report der Magd" so interessant fand. Das Literische Quartett hat "Hexensaat" ja total verrissen, aber das schreckt mich nicht ab.

    Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!

    LG,
    Mikka

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