tag:blogger.com,1999:blog-77274172322652684342024-02-21T22:13:11.561+01:00BuchmagieVon seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat.
Helen Hayes Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.comBlogger246125tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-79081302662230734582022-12-31T16:29:00.003+01:002022-12-31T16:29:58.126+01:00Ruth Ware - Das College<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEix5TUHLI5DyXmV8iy7QF8_xDwlOrEEYczZw7iXjucbTzg--fVFwhrDnQqhzgI-hEWHKg4B6IFcpw-30jkRc4EdXkd2e7rQMeZCpEbR2bENRC_lNs52OVIuOOhT4mJ6LSLXO_ALm8TCbrrm9zijdVQfA0Vrz0CrnZ92PThMJPRAtibGIxCFYVPmbZ919g/s3402/20221231_145317-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3402" data-original-width="2250" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEix5TUHLI5DyXmV8iy7QF8_xDwlOrEEYczZw7iXjucbTzg--fVFwhrDnQqhzgI-hEWHKg4B6IFcpw-30jkRc4EdXkd2e7rQMeZCpEbR2bENRC_lNs52OVIuOOhT4mJ6LSLXO_ALm8TCbrrm9zijdVQfA0Vrz0CrnZ92PThMJPRAtibGIxCFYVPmbZ919g/s320/20221231_145317-01.jpeg" width="212" /></a></div><p></p><div class="mail-message expanded" id="m#msg-a:r-6106101496507451971" style="font-family: sans-serif; font-size: 12.8px;"><div class="mail-message-content collapsible zoom-normal mail-show-images " style="margin: 16px 0px; overflow-wrap: break-word; user-select: auto; width: 352px;"><div class="clear"><div dir="auto">Vor zehn Jahren endete Hannahs sorgenlose Zeit als Studentin schlagartig, als sie nachts plötzlich die Leiche ihrer Mitbewohnerin April in ihrem gemeinsamen Wohnheimzimmer in Oxford entdeckt. April wurde ermordet und allein wegen Hannahs Aussage ein Verdächtiger festgenommen und verurteilt. Damals schien seine Schuld eindeutig bewiesen, doch jetzt kommen Hannah plötzlich furchtbare Zweifel: hat sie doch alles völlig falsch eingeordnet und einen Unschuldigen ins Gefängnis gebracht?<div dir="auto">Obwohl sie sich eigentlich auf ihr momentanes Leben konzentrieren sollte, geht Hannah diese Frage nicht mehr aus dem Kopf und sie entschließt sich alle Mauern in ihrem Gedächtnis zu durchbrechen und herauszufinden, was wirklich in jener grausamen Nacht vor zehn Jahren geschah, auch wenn sie das selbst in größte Gefahr bringt...</div><div dir="auto"><br /></div><div dir="auto">Mit "Das College" habe ich tatsächlich meinen persönlich ersten Roman der Autorin Ruth Ware gelesen und die Lektüre hat definitiv dazu beigetragen, dass ich die Autorin für mich entdeckt habe. Ich habe eine allgemeine Schwäche für Geschichten, die an altehrwürdigen Universitäten spielen und da kam das Oxford-College, das die Autorin unter anderem als Handlungsort benutzt, natürlich genau richtig. Und auch, wenn ich die Story nicht unbedingt als 'Thriller' bezeichnen möchte, für mich wird dieses Genre sowieso zu inflationär benutzt, hat mich Hannahs Geschichte von der ersten Seite an gefesselt. Gerade die beiden Erzählstränge, die jeweils in der Vergangenheit und Gegenwart spielen, haben "Das College" zu einer gut konstruierten Geschichte werden lassen, wobei der Erzählstrang aus der Vergangenheit, in dem Hannahs Anfangstage in Oxford, das erste Zusammentreffen mit April, die trotz ihrer Unterschiede schnell ihre beste Freundin wurde und seltsame und gruselige Begegnungen mit einem Mitarbeiter der Sicherheitsfirma auf dem Gelände thematisiert wurden, mit am meisten mit Spannung aufgeladen ist, weil er unweigerlich zu Aprils mysteriösen Tod führt. Aber auch Hannahs gegenwärtiges Leben in Edinburgh, das immer mehr von Zweifeln über die schreckliche Nacht vor zehn Jahren geplagt wird, ist unglaublich interessant und spannend dargestellt. Mir hat ebenfalls besonders gut die Art und Weise gefallen, wie Ruth Ware mit ihren Leser:innen spielt, sie in die Irre führt und immer wieder verschiedene Verdächtige auf dem Silbertablett präsentiert. Auch mit der schlussendlichen Auflösung hätte ich in der Form definitiv nicht gerechnet.</div><div dir="auto">So ist "Das College" ein unglaublich viel versprechender Einstieg in Ruth Ware's Bücher für mich geworden und wird somit sicher nicht der letzte Roman sein, den ich von ihr lesen werde. </div><div><br /></div></div></div></div><div class="mail-message-footer spacer collapsible" style="height: 0px;"></div></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-91536501849249957712022-12-02T10:54:00.002+01:002022-12-02T10:54:52.642+01:00Lesemonat November 22<p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiWfajs7y5QVACXxt7OOJrxoCFVKfPjURrZJ_NXSVAYceOtwM-ZPewW5FdC1Ie24-5mwvy-KBRB4I2pXTETQLagVoIwV0FY9Y92UC2T85Dw3v7dkhlM42t9_388aSKZRPVE1CZC792ZzvpPq9Octbk0Me0eTEOIAdRJajTwQuweJvGD3ySh3t2a8igCnQ/s4000/20221202_095526-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4000" data-original-width="2250" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiWfajs7y5QVACXxt7OOJrxoCFVKfPjURrZJ_NXSVAYceOtwM-ZPewW5FdC1Ie24-5mwvy-KBRB4I2pXTETQLagVoIwV0FY9Y92UC2T85Dw3v7dkhlM42t9_388aSKZRPVE1CZC792ZzvpPq9Octbk0Me0eTEOIAdRJajTwQuweJvGD3ySh3t2a8igCnQ/s320/20221202_095526-01.jpeg" width="180" /></a></div><br /> //LESEMONAT//<p></p><p>UNSTERBLICH SIND NUR DIE ANDEREN (4/5)</p><p>Simone Buchholz Roman war auf jeden Fall etwas unglaublich Besonderes, was ich in der Form noch nie gelesen habe. Zwei Freundinnen machen sich auf den Weg, um ihre verschwundenen Freunde wiederzufinden. Dabei nutzen sie dasselbe Schiff für eine längere Überfahrt, das auch ihre Freunde nutzten und merken schnell, dass an Bord seltsame Dinge beginnen zu geschehen. </p><p>FRIENDS, LOVERS AND THE BIG TERRIBLE THING (5/5)</p><p>Mit seiner Autobiografie hat mir der Schauspieler Matthew Perry einen erweiterten Blick auf meine Lieblingsserie 'Friends' ermöglicht. Dabei hat er mir nichts von ihrem Zauber genommen, sondern eher veranschaulicht, was auch ihm sie bedeutet hat und bedeutet. Seine Lebensgeschichte ist zwar höchst interessant, aber auch an vielen Stellen nicht immer ganz einfach zu ertragen, vor allem, weil man sich mit ihm verbunden fühlt durch das ganze Schöne, was er einem durch seine Rolle als Chandler Bing geben konnte. Aber Perry schafft es seine Leser:innen auch durch die zahlreichen dunklen Momente seines Lebens mit seinem einzigartigen Humor zu führen. Eine lesenswerte und tolle Autobiografie, die einen besonderen Platz in meinem Regal bekommt.</p><p>DAS DORF IN DEN ROTEN WÄLDERN (5/5) und TIEF EINGESCHNEIT (5/5)</p><p>Louise Penny hatte mich mit dem Auftakt ihrer Ermittlerreihe von dem etwas in die Jahre gekommenen aber unglaublich charmanten und hoch talentierten Armand Gamache schon auf der ersten Seite. Das wunderschöne kanadische Dorf 'Three Pines', in das der Großteil ihrer Geschichten spielen war da noch der Punkt auf dem I. Auch der zweite Teil "Tief eingeschneit", der passend zur Weihnachtszeit spielt, habe ich innerhalb weniger Tagen durchgesuchtet. Bleibt mir die unglaubliche Vorfreude auf die glücklicherweise noch vielen weiteren Geschichten. </p><p>THE NOTHING MAN (4/5)</p><p>Eine sehr gelungene Mischung aus einer True Crime Geschichte, die die Autorin in einem Thriller eingebaut hat. Hat zwar etwas gebraucht bei mir, aber dann wurde ich doch durch die besondere Erzählweise und zwar größtenteils aus der Sicht des Täters, vollkommen in den Roman hineingezogen. Große Leseempfehlung, besonders für True Crime Fans, da die Autorin in ihrer Danksagung schreibt, dass sie zu dem vorliegenden Roman durch die Geschichte von Michelle McNamara und ihrem Buch "Ich ging in die Dunkelheit" inspiriert wurde. McNamara widmete sich jahrelang intensiv der Verfolgung des Golden State Killers. Kurz bevor sie "Ich ging in die Dunkelheit" beenden konnte, starb sie überraschend. Posthum wurde ihr Werk trotzdem veröffentlicht und nur kurze Zeit später wurde durch die mediale Aufmerksamkeit, die "Ich ging in die Dunkelheit" erhielt, der Golden State Killer tatsächlich gefasst. </p><p>DER GENTLEMAN MIT DER FEUERHAND (4,5/5)</p><p>Endlich habe ich den ersten Teil der Skulduggery Pleasant Reihe von Derek Landy gelesen und frage mich wirklich, warum ich so lange dafür gebraucht habe. Eine unglaubliche unterhaltsame und humorvolle Fantasy-Jugendbuchgeschichte über ein sprechendes Skelett, der auch noch Detektiv ist und seiner neuen Partnerin, die dreizehnjährige Stephanie, die ihr erstes Abenteuer erleben. Freue mich schon sehr auf die Nachfolger.</p><p>JENSEITS DER MAGIE (4,5/5)</p><p>Tom Feltons Autobiografie ist der ständige Versuch eine normale Kindheit und Jugend, auch abseits seines Lebens als Zauberschüler Draco Malfoy in Hogwarts, zu verleben. Das gelingt ihm mal besser und mal weniger gut. "Jenseits der Magie" ist aber auch ein Zeugnis dessen, was passiert, wenn ein junger Mensch plötzlich aus diesem Leben der ständigen Arbeit an einem Filmset gerissen wird. Was es bedeutet in eine Welt zu fallen, in der man an jeder Ecke erkannt wird und den Alltag und die Perspektive zu verlieren. Sehr unterhaltsam und mit vielen neuen Erkenntnissen zum Harry Potter Universum, aber keine Sorge, auch hier nimmt Tom Felton nichts von dem Zauber, im Gegenteil.</p>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-31372302195442180922022-11-22T20:52:00.001+01:002022-11-22T20:52:20.664+01:00Melanie Raabe - Die Kunst des Ver<p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6kp_jsidxc37PAOUVGXB29PsiH-K0y42Bx6z-M_xnAmGd1khWnAcwnrxECYmZf-1-Ry9On3DS_QjCGPodTn_Z1xNoaxoI2CJcQGFjYzOIo3RZybhQ-crMgmPffziv1WwLexeUPVTHJBExifzmkfaVXiWYvk7RMYAvNNT9txuAmjjP2W8qlzU7-2RIaQ/s3195/IMG_20221017_165538_591.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3195" data-original-width="2556" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6kp_jsidxc37PAOUVGXB29PsiH-K0y42Bx6z-M_xnAmGd1khWnAcwnrxECYmZf-1-Ry9On3DS_QjCGPodTn_Z1xNoaxoI2CJcQGFjYzOIo3RZybhQ-crMgmPffziv1WwLexeUPVTHJBExifzmkfaVXiWYvk7RMYAvNNT9txuAmjjP2W8qlzU7-2RIaQ/w160-h200/IMG_20221017_165538_591.jpg" width="160" /></a></div><br /><br /><p></p><p>Melanie Raabe- Die Kunst des Verschwindens </p><p><br /></p><p><br /></p><p>Darf ich euch ein Geständnis machen?</p><p dir="ltr">
Als ich zum ersten Mal die Inhaltsangabe von "Die Kunst des Verschwindens" gelesen habe, fand ich sie so nichtssagend, man wusste nicht so wirklich, um was es in der Geschichte gehen soll, was passieren wird. Hätte ich nicht alle Thriller von Melanie Raabe gefeiert, hätte ich mir das Buch vielleicht sogar gar nicht gekauft. Doch da lag es im Buchladen, ganz unverhofft, ein paar Tage vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin und es musste einfach mit. <br />
Darf ich euch noch ein Geständnis machen?<br />
Nach der letzten gelesenen Seite habe ich ein neues Jahreshighlight und ein neues Lieblingsbuch von Melanie Raabe. Von der ersten Seite war ich verliebt, in genau diese geheimnisvolle Story, die ich zuvor absurderweise als so nichtssagend empfunden habe. Wie schon in ihren Thrillern spielt die Autorin ein meisterhaft komponiertes Spiel mit ihren Leser:innen. In dem Moment, in dem wir glauben ihre Figuren durchschaut zu haben, eröffnet sie uns ein neuen Plottwist, der mich ungläubig in die vorangegangene Zeile zurückspringen ließ, um ganz sicher zu gehen, dass ich auch richtig gelesen habe. Und dann lässt man sich einfach nur fallen, versucht auch nicht mehr die Handlung vorherzusagen, weil man weiß, dass man doch wieder falsch liegen wird, aber das ist auch nicht weiter schlimm. Man will einfach nur dabei sein, bei den beiden Protagonistinnnen Nico und Ellen, die nie ganz zu durchschauen aber wunderbar sympathisch sind, man will sie auf ihren Weg ein Stück begleiten und irgendwie hoffen, dass am Ende alles gut wird. <br />
Am Ende weiß ich immer noch nicht so wirklich, was "Die Kunst des Verschwindens" eigentlich ist, aber nach der Lektüre liebe ich genau das an der Geschichte. Ich liebe, dass sie anders ist, dass sie von allem etwas hat: Spannung, eine wunderbar erzählte besondere Verbindung zwischen den beiden Protagonistinnen, Geheimnisse, Mystik, dass man ihr nie ganz trauen kann, dass man das aber eigentlich will und dass sie so wunderschön erzählt wird, dass ich mir sogar die ein oder andere Träne wegblinzeln musste.<br />
Und was ist das für ein passender Titel? Nicht nur für die Geschichte, sondern für die Leser:innen, denn, wenn ihr Lust habt ein paar Stunden aus den Alltag abzutauchen und komplett zu verschwinden, dann ist "Die Kunst des Verschwindens" genau das Richtige.</p>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-41827814430309361342022-11-21T17:20:00.001+01:002022-11-21T17:21:17.216+01:00Margaret Atwood- Penelope und die zwölf Mägde<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtXxX49Xx9ls5VAyo2r9oNS6E18c9ZC5-SO_S96nB4DzHD8XoU5qhF1YvgHR0c8OjKhXOTBAitI5fehiQ8OrpFTY43AsCFDFJDCvVlyWaeQrbaST9eW78RhXL9bwgkWszrFXnTJzsi--4cS2YpZ0IrLpONJxhOVN4sHjtdSf7f0jFiAAZIIED6LuLeCA/s2106/IMG_20221111_174345_385.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2106" data-original-width="1977" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtXxX49Xx9ls5VAyo2r9oNS6E18c9ZC5-SO_S96nB4DzHD8XoU5qhF1YvgHR0c8OjKhXOTBAitI5fehiQ8OrpFTY43AsCFDFJDCvVlyWaeQrbaST9eW78RhXL9bwgkWszrFXnTJzsi--4cS2YpZ0IrLpONJxhOVN4sHjtdSf7f0jFiAAZIIED6LuLeCA/w188-h200/IMG_20221111_174345_385.jpg" width="188" /></a></div><br /><br /><p></p><p>Penelope und die zwölf Mägde</p><p>-Margaret Atwood-</p><p><br /></p><p><br /></p><p><br /></p><p>Willkommen zurück in der griechischen Mythologie. Da seht ihr Odysseus, seine Insel Ithaka, da das Schiff, das er wahrscheinlich für seine jahrzehntelange Irrfahrt nach dem Ende des trojanischen Krieges benutzt hat, da immer noch ein paar seekranke Untertanen und die Reste des Gemetzels, das Odysseus, kurz nach dem er sich endlich bequemte nach Hause zu kommen, veranstaltet hat, weil er eben ist, wie er ist und die Belagerung der Freier seines Hofes während seiner langen Abwesenheit vergelten musste. Und dann ist noch sie, sie: Penelope. Der Name ist euch nicht allzu bekannt? Das muss geändert werden, denn heute bekommt Odysseus' Ehefrau ihren längst verdienten und höchst überfälligen großen Auftritt. </p><p>Zurück in die Gegenwart, wir wechseln den Schauplatz und gehen in den Hades, die berüchtigte Unterwelt der griechischen Mythologie. Hier fristet Penelope ihr Dasein, trifft ab und zu alte Bekannte und entschließt sich zu dem, was ihr zu Lebzeiten als Zeitverschwendung erschien, doch jetzt, wo Zeit ausreichend vorhanden ist, als der richtige Augenblick: heute wird die berühmte Geschichte des Odysseus verworfen und ordentlich durchgeschüttelt. Penelope erzählt ihre Geschichte, räumt mit Mythen und zweifelhafter Götterverehrung auf, mit Gerüchten, die sich zahlreich um ihre Person ranken und geht auch ganz zum Anfang, als sie als junges Mädchen von einem Vater, der sie bereits als Kind ertränken wollte, weil sie nicht der begehrte männliche Thronerbe wurde, an den erstbesten Ehemann verschachert wurde, Odysseus, den sie aber doch auf eine verquere Art und Weise lieben lernte. Außerdem erzählt Penelope die Geschichte ihrer zwölf Mägde, völlig verloren gegangen in der griechischen Chronik. Diese Mägde, die Penelope zwar als etwas naiv, aber doch treu ergeben beschreibt, mit denen sie gegen die Belagerer ihres Hofes rebellierte und die ihre wichtigsten Stützen während der langen Abwesenheit ihres Mannes waren, wurden mit den Freiern und Belagerern des Hofes ebenfalls kurz nach Odysseus' Rückkehr zum Tode verurteilt, wegen angeblicher Unzucht.</p><p>Auch wenn die Autorin Margaret Atwood die Mägde in ihrer Interpretation dieses Stücks Geschichte im klassischen Gewand auftreten lässt, nämlich singend als Chor, hat sie mit "Penelope und die zwölf Mägde" ein modernes Glanzstück geschaffen. Eine unglaublich unterhaltsame und gelungene Neuinterpretation, erzählt aus weiblicher Sicht ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen. </p><p>Am Anfang hatte ich keine Ahnung, worauf ich mich einlasse und war dann sofort überrascht über die unglaubliche Nahbarkeit von Penelope, ihrer eigentlich fast absurden Kindheit und auch ihr ständiger Konkurrenzkampf mit ihrer schönen aber unglaublich gehässigen Cousine Helena, die bekanntlich mit ihrer Flucht zusammen mit einem jungen Schönling namens Paris, erst den Trojanischen Krieg auslöste, der Odysseus zwang seine Insel Ithaka und seine Frau Penelope zu verlassen. Und natürlich war ich auch überrascht über die Geschichte der zwölf Mägde, die mir bis dahin völlig unbekannt war. Atwoods Blick auf Ithaka, durch Penelope, ist eine Mischung aus Rationalität, eine Geschichte weiblichen Zusammenhalts, sie ist aber auch selbstkritisch, vor allem in den Momenten, in denen Penelope im Hades in sich hineinhorcht und sich eine nicht unerhebliche Mitschuld am Tod der zwölf Mägde gibt. </p><p>Am Ende verlässt Atwood dann mit Penelope zusammen ganz den fiktionalen Bereich und stellt die Frage, wie viel von Odysseus auch heute noch der männliche Teil der Bevölkerung in sich trägt. Die Entmystifizierung eines Helden in ihrer reinsten Form.</p><p>"Penelope und die zwölf Mägde" ist also nicht nur unglaublich unterhaltsam, sondern auch lehrreich, es erweitert den eigenen Horizont und lässt einen ganz anders nicht nur auf Odysseus, sondern auch auf andere Heldengeschichten blicken. Außerdem ist Penelope mit ihrem messerscharfen Verstand, Intelligenz, eine Eigenschaft, die bei Frauen in der griechischen Mythologie übrigens auch keinen hohen Stellenwert hat- wie überraschend-, ihrer herrlich saloppen Art und ihrer Nahbarkeit die perfekte Figur, um uns im Hades ihre Sicht der berühmten Geschichte ihres Mannes erzählen zu lassen und diese ist es wert gehört zu werden.</p>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-33969139551835509662021-09-10T18:15:00.000+02:002021-09-10T18:15:40.257+02:00Patrick Hertweck - Der letzte Rabe des Empire <p><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;"></span></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi5IUvikCs1aGf72LNaaB4DDfboMctQDdCubc4GYDu3nDPLWWwBOAVXxOH5QRvXQPneKUFoN_bKS_4pdGCfltP-g4qlBNsaJ5KgtjyHqOngG42fv-579YbcjIuCZW4oMyPQaQVzWQ5OMQBG/s1280/IMG_20210826_114618_297.webp" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1280" data-original-width="720" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi5IUvikCs1aGf72LNaaB4DDfboMctQDdCubc4GYDu3nDPLWWwBOAVXxOH5QRvXQPneKUFoN_bKS_4pdGCfltP-g4qlBNsaJ5KgtjyHqOngG42fv-579YbcjIuCZW4oMyPQaQVzWQ5OMQBG/s320/IMG_20210826_114618_297.webp" width="180" /></a></span></div><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;"><br /><br /></span><p></p><p><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;"><br /></span></p><div style="text-align: left;"><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;">Verlag: Thienemann-Esslinger</span></div><div style="text-align: left;"><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;">Seiten: 480</span></div><div style="text-align: left;"><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;">Erschienen: 24. August 2021</span></div><div style="text-align: left;"><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;">Preis: 17 Euro (Ebook: 12.99 Euro)</span></div><p><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;"><br /></span></p><p><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;"><br /></span></p><p><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;"><br /></span></p><p><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;"><br /></span></p><p><span face="sans-serif" style="font-family: verdana; font-size: 12.8px;">Wir sind in London im Jahr 1888. Ein unheimlicher Nebel taucht die ohnehin schon düsteren und verwinkelten Ecken der Stadt in eine unheimliche Atmosphäre. Es ist Nacht und durch die menschenleeren Gassen schleicht eine ganz in schwarz gekleidete und bösartige Legende, um seine unschuldigen Opfer aus dem Hinterhalt zu attackieren.</span></p><div dir="auto" style="font-size: 12.8px;"><span style="font-family: verdana;">Herzlich Willkommen in Patrick Hertwecks erstem Jugendbuch: "Der letzte Rabe des Empire", in dem eine Mordserie London in Angst und Schrecken versetzt und ein mutiger Junge von der Straße namens Melvin, der mit allen Opfern in Verbindung stand, alles daran setzt den Mörder seiner gerechten Strafe zuzuführen. </span></div><div dir="auto" style="font-size: 12.8px;"><span style="font-family: verdana;">"Der letzte Rabe des Empire" nimmt uns mit ins viktorianische London, in das wir dem Protagonisten durch die vielen Gassen und Ecken folgen, um der Gerechtigkeit genügen zu tun - und das macht so viel Spaß und ist unglaublich unterhaltsam. Patrick Hertweck ist hier wahrlich ein kleines Kunststück gelungen. Er verbindet seine Geschichte über einen Straßenjungen im alten London mit geschichtlichen Fakten über eine der größten ungelösten Serienmorde der Geschichte, nimmt sich dabei dem Phantom, das daraus entstanden ist, 'Jack The Ripper', an und vermischt das Ganze zuletzt auch noch in eine unglaublich unterhaltsame Fantasygeschichte. Und das alles macht er mit so einer treffsichernden Logik und einen bis zum Ende stand haltenden und in allen Richtungen verästelten Erzählgerüst, dass man meinen könnte ihm alleine wäre es gelungen 'Jack The Rippers' wahre Natur zu offenbaren.</span></div><div dir="auto" style="font-size: 12.8px;"><span style="font-family: verdana;">Auch der Einstieg in die Geschichte hat mir besonders gut gefallen, obwohl man möglicherweise als Leserin oder als Leser manchmal ins Straucheln kommen kann, weil viele Figuren eingeführt und Erzählstränge auch einmal mittendrin unterbrochen werden. Aber gerade das hat für mich die Mystik und das Geheimnisvolle, das die gesamte Geschichte umgibt, noch einmal gesteigert und ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Und wie gekonnt die einzelnen Erzählstränge im Laufe des Romans und am Ende zusammengeführt werden, das macht für mich die Besonderheit dieser Geschichte aus. </span></div><div dir="auto" style="font-size: 12.8px;"><span style="font-family: verdana;">Auch viele Botschaften stecken zwischen den Zeilen dieser wunderbaren Geschichte, die von Trauer, Verlust, Bescheidenheit, Freundschaft und Gendering eine ganze Palette umfassen und Patrick Hertwecks Leser*innen viel mitgeben können.</span></div><div dir="auto" style="font-size: 12.8px;"><span style="font-family: verdana;">"Der letzte Rabe des Empire ist ein spannender und unglaublich gut erzählte Mystik-Abenteuerroman geworden, der von der ersten bis zur letzten Seite hervorragend unterhält. </span></div><div dir="auto" style="font-size: 12.8px;"><span style="font-family: verdana;">Diese Reise nach London hat mir besonders viel Spaß gemacht. </span></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-8177711009157238192021-04-11T20:59:00.000+02:002021-04-11T20:59:34.606+02:00Takis Würger - Noah. Von einem, der überlebte<div style="text-align: left;"> <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiR09zd1Hfo4CG5WLiIEKzrlcyxP8IKA_l-ZWrivXYNveZ1Z-BLMSzTRZeq1QC1lWgVKB8rCl1xzYAT1qUXyGxc4EPIqffi_U5mNcaaspJ5sOsDq0mum2RSdXvFJzsfTyj6BKu36eueJGu-/s972/20210411_200835.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="972" data-original-width="720" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiR09zd1Hfo4CG5WLiIEKzrlcyxP8IKA_l-ZWrivXYNveZ1Z-BLMSzTRZeq1QC1lWgVKB8rCl1xzYAT1qUXyGxc4EPIqffi_U5mNcaaspJ5sOsDq0mum2RSdXvFJzsfTyj6BKu36eueJGu-/s320/20210411_200835.jpg" /></a></div><br /><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Verlag: Penguin</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Seiten: 188</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Erschienen: 1. März 2021</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Preis: 20 Euro (Ebook: 17.99 Euro)</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Die bewegende Lebengeschichte des Noah Klieger. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Als die Nazis Belgien besetzten, war Noah Klieger gerade mal 13 Jahre alt. Er schloss sich einer jüdischen Untergrundorganisation an, die heimlich Kinder und Jugendliche über die Grenze in die Schweiz schmuggelte. Mit 16 Jahren wird Noah Klieger nach Ausschwitz deportiert und als dort gefragt wird, ob es unter den Anwesenden Boxer gibt, die gegeneinander boxen, hebt Noah Klieger die Hand, obwohl er noch nie vorher in seinem Leben geboxt hat. Als Mitglied der Boxmannschaft erhält er jedoch mehr Essen und bessere Überlebenschancen. Mit 20 Jahren wird Noah Klieger, nachdem er drei Todesmärsche und vier Konzentrationslager überlebt hat, befreit. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Nach seiner Befreiung entschließt sich Noah nach Israel zu gehen und gerät auf einem Schiff, das später einmal sehr berühmt werden sollte, wieder mit dem unmittelbaren Tod in Kontakt. Doch auch diese Station seines außergewöhnlichen Lebens sollte Noah Klieger überleben.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Takis Würger erzählt seine beeindruckende Geschichte.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Solche Bücher wie Takis Würger's "Noah" sind unendlich kostbar. Sie erschüttern, sie beeindrucken, sie rütteln auf, aber vor allem - und das ist das Wichtigste - sie erinnern. Sie halten die Lebensgeschichten, die schrecklichen und unmenschlichen Erinnerungen der Holocaust Überlebenden lebendig und das ist in diesen Zeiten, in denen es immer weniger direkte Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gibt, die ihre Geschichten direkt erzählen können, von elementarer Bedeutung. Denn die unfassbaren und nicht begreiflichen Verbrechen des Dritten Reiches müssen im kollektiven Gedächtnis bewahrt werden, damit sie immer wieder hervorgeholt, erinnert und reflektiert werden können. Die dunkelste Zeit in der Geschichte Deutschlands darf nicht vergessen werden. Deswegen ist es wichtig ein kollektives Gedächtnis, sei es in schriftlicher oder audiovisueller Form, weiter auszubauen, um jeder nachfolgenden Generation die Möglichkeit zu geben ungehindert auf diese Erinnerungen zuzugreifen. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Mit "Noah" steuert Takis Würger ein weiteres wertvolles Dokument bei. Dabei ist "Noah" an sich keine Biografie. Es ist eher eine Aneinanderreihung von Noah Kliegers Erinnerungen an seine Kindheit der 1920er Jahre in Frankreich, an seine Zeit als Häftling von vier Konzentrationslagern und sein beeindruckender Kampf für die Staatsgründung Israels und ein neues Leben im Land seiner Väter. Takis Würger schreibt im absolut nüchternen Stil über Noah's beeindruckendes Leben und vielleicht macht gerade das seine Erinnerungen aus dem Holocaust noch erschreckender und noch bildlicher, aber nicht greifbarer. Denn auch wie bei vielen anderen Erzählungen Holocaust Überlebender in egal welch medialer Form, ist das Schrecken, das Grauen, das unfassbare Leid der Menschen, diese unbegreiflichen Verbrechen, die millionenfache Ermordung von Jüdinnen und Juden, immer noch nicht fass-oder greifbar. Es ist ein unglaubliches Grauen, an das immer wieder erinnert werden muss. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Noah Klieger hat überlebt, er hat sich seinen Wunsch erfüllt und ist in sein Vaterland zurückgekehrt. Und er gibt uns die wertvolle Möglichkeit seine Geschichte, die die Geschichte vieler anderen Überlebenden ist, erzählt zu bekommen. "Noah" ist ein wertvolles Zeitdokument und auch ein bisschen eine Geschichte über Freundschaft, Hilfe von ungeahnter Seite und auch ein wenig Hoffnung. Unbedingt lesen und in die Welt hinaustragen. </span></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-81848993765322095342021-03-08T18:21:00.001+01:002021-03-08T18:21:50.576+01:00Lesemonat Februar<p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgvOUpw5_lAsmg2tUbdKfNSwDBb18dxXGEK8sUvHOmzF27Vafx3QeYVAcnGV5rrzfgovbuQQo9L3_bbzNwuPkqZ1fCwrNayoB49xhwaaHwoIdeEmYunMkeXpDy3MVF4-ctrCFOj2iZaM8wp/s770/20210308_173122.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="770" data-original-width="716" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgvOUpw5_lAsmg2tUbdKfNSwDBb18dxXGEK8sUvHOmzF27Vafx3QeYVAcnGV5rrzfgovbuQQo9L3_bbzNwuPkqZ1fCwrNayoB49xhwaaHwoIdeEmYunMkeXpDy3MVF4-ctrCFOj2iZaM8wp/s320/20210308_173122.jpg" /></a></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Hallo Februar! Hallo Lesemonat!</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Im vergangenen Monat habe ich insgesamt fünf Bücher gelesen mit 1887 Seiten. Jede Menge Highlights waren dabei, neue und alte aber alles der Reihe nach. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Anna Hope- Was wir sind. </b>Ein Buch, von dem ich schon einiges Gutes gehört habe - und dem kann ich nach der Lektüre nicht widersprechen. Eine langjährige Frauenfreundschaft ganz unterschiedlicher Charaktere, die sich mit ihren eigenen Leben und Problemen auseinander setzen müssen. Eine vielschichtige Geschichte über Identitätsfindung, die an keiner Stelle Klischees bedient oder platt daherkommt. Eine eindringliche Leseempfehlung. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Ben Gutterson - Winterhaus. </b>Ein großartiger Auftakt einer Kinderbuchtrilogie, in der die Heldin nach einer mysteriösen Einladung ihre Ferien im Hotel Winterhaus verbringt, das sich als großes Abenteuer herausstellt, in der viele Rätsel zu lösen sind und einige unheimliche Gäste auftauchen. Jede Ecke von Winterhaus scheint etwas Geheimnisvolles und Mystisches auszustrahlen, das mich sofort gefangen genommen hat. Ich freue mich unglaublich auf die beiden Nachfolger. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Benedict Wells- Vom Ende der Einsamkeit. </b>Das Wiederlesen von "Vom Ende der Einsamkeit" war schon nach wenigen Momenten wie nach Hause kommen. Die ganzen Emotionen, die diese großartige Geschichte bereit hält, strömten auf mich ein und ich war genauso verliebt, wenn nicht noch sogar ein bisschen mehr, wie als ich das Buch vor ein paar Jahren gelesen hatte. Wer es noch nicht gelesen hat, sollte das so schnell wie möglich nachholen.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Barry Jonsberg - Pandora Stone (Morgen kommt vielleicht nie mehr) </b>Das Finale der Pandora Trilogie war da. Nachdem die Buchreihe im ersten Teil relativ schnell Fahrt aufnahm und man durch den zweiten Teil mehr flog, als das man ihn gelesen hat, war ich sehr gespannt, wie die Reihe endete. Und natürlich war es spannend, die Handlung ließ sich leicht verfolgen aber irgendwie hätte ich doch ein bisschen mehr erwartet. Vielleicht haben die anderen Bücher die Erwartungen zu hoch geschraubt aber zusammenfassend hat die Trilogie sehr viel Spaß gemacht und war sehr unterhaltsam. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Sarah Crossan - Wer ist Edward Moon?. </b>Der Ende des Monats hatte dann noch einmal ein richtiges Highlight parat, mit dem ich so überhaupt nicht gerechnet hatte. Ganz spontan hatte ich mir das Buch gekauft und wurde so neugierig, dass ich es direkt angefangen habe. Und das habe ich nicht bereut. Obwohl Sarah Crossans Roman sehr kurzweilig war, hatte es sich doch mit bloß wenigen Worten in mein Herz geschlichen und es auch ein bisschen gebrochen. Die Geschichte um einen Jungen, der alleine nach Texas fährt, um seinen Bruder regelmäßig in der Todeszelle zu besuchen, ist erschütternd, macht wütend, unfassbar traurig und man wird sie nicht mehr so schnell vergessen. </span></div><p></p><p> </p>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-26239541806108926412021-02-17T19:25:00.000+01:002021-02-17T19:25:08.621+01:00Monica Hesse - Sie mussten nach links gehen <div style="text-align: left;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggcWnAAKfOigOKExnWhPsp9UQa377ZYRY9jotANli-TYz8P5qV8_7NKjqYsxZvW6yIo48J-ZD40lhmh7fGWD8ORy71byqv6Yme_bRiGPbEGpueNLMGQBcxGs4XiSLKirQDTXunQm34BLEb/s2048/20210217_153810-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1536" data-original-width="2048" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggcWnAAKfOigOKExnWhPsp9UQa377ZYRY9jotANli-TYz8P5qV8_7NKjqYsxZvW6yIo48J-ZD40lhmh7fGWD8ORy71byqv6Yme_bRiGPbEGpueNLMGQBcxGs4XiSLKirQDTXunQm34BLEb/s320/20210217_153810-01.jpeg" width="320" /></a></div><br /><br /></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Verlag: cbj</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Seiten: 448</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Erschienen: 12. Oktober 2020</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Preis: 18 Euro (Ebook: 12.99 Euro)</span></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Das KZ Groß-Rosenau ist befreit und die achtzehnjährige Zofia Lederman findet sich plötzlich in der Nachkriegszeit des zweiten Weltkriegs wieder. Vollkommen traumatisiert von ihren schrecklichen Erlebnissen wird sie zunächst in einem Krankenhaus körperlich so weit wie möglich wieder hergestellt, bevor sie in ihr Heimatland Polen zurückkehrt.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Doch Zofia bleibt dort nicht lange, denn als ihre komplette Familie von den Nazis gefangen genommen wurde, wurden alle Mitglieder von ihrer Familie nach links geschickt, nach Auschwitz in die Gaskammern und in den Tod, außer ihr kleiner Bruder und sie selbst. Und Zofia hat ihren Bruder bei ihrer Trennung ein Versprechen gegeben: dass sie ihn finden würde, egal wo er ist und von jetzt an hat Zofia nur noch das Ziel dieses Versprechen einzulösen. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Nachdem mich Monica Hesses Debütroman "Das Mädchen im blauen Mantel" vor einiger Zeit umgehauen und unglaublich berührt hat, war ich natürlich sehr gespannt auf ihr zweites Buch "Sie mussten nach links gehen". </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Wieder einmal gelingt es ihr eine vielschichtige, eindringliche und interessante Geschichte zu erzählen. Wieder einmal sind ihre Protagonist*innen und Held*innen junge Menschen, die sich entweder mitten oder in diesem Fall unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg befinden und sich mit ihren persönlichen Schicksalen und Situationen auseinander setzen und zurecht finden müssen. Primär richtet sich Monica Hesse auch mit dieser Geschichte an Jugendliche, an die Generation, die die Schrecken und abscheulichen Verbrechen des zweiten Weltkriegs im besten Fall noch in weit entfernten Geschichten von ihren Großeltern oder sogar Urgroßeltern erzählt bekommen haben und im schlechtesten Fall ein angestaubtes Kapitel darüber in ihrem Schulgeschichtsbuch finden. Sie richtet sich an die Generation, die immer wieder an diese gleichsam traurige als auch bedeutende geschichtliche Epoche erinnert werden sollte, so dass kein Vergessen eintritt und man alte Fehler nicht wiederholt. Und auch wenn sich "Sie mussten nach links gehen" zuerst an junge Menschen richtet, erzählt das Buch auch Leser*innen anderer Altersgruppen eine intensive und eindringliche Geschichte mit einigen Elementen, an die zumindest ich selbst beim Nachdenken über die Zeit des zweiten Weltkriegs nicht gedacht habe. Das liegt vor allem an dem bestimmten Zeitabschnitt, in dem Monica Hesses zweiter Roman spielt: das unmittelbare Eintreten der Nachkriegszeit. Damit assoziiert man zunächst feiernde Soldaten in den Straßen, Orte, die zwar in Trümmern liegen, aber an denen zumindest in kleinen Dosierungen die Hoffnung zurückgekehrt ist. Eine Welt, die unter den Lasten des Kriegs beinahe zusammengebrochen ist und zumindest für den Moment wieder aufatmen kann. Zahlreiche Leben, die mit den Befreiungen der Konzentrationslagern gerettet wurden. Womit diese Zeit allerdings meistens nicht verbunden wird, sind der weiterhin bestehende Antisemitismus, mit denen die zurückgekehrten Opfer der Konzentrationslager unmittelbar bei und nach ihrer Rückkehr konfrontiert werden, unzählige Menschen, die zwar befreit wurden aber ihr gesamtes Leben und ihre Familien verloren haben und nicht wissen, wo sie hin sollen. Auffanglager entstehen für diese Menschen und für diejenigen, die suchen: Verwandte, Bekannte, Freunde, jeden Menschen, mit dem man etwas verbindet und der vielleicht überlebt haben könnte. Und damit wären wir in der Handlung und bei der Protagonistin Zofia und ihrer verzweifelten Suche nach ihrem kleinen Bruder, die sie von Polen zurück nach Deutschland führt, wo sie zu den bereits erwähnten Auffanglagern reist, um ihren Bruder ausfindig zu machen. Monica Hesse hat einige interessante und vielschichtige Charaktere geschaffen, die oft undurchsichtig bleiben und versuchen ihre persönlichen Schicksale mit sich selbst auszumachen. Gerade bei ihrer Hauptfigur gelingt es der Autorin ihre furchtbaren Erlebnisse auf besonders eindringliche Art und Weise zu erzählen, was gerade zum Ende hin dazu führt, das den Leser*innen auch mal die Luft wegbleiben kann. Die Geschichte erzählt von Freundschaft, Hoffnung, das aneinander Festhalten und den Versuch aus einem Trümmerhaufen, in den sich das eigene Leben verwandelt hat, auszubrechen und einen völlig anderen aber neuen Weg einzuschlagen. Dass der sprichwörtliche Funke bei mir persönlich nicht überspringen wollte, ist sicherlich eine rein individuelle Empfindung. Durch den großartigen Debütroman hatte ich möglicherweise zu hohe Erwartungen, die ein zweiter Roman nicht erfüllen konnte. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Dennoch wurde mir in "Sie mussten nach links gehen" eine neue Perspektive der unmittelbaren Nachkriegszeit gezeigt und mir somit ein völlig neues Gesichtsfeld eröffnet. Aus diesem Grund sollten die Romane von Monica Hesse möglichst viele Menschen lesen, um sich zu erinnern und sich neue Sichtweisen aufzeigen zu lassen. </span></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-75662679858834508532021-02-15T14:51:00.000+01:002021-02-15T14:51:01.920+01:00Amelie Fried - Die Spur des Schweigens <div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhoGoIoKZsT5hhyphenhyphenYetGyYrhJG8z1qQ70VslJ6GNbqCvOuHGq1ck9wAjeEE32YiX14WUabtFcVkr0aemfTef4mdjKc-zOjw3obrdU8X1rwuEoQ2PToYhgoAagyYOPVEzadYAjKt_zpZkM4CF/s2048/20210215_140612-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2048" data-original-width="1536" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhoGoIoKZsT5hhyphenhyphenYetGyYrhJG8z1qQ70VslJ6GNbqCvOuHGq1ck9wAjeEE32YiX14WUabtFcVkr0aemfTef4mdjKc-zOjw3obrdU8X1rwuEoQ2PToYhgoAagyYOPVEzadYAjKt_zpZkM4CF/s320/20210215_140612-01.jpeg" /></a></div><br /><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Verlag: Heyne</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Seiten: 496</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Erschienen: 31. August 2020)</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Preis: 22 Euro (Ebook: 12.99 Euro)</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Immer am Puls der Zeit. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Da zu sein, wo etwas Spannendes, Spektakuläres und Informatives geschieht. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Einen Job, der den Körper und den Geist ausfüllt. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Genau so hatte sich Julia ihre Journalistenkarriere vorgestellt. Die Realität hat bei diesen wunderbaren Vorstellungen allerdings nicht mitgespielt. Julia ist bei einer Art Gesundheitsmagazin gelandet und schreibt hauptsächlich über zweifelhafte Wunderdiätprodukte oder Hautcremes, die die Haut angeblich um Jahre verjüngen sollen. Auch ihr Privatleben kann man alles andere als erfüllt bezeichnen. Ihre Beziehungen bleiben kurzweilige Abenteuer und seit ihr jüngerer Bruder Robert auf mysteriöse Weise verschwand, ist auch ihre Familie an dem Verlust zerbrochen. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Aus einem Zufall heraus erhält Julia plötzlich Kenntnis über gehäufte Fälle von sexuellen Übergriffen und Missbrauch an einem renommierten Forschungsinstitut. Immer mehr Betroffene berichten darüber, wie sie von Mitarbeitern des Instituts belästigt wurden. Julia beginnt ihre Recherche und taucht immer weiter in ein Meer aus Korruption und Vertuschung, bis sie das Institut sogar mit dem Verschwinden ihres Bruders in Verbindung bringen kann...</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">"Die Spur des Schweigens" von Amelie Fried ist ein Roman, der es gut gemeint hat. Eine Protagonistin, die ihr Leben nicht wirklich im Griff zu haben scheint, bekommt die Chance auf die Story ihres Lebens und gibt fortan ihr ganzes Herzblut in die Geschichte, um Verbrechen und Ungerechtigkeiten aufzudecken und das Böse dingfest zu machen. Ein Roman, der wie aus der aktuellen 'me too' Bewegung gefallen zu sein scheint. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Und obwohl "Die Spur des Schweigens" durchaus eine spannende Geschichte geworden ist, konnte ich es einfach nicht fühlen. Der Funke wollte nicht überspringen. Das lag vor allem an der Protagonistin. Auch in diesem Fall verstehe ich die Intention der Autorin ihre Hauptfigur glaubwürdig gestalten zu wollen. Eine erfolgreiche Top-Journalistin, die noch dazu ein vollkommen glückliches Privatleben hat, hätte auch nicht wirklich zu der Geschichte gepasst. Trotzdem wirkte das Ganze am Ende nicht schlüssig. Einige von Julias Charaktereigenschaften haben mich mehr als einmal den Kopf schütteln lassen, so dass die durchaus gut gemeinte Intention hinter der Hauptfigur fast schon etwas überkonstruiert und somit auch nicht mehr glaubwürdig wirkte. Vor allem in den Situationen, in denen die Protagonistin direkten Kontakt mit den Opfern der Sexualdelikte im Forschungsinstitut hatte, wirkten befremdlich. Es ist kein Problem in solchen Situationen überfordert zu sein, doch in vielen Momenten wirkte die Hauptfigur derart empathielos, dass man den Drang hatte die Arme über den Kopf zusammenzuschlagen. Aber das sind sicherlich individuelle Leseeindrücke und wie bereits erwähnt besitzt Amelie Frieds Roman sehr viel Spannung und eine durchaus gut erzählte Geschichte, die allerdings gerade in den Abschnitten, die mit dem verschwundenen Bruder der Hauptfigur zusammenhängen etwas an Glaubwürdigkeit verliert und auch nicht mit dem eigentlich interessanten Grundthema der Geschichte harmonieren will. Auch wenn ich diesem Fall ebenfalls die Intention hinter diesem Element der Geschichte nachvollziehen kann. Schließlich bekommt der Roman zumindest, wenn man sich vorher mit dem Inhalt beschäftigt, ein mysteriöses Handlungselement und man möchte unbedingt herausfinden, wie die Geschichte des Bruders mit dem primären Handlungsstrang zusammenhängt. Im Endeffekt hätte man es besser weglassen sollen, weil das Grundthema alleine bereits genug Spannung, Brisanz und Aktualität besitzt.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Zusammenfassend kann ich individuell behaupten, dass ich verstanden habe, wie die Geschichte gemeint war, mir die Umsetzung in Teilen leider nicht so gut gefallen hat. Trotzdem bleibt "Die Spur des Schweigens" ein spannender und aktueller Roman, den man durchaus lesen kann. </span></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-33455519732689652252021-02-03T17:03:00.000+01:002021-02-03T17:03:43.584+01:00Lesemonat Januar<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgbUa1hvJk2vfgq3RccZBYNnhd_nmxo7Om_51w0uKZ3b-2KYNLPVYre9C8spH8Ny0Sy3UHNgA4BzaS98Fnpp66Lrov3NGxuxqUL-a03C8DQPjxL8M-MNMaZqS2FnKq4wYIjbOha3-fNlqyU/s972/IMG_20210203_153623_793-01.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="972" data-original-width="720" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgbUa1hvJk2vfgq3RccZBYNnhd_nmxo7Om_51w0uKZ3b-2KYNLPVYre9C8spH8Ny0Sy3UHNgA4BzaS98Fnpp66Lrov3NGxuxqUL-a03C8DQPjxL8M-MNMaZqS2FnKq4wYIjbOha3-fNlqyU/s320/IMG_20210203_153623_793-01.jpeg" /></a></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Hallo Lesemonat Januar, im vergangenen Monat habe ich sieben Bücher gelesen mit insgesamt 2691 Seiten. Ganze vier Monatshighlights waren dabei und zwei Rezensionen, die ich euch noch schulde und nachreichen werde. Los geht's</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Monica Hesse - Sie mussten nach links gehen. </b>Nachdem mir der Debütroman der Autorin "Das Mädchen im blauen Mantel" überraschend gut gefallen hat und sogar zu einem Jahreshighlight wurde, war ich sehr gespannt auf ihr zweites Buch. Obwohl dieses nicht ganz an den Vorgänger anknüpfen konnte, beleuchtet Hesse abermals ein wichtiges und interessantes Kapitel des zweiten Weltkrieges, in diesem Fall handelt es sich schon fast um die Nachkriegszeit, als die Protagonistin aus einem KZ befreit wird und sich auf die Suche nach ihrem kleinen Bruder, ihrem einzig noch lebenden Familienmitglied, macht. Zudem ist auch die Zeit, in der der Roman spielt interessant, aus der, überlagert von der Freunde des zu Ende gegangenen Krieges, viel zu wenig erzählt wird. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Amelie Fried - Die Spur des Schweigens. </b>Obwohl die Protagonistin des Romans an mehr als einer Stelle etwas anstrengend war, hat sich das Gesamtpaket von "Die Spur des Schweigens" sehr gelohnt. Ein eigentlich renommiertes Forschungsinstitut, das immer wieder mit Gerüchten sexueller Übergriffe konfrontiert, aber nie wirklich zur Rechenschaft gezogen wurde oder Beschuldigte in Führungspositionen belangt hätte. Besagte Protagonistin möchte das in einem Artikel ändern und mobilisiert all ihre Kräfte, um das Schweigen von Beschuldigten und Opfern zu brechen. An machen Stellen etwas langatmig, war man doch trotzdem immer gespannt, wie dieser Kampf endet. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Barry Jonsberg - Gestern ist noch nicht vorbei (Pandora Stone). </b>Auch der Auftakt der 'Pandora Stone' Trilogie hat mich Ende letzten Jahres total überrascht und ich hatte nie wirklich eine Ahnung davon, wohin die unglaublich spannende Geschichte, um ein geheimnisvolles Virus, das den Großteil der Menschheit auslöscht, führen würde. Als der erste Teil dann auch noch mit einem spektakulären Cliffhanger endete, war klar, dass ich auch den zweiten Teil schnell haben musste. Diesen habe ich dann mehr inhaliert als alles andere, weil die Spannung durchgehend aufrecht erhalten wurde und auch hier endete das Ganze mit einem Cliffhanger. Zum dritten und letzten Teil wird der Weg demnach nicht lang sein. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Katherine Arden - Der Bär und die Nachtigall. </b>Dieses wunderschöne russische Märchen war nicht nur mein erstes Buch im Jahr 2021, sondern auch mein erstes Highlight. Eine unglaublich besondere und charismatische Heldin, die die Leser*innen vom ersten Moment an mit ihrem unbändigen Freigeist einnimmt. Bösewichte, magische Wesen und das alles eingebettet im russischen Niemandsland, "Der Bär und die Nachtigall" ist ein unglaublich besonderes Buch und das Ende macht richtig viel Lust auf die Nachfolger. Der zweite Band steht schon bereit und ich freue mich sehr drauf. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Matt Haig - The Midnight Library. </b>Stellt euch vor, es gäbe eine Bibliothek, in der all eure möglichen Leben aufgeführt sind, die ihr geführt hättet, wenn ihr Entscheidungen anders getroffen hättet. Das sind eine Menge 'hätte' und doch findet sich genau in so einer Matt Haig's Protagonistin Nora wieder, als sie keinen Sinn mehr in ihrem jetzigem Leben sieht. Der Autor hat ein unglaublich einfühlsames und empathisches Buch über die Frage: 'Was wäre, wenn...?' geschrieben und über das, was im Leben wirklich wichtig ist. Mein zweites Monatshighlight und unter "Die Mitternachtsbibliothek" vor kurzem auch auf Deutsch erschienen. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Kate Elizabeth Russell - Meine dunkle Vanessa. </b>Auch wenn dieses Buch ein schwer zu ertragendes Highlight war, war es am Ende doch eins. Weil es seine Berechtigung in seiner unglaublich wichtigen Botschaft findet: Hinzusehen und aufmerksam zu sein, wenn in der unmittelbaren Umgebung sexueller Missbrauch statt findet, weil man so das Leben von Menschen ändern und vielleicht sogar retten kann. Bei der Protagonistin Vanessa sahen zu wenig Menschen hin und in den meisten Fällen auch weg und so wurde fast ihr gesamtes Leben von sexuellem Missbrauch, der ihr zum ersten Mal als Fünfzehnjährige widerfährt, beherrscht. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><b>Maya Angelou - Was für immer mir gehört. </b>Im zweiten Teil ihrer insgesamt siebenbändigen Biografie, geht Maya Angelous unglaubliches Leben weiter. Beschreiben kann man dieses eigentlich nicht, sondern man muss einfach erleben, fühlen, mitlachen, mitweinen und einfach bewundern. Denn das war Maya Angelou: eine unglaubliche, eine bewundernswerte Frau, die scheinbar alles sein konnte, weil sie es einfach machte, anstatt groß darüber nachzudenken. Ich freue mich schon sehr im dritten Band ihrem Lebensweg weiter zu folgen. </span></div><p></p>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-65954594802465494382021-01-11T13:10:00.001+01:002021-01-11T13:10:25.385+01:00John Boyne - Die Geschichte eines Lügners<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhMaUA73IrC9UEK7zdTxzD66YuDmyeCXsSzvZqgSyxzlNug9h9f93vbzyxpIGwmuZowcp9ENvokzRgSpp5feObJ9d3d2BTEnTd9A0MQpvw8Xzmpmiaxvo8q2mqlTernvb-jcaOCn5Jy61CT/s2048/PicsArt_01-11-09.33.53-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1277" data-original-width="2048" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhMaUA73IrC9UEK7zdTxzD66YuDmyeCXsSzvZqgSyxzlNug9h9f93vbzyxpIGwmuZowcp9ENvokzRgSpp5feObJ9d3d2BTEnTd9A0MQpvw8Xzmpmiaxvo8q2mqlTernvb-jcaOCn5Jy61CT/s320/PicsArt_01-11-09.33.53-01.jpeg" width="320" /></a></div><br /><span style="font-family: verdana;"><br /></span><p></p><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Verlag: Piper</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Seiten: 432</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Erschienen: 11. Januar 2021</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Preis: 24 Euro (Ebook: 19.99 Euro)</span></div><p><span style="font-family: verdana;"><br /></span></p><p><span style="font-family: verdana;"><br /></span></p><p><span style="font-family: verdana;">Maurice Swift hat alles, was man für eine erfolgreiche Karriere benötigt. Er sieht gut aus, ist charmant und kann hervorragend mit Menschen umgehen. Allerdings wird derjenige fündig, der den Haken sucht, denn Swifts größter Traum ist eine Karriere als Schriftsteller, und zu dieser fehlt ihm ein entscheidendes Detail: Talent. Wer glaubt, dass Maurice Swift deswegen aufgibt und seinen Traum begräbt, irrt. Stattdessen nutzt er seine anderen höchst menschlichen Charaktereigenschaften, um seine Autorenkarriere voranzutreiben - und das um jeden Preis.</span></p><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Und dann ist da eine Geschichte, die man zur Hand nimmt und vor der ersten Seite keine Ahnung hat, was einen erwartet und dann beginnt man zu lesen und weiß bereits nach wenigen Seiten, dass man hier nicht nur etwas Besonderes in den Händen hält, sondern ein absolutes Highlight.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Wie meisterhaft unterhaltsam es John Boyne hier schafft zu erzählen und eine Figur entstehen zu lassen, der man zunächst neugierig gegenüber steht, dann immer misstrauischer wird, eine gewisse Abneigung gegen sie entwickelt, diese Abneigung sich schnell in Abscheu steigert und dann am Ende der Geschichte nur noch hofft, dass er gestoppt wird. Maurice Swift gehört demnach zu den Figuren, denen man sich nicht wirklich freundlich gesinnt ist, doch der Geschichte um ihn herum tut diese Antipathie überhaupt keinen Abbruch, auch dann nicht als Swifts narzisstische Persönlichkeitsstörung radikal zum Ausbruch gebracht wird. Das liegt vor allem an der großartigen Art und Weise, wie "Die Geschichte eines Lügners" erzählt wird. John Boyne lässt nämlich in großen Teilen die Opfer seiner Hauptfigur berichten, nur zum Ende seines Romans erzählt er aus Swifts Perspektive - und lässt ihn ganz zum Schluss als Ich-Erzähler auftreten. Aber gerade bei den Berichten der Opfer beweisen diese, dass sie genau das sind, wonach Maurice Swift auf fanatische Weise - und erfolglos - strebt: talentierte und gute Erzähler*innen, die es verstehen ihre Leser*innen zu fesseln und atemlos zurückzulassen. Und so verlieren genau diese Charaktere ihre angeblichen Nebenfigurenrollen und machen "Die Geschichte eines Lügners" zu diesem besonderen und großartigen Buch, das es schlussendlich geworden ist. </span><span style="font-family: verdana;">Trotzdem bleibt 'Maurice Swift' ein Protagonist, den ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Vor allem, weil dieses unsympathische Gefühl, das man ihm gegenüber hegt und das sich sogar in Abscheu steigert, am Anfang der Geschichte als zwiespältig empfindet und man bei der Geschichte seines ersten Opfers sich fragt, was man an seiner Stelle getan hätte. Im weiteren Verlauf des Romans schimmert dann allerdings Swifts Persönlichkeitsstörung immer weiter durch und man wünscht sich fast schon verzweifelt, dass ihm endlich das Handwerk gelegt wird. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Das Ende des Buches zeigt noch einmal, wie brillant John Boyne die einzelnen Erzählstränge miteinander verwebt, so dass das Ende einen mehr als perfekten Abschluss für eine hervorragende Geschichte darstellt. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">"Die Geschichte eines Lügners" ist ein unglaublich unterhaltsamer und brillant erzählter Roman geworden. Der thematische Hauptgegenstand des Buches mag ein altbekannter sein, doch wie John Boyne, der in den Danksagungen erwähnt, dass ihm ein nicht fiktiver Umstand auf die Idee zu dem Roman gebracht hat, diesen aufarbeitet, ist einfach nur grandios. Die Geschichte unterhält nicht nur, sie wühlt auf, sie macht fassungslos, sehr oft wütend und bietet insgesamt ein unglaubliches Spektrum an Gefühlen und Emotionen, das sie bei ihren Leser*innen auslösen wird. Unbedingt lesen! </span></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-21864039773053217712020-12-15T20:30:00.000+01:002020-12-15T20:30:24.761+01:00Maren Gottschalk - Frida <div style="text-align: left;"> <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgunX_5GupFc6duWeOzZrNFORc3oTuVdZ2XZOFO_vTWudOCinUxxMd5YOZcbcbkYM7In9OhjzNiiiSeZLQcO0K4FP5sjY8dMStPphBmGlLFI94yBe8PKH5HgaOHggFoqIHt8CikwHan26P7/s2048/IMG_20201015_163111_818.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1402" data-original-width="2048" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgunX_5GupFc6duWeOzZrNFORc3oTuVdZ2XZOFO_vTWudOCinUxxMd5YOZcbcbkYM7In9OhjzNiiiSeZLQcO0K4FP5sjY8dMStPphBmGlLFI94yBe8PKH5HgaOHggFoqIHt8CikwHan26P7/s320/IMG_20201015_163111_818.jpg" width="320" /></a></div><br /><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Verlag: Goldmann</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Seiten: 416</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Erschienen: 31. August 2020</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Preis: 22 Euro (Ebook: 17.99 Euro)</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Es ist das Jahr 1938, als in New York eine Künstlerin ankommt, deren Name weltberühmt werden sollte. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">In Frida Kahlo tobt ein Gewittersturm, ihre Ehe mit dem berühmten Künstler Diego Rivera scheint am Tiefpunkt angekommen zu sein, doch in New York soll ihre erste Einzelausstellung eröffnet werden und schon kurz nach ihrer Ankunft umringen sie Freunde und Bewunderer ihrer Kunst. In New York trifft Frida auch den Fotografen Nick Muray wieder, für den sie, unabhängig ihrer Ehe mit Diego, schon länger tiefe Gefühle hegte. Die beiden beginnen eine stürmische Affäre, die Frida auch auf ihrem weiteren Weg über Paris bis in ihre Heimat, Mexiko, begleitet. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Über alles, was sich ihr dabei in den Weg stellt, scheint sie hinwegzusteigen und beweist sich immer wieder als schillernde, beeindruckende und charismatische Persönlichkeit und vor allem als unglaublich talentierte und leidenschaftliche Künstlerin. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Frida Kahlo war eine beeindruckende und leidenschaftliche Künstlerin, um die sich viele Mythen rankten. Das lag vor allem an ihrer intensiven und unwiderstehlichen Ausstrahlung, ihrer Art sich zu kleiden und auch sich gesellschaftlich zu präsentieren, da sie sich nicht nur im Äußerlichen sehr oft von den Frauen in ihrem unmittelbaren Umfeld abhob und unterschied. Maren Gottschalk widmet sich in ihrem Roman "Frida" einer wichtigen Zeitspanne im Leben der begnadeten Künstlerin Ende der Dreißigerjahre, in denen Fridas Reise von New York nach Paris, dann wieder zurück nach New York und schließlich Richtung Heimat führte. Dabei vermischt die Autorin Realität und Fiktion, und schenkt vor allem dem Schauplatz New York besondere Aufmerksamkeit. In der Stadt, die niemals schläft, legt sich der Grundstein für Frida Kahlos weltweitem Erfolg als Malerin in ihrer ersten Einzelausstellung, in New York beginnt Gottschalks Roman und die Stadt ist zudem Schauplatz der großen Liebe zwischen Frida und dem Fotografen Nick Muray. Grandios erzählt sind in "Frida" zudem die Rückblicke in die meist schmerzhafte Vergangenheit der Hauptfigur, die immer wieder zwischen der Haupterzählung eingestreut werden. Frida Kahlos tragischer Unfall im jugendlichen Alter wird thematisiert, der sie zu einem Leben voller Schmerzen verdammte, die Diagnose der Kinderlähmung, die sie als Kind bekam und der schmerzhafte Verrat der eigenen Schwester und ihres Ehemannes Diego, als sich herausstellt, dass die beiden eine Affäre hatten. Aber auch in die Anfänge ihrer unverwechselbaren Malerei erhalten die Leserinnen und Leser einen Einblick. So entsteht eine fast schon intime Beziehung zur Hauptfigur, die nicht nur durch ihren phänomenalen Charakter imponiert, sondern eine so große Stärke demonstriert, die sich durch die von Maren Gottschalk immer wieder beschriebene Einblicke in Fridas Gefühlswelt noch einmal verdeutlicht. Es mag sein, dass gerade diese Passagen der Fiktion des Romans angehören, doch, wenn man Fridas Wesen als Ganzes kennen lernt, dürften diese nicht sehr weit von der Realität entfernt sein. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Natürlich wird in "Frida" auch der Kunst der Malerin ausreichend gewürdigt. Was ich in dem Zusammenhang besonders schön fand, wie immer wieder die persönliche Beziehung von Frida Kahlo zu ihren Bildern herausgestellt wurde. Daran erkennt man auch zuletzt ihre wunderbarste Eigenschaft: ihre einzigartige, intensive und leidenschaftliche Art zu lieben. Vor allem ihre Kunst, aber auch die Männer in ihrem Leben, was man besonders schön in den immer wieder abgedruckten Liebesbriefen Frida Kahlos an ihren Ehemann, an Nick und an ihrer Schwester erkennt. Nach der Lektüre von "Frida" recherchierte ich aus diesem Grund, ob es vielleicht sogar eine eigene Sammlung der Liebesbriefe Frida Kahlos gibt und glücklicherweise wurde ich fündig. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Maren Gottschalk ist ein wunderbar erzähltes Porträt einer einzigartigen Künstlerin gelungen. Besonders schön fand ich abschließend die Erklärung der Autorin bezüglich ihrer Vorgehensweise der Vermischung von Realität und Fiktion: genau das hat Frida Kahlo in ihren Bildern auch gemacht. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Unbedingt lesen! </span></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-79715173607914784842020-12-14T21:00:00.000+01:002020-12-14T21:00:59.999+01:00John Niven - Die F*ck-it-Liste <span style="font-family: verdana;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiygNCMKayOHCuq0S3cpf0n1cnhOWMHGLz97TW9JuDjLTmDpc70icLC7NzANLfO8ce_TILWOxVjbjzpM38vKMTTXuTL5FjV4N5xF7tvU3H_RCzJXq1kfIeLWzUnXxWC08DBgdNPEeKkZDiw/s2048/20201129_170811-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2048" data-original-width="1737" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiygNCMKayOHCuq0S3cpf0n1cnhOWMHGLz97TW9JuDjLTmDpc70icLC7NzANLfO8ce_TILWOxVjbjzpM38vKMTTXuTL5FjV4N5xF7tvU3H_RCzJXq1kfIeLWzUnXxWC08DBgdNPEeKkZDiw/s320/20201129_170811-01.jpeg" /></a></div><br /><br /></span><div><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div><span style="font-family: verdana;">Verlag: Heyne Hardcore</span></div><div><span style="font-family: verdana;">Seiten: 320</span></div><div><span style="font-family: verdana;">Erschienen: 12. Oktober 2020</span></div><div><span style="font-family: verdana;">Preis: 22 Euro (Ebook: 15.99 Euro)</span></div><div><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div><span style="font-family: verdana;">Die USA in der nahen Zukunft. Nachdem Donald Trump zwei Amtszeiten durchregiert hat, wurde mit einer überwältigenden Mehrheit seine Tochter Ivanka Trump ins Präsidentenamt gewählt. Die einst Vereinigten Staaten von Amerika sind tief gespalten und mit einer Demokratie hat dieses Land schon lange nichts mehr zu tun. In dieser bedrückenden Atmosphäre erhält der ehemalige Journalist und Chefredakteur Frank Brill eine niederschmetternde Diagnose: Krebs im Endstadium. Doch anstatt in Selbstmitleid und Trauer zu vergehen und den Schock der Diagnose zu verarbeiten, sieht Frank in dieser Nachricht eine Chance. Die Chance einen schon lang gefassten Plan in die Tat umzusetzen...und eine Liste abzuarbeiten...</span></div><div><div><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div><span style="font-family: verdana;">Noch vor kurzer Zeit schien das fiktive Ausgangsszenario von "Die F*ck-it-Liste", aus der Feder von John Niven durchaus realistisch. Wer weiß schließlich, wie es mit den USA weiter gegangen wäre, wenn es Donald Trump tatsächlich zu einer zweiten Amtszeit geschafft hätte? Da wir uns darüber im wahren Leben nun keine Sorgen mehr machen brauchen, fällt es umso leichter in John Nivens Zeichnung eines fast schon dystopischen Amerikas abzutauchen, in dem er genau das Wirklichkeit werden lässt. Die Amerikaner werden dazu aufgerufen sich jederzeit und überall zu bewaffnen, Abtreibungen sind verboten und werden unter Strafe gestellt, fast jeden Tag scheinen Meldungen von neuen Amokläufen aufzutauchen, Einwanderer, die in Arbeitslagern eingesperrt werden und die Sterblichkeitsrate schießt in die Höhe, weil es immer mehr verzweifelte Frauen gibt, bei denen illegale Abtreibungen vorgenommen werden und die währenddessen oder kurz danach verbluten. In Zusammenhang mit John Niven's "Die F*ck-it-Liste" taucht immer wieder der Begriff 'Satire' auf, doch satirisch ist eigentlich nur die Verwandlung der Hauptfigur vom kleinstädtischen Bürger, der sich noch nie etwas hat zu schulden kommen lassen zum Wild-West-Revolvermann, der genau diese Verwandlung überhaupt vollbringen konnte, weil es sowohl in den von John Niven kreierten Vereinigten Staaten von Amerika, als auch in den realen USA so einfach ist an Waffen und Munition zu kommen, wie noch einmal eben nach Feierabend zwei Liter Milch kaufen zu gehen. Wenn man dieses Buch liest, erscheint es einem einfach: die Handlung ist schlüssig, es ist einfach zu lesen und vielleicht zwischendurch sogar etwas plump, doch es steht so viel zwischen John Nivens Zeilen. Sein Buch ist eine gewaltige Anklage, ein Fingerzeig, ein Spiegel der Gesellschaft, der endlos erscheint, ein so unglaublich eindringlicher Appell an ein Land, das sich gerne als 'freistes Land der Welt' bezeichnet und das sich auf einen gefährlichen Weg begeben hat. </span></div><div><span style="font-family: verdana;">Und das zu sagen, was John Niven zu sagen hat, das macht er auf großartige Weise, in dem er immer nur ein Stück der Geschichte von Frank Brill, seiner Hauptfigur, vor seinen Leserinnen und Lesern ausbreitet. Immer nur ein kleines bisschen, das einem allerdings umso heftiger den Atem stocken lässt. Das macht er so großartig, weil er immer wieder Wendungen in die Geschichte einbaut, die dann doch fast wieder ein wenig satirisch anmuten und sogar das ein oder andere Mal zum Schmunzeln verleiten. Und das macht er so großartig, weil am Ende seiner Geschichte der absolute Höhepunkt wartet. Der Beweis, das sich bloß eine scheinbar harmlose Entscheidung in etwas nicht mehr Kontrollierbares verwandeln kann. Und wo das große Problem in der Politik und auch der Demokratie liegt. </span></div><div><span style="font-family: verdana;">Lasst euch also nicht von einer scheinbar vorhersehbaren Handlung täuschen. John Niven's Geschichte kann sehr viel mehr, als sie auf dem ersten Blick zu zeigen scheint. Und sie ist verdammt wichtig. </span></div></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-26674298004403141772020-11-04T18:43:00.000+01:002020-11-04T18:43:09.002+01:00Ava Reed- Wenn ich die Augen schließe<div style="text-align: left;"> <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEip8wOlwU6xjuoNCm0BrXVnM6y2sXFWL29JQ0pAKyJzoI6tEVJ_CayrF3e7N4tFF4IrSxd6ROlOcY3DLHNhDagwjSHlpjeMcFA7b0JaA-3cZS-741pQI6ixXQlogm3bmH90TUBhIRgSxyd8/s2048/IMG_20201017_130250_134+%25281%2529.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2048" data-original-width="1774" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEip8wOlwU6xjuoNCm0BrXVnM6y2sXFWL29JQ0pAKyJzoI6tEVJ_CayrF3e7N4tFF4IrSxd6ROlOcY3DLHNhDagwjSHlpjeMcFA7b0JaA-3cZS-741pQI6ixXQlogm3bmH90TUBhIRgSxyd8/s320/IMG_20201017_130250_134+%25281%2529.jpg" /></a></div><br /><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Verlag: Loewe</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Seiten: 320</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Erschienen: 08. Oktober 2020</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Preis: 14.95 Euro (Ebook: 11.99 Euro)</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Die frühen Morgenstunden, eine dunkle Straße, ein voll besetztes und viel zu schnelles Auto und plötzlich ein ohrenbetäubender Knall.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Norah und ihre Freunde sind auf dem Rückweg von einer Party, als das Auto in einem Wildunfall verwickelt wird und von der Straße abkommt. Weil Norah als Einzige nicht angeschnallt war, verletzt sie sich am schwersten und wird in ein künstliches Koma versetzt. Als sie wieder daraus erwacht, sind ihre Eltern und ihre kleine Schwester Lu unendlich dankbar, doch bald schon wundern sie sich auch, als Norah ausgerechnet kurz nach ihrem Aufwachen nach Sam fragt, ihrem Kindheitsfreund, mit dem sie zusammen aufgewachsen ist. Denn eigentlich reden Norah und Sam schon eine ganze Weile nicht mehr miteinander...</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Stell dir vor, dir fällt eine Geschichte vor die Füße, die zunächst schnell erzählt zu sein scheint, die du glaubst zu durchschauen und zu wissen, was kommt, doch dann verwandelt sie sich in etwas völlig anderes. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Ava Reed's neuer Jugendroman "Wenn ich die Augen schließe" beginnt wie vor ihm wohl schon hunderte Jugendromane oder -filme begonnen haben. Ein genervter Teenager, der es nicht erwarten kann von zu Hause zu verschwinden, um mit seinen Freunden auf die Party des Jahres zu gehen. Ein toller Abend, eine durchgefeierte Nacht, der Nachhauseweg, der in einer Katastrophe endet. Schon hier beginnt "Wenn ich die Augen schließe" vom Stereotypischen abzuweichen, denn die Norah, die im Krankenhaus aus dem künstlichen Koma erwacht, ist ein völlig anderer Mensch, als die Norah, die noch vor kurzer Zeit genervt ihre kleine Schwester aus ihrem Zimmer geschmissen hat. Es scheint, als sei ihr gesamtes inneres Wesen durchgeschüttelt worden und die einzelnen Teile liegen verstreut herum. Dass Norah dazu auch noch teilweise an einer Amnesie leidet und auch einzelne Gefühle und Empfindungen überhaupt nicht mehr empfindet oder nicht mehr zuordnen kann, macht das Ganze sicherlich nicht einfacher. Doch sie ist sich sicher, dass Sam ihr würde helfen können, denn schon ihr gesamtes Leben haben die beiden doch irgendwie alles zusammen geschafft. Als Norah aber erfährt, dass Sam und sie schon seit einiger Zeit nicht mehr miteinander reden und schon gar nicht mehr befreundet sind, kann sie das nicht glauben. Sie fragt sich, was für ein Mensch sie vor dem Unfall gewesen und vor allem was zwischen Sam und ihr vorgefallen ist. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Ava Reed erzählt hier in ihrer gewohnten und intensiven Feinfühligkeit, aber auch mit einer gewissen Raffinesse, denn erst ganz langsam wird die gesamte tragische Weite ihrer Geschichte vor den Leserinnen und Lesern ausgebreitet. Auch ich habe gedacht, dass sich die gesamte Geschichte eigentlich um Norahs Unfall dreht, doch während des Lesens wird deutlich, dass sie eigntlich nur der Auslöser für eine ganze Kette von Ereignissen war, die danach ihren Lauf nahmen. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">"Wenn ich die Augen schließe" ist eine wichtige und berührende Geschichte über Mobbing. Über die Opfer, über die Täter, die in ganz verschiedenen Formen auftreten, über die Hintergründe, über die Folgen und über die Ausmaße, die gerade im Internetzeitalter erschreckende Formen annehmen. Ava Reed lässt in ihrem Roman alle zu Wort kommen, sie beleuchtet dieses wichtige und schwierige Thema von allen Seiten und hätte vielleicht sogar noch ein paar Seiten dran hängen können. Weil wir doch alle irgendwie schon einmal in unserem Leben mit Mobbing in Berührung gekommen sind oder vielleicht sogar immer noch in Berührung kommen. "Wenn ich die Augen schließe" ist somit auch ein Appell, dass es wichtig ist über dieses Thema zu sprechen und es präsent zu halten, um Täter zu identifizieren und um Opfer zu helfen aus ihrer Rolle auszubrechen. Eigentlich um beiden Positionen zu helfen aus ihren Rollen auszubrechen und überhaupt um Hilfe zu bitten. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Auch wenn "Wenn ich die Augen schließe" einen ernsten und wichtigen Hintergrund hat, war es für mich auch eine Art Wohfühlgeschichte. Weil die Autorin ein Talent hat Schauplätze und einige Nebencharaktere wohlig und sympathisch zu zeichnen, dass man sie irgendwie auch gerne in seinem Leben hätte. Und auch die krasse Wandlung der Hauptfigur vor und nach dem Unfall fand ich sehr gelungen. Erstens, weil ich die Norah davor sowieso nicht gut leiden konnte und zweitens, weil der Mensch zu dem sie nach dem Unfall wurde eigentlich nur eine Fortsetzung des Menschen war, der sie mal gewesen ist und der auch immer noch in ihr steckte. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Ava Reed's neuer Jugendroman verlässt ziemlich schnell das Stereotypische und wird zu einer tiefer greifenden und wichtigen Geschichte über Mobbing, über die Frage, was für ein Mensch man sein will und was im Leben am meisten zählt. Sehr gelungen und intensiv erzählt. </span></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-29535554285440925412020-10-01T17:58:00.000+02:002020-10-01T17:58:42.155+02:00Holly Bourne - War's das jetzt?<div style="text-align: left;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEifkbZq0lMxqUWpLd76PX3lhzI7ldRsxOO5P8NlNPGmU-JZG6Q21PL2pHreftEg07odLVnKpxcDNvTo_-nnylNO4maflNU4HEJLYtI8K_BLtUGmkP4DgLh07D2uVXYEA4BMoKICHSiFdoM_/s2048/20201001_160440-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1804" data-original-width="2048" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEifkbZq0lMxqUWpLd76PX3lhzI7ldRsxOO5P8NlNPGmU-JZG6Q21PL2pHreftEg07odLVnKpxcDNvTo_-nnylNO4maflNU4HEJLYtI8K_BLtUGmkP4DgLh07D2uVXYEA4BMoKICHSiFdoM_/s320/20201001_160440-01.jpeg" width="320" /></a></div><br /> </div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Verlag: dtv-bold</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Erschienen: 18. September 2020</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Seiten: 416</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Preis: 16.90 Euro (Ebook: 14.99 Euro)</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Es gibt Situationen, da möchte man in Bücher hineinklettern, man möchte auf geradem Weg zur Hauptfigur marschieren und diese einmal ordentlich durchschütteln, und wenn man diesen Impuls gleich mehrmals hintereinander hat, dann könnte es durchaus sein, dass man es mit "War's das jetzt?" von Holly Bourne zu tun hat. Und das ist keine überspitzte Formulierung, denn Holly Bournes Roman über ihre Hauptfigur Tori, die im äußeren Schein ein Bilderbuchleben in London führt, als über die Landesgrenzen hinaus erfolgreiche Schriftstellerin und in einer glücklichen Langzeitbeziehung befindend, ist eine Herausforderung. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">"War's das jetzt?", das war eine Hassliebe auf der ersten Seite und mir fiel es wahrscheinlich noch nie so schwer ein Buch am Ende wirklich zu bewerten, denn wie fand ich 'War's das jetzt?" eigentlich? Auf der einen Seite ist da mein ständiger Zwiespalt mit der Protagonistin, auf der anderen Seite allerdings das Gefühl komplett in dem Roman versunken zu sein, und ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf zu kriegen. Aber erst einmal der Reihe nach:</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Der Inhalt in "War's das jetzt?' ist schnell abgerissen. Es geht um Tori, die in London zusammen mit ihrem Freund Tom in einer Eigentumswohnung lebt. In den Zwanzigern schrieb Tori eine Art Selbstfindungsbuch, das zu einer Bibel für ihre Fangemeinschaft geworden ist und von dem sie auch, mittlerweile kurz vor ihrem 32. Geburtstag, immer noch gut leben kann. Toris beste Freundin heißt Dee, zu Beginn der Geschichte ein chronischer Langzeitsingle, die mit allerlei Datingkatastrophen aufwarten kann und mit der Tori die gleichen Dinge verabscheut, wie Babyparties oder pompöse Hochzeiten in der Natur der Londoner Vororte, bis Dee auf genau einer solcher Hochzeiten plötzlich ihrem Traummann begegnet und ihr Leben eine komplette Wendung nimmt.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Holly Bourne baut ganz bewusst Toris Leben als eines auf, auf das man neidisch sein muss, denn äußerlich scheint Tori alles zu haben, doch zu Beginn des Buches wird schnell deutlich, dass sie eines am besten kann: eine Rolle spielen. Ganz schnell zerbricht die Fassade eines perfekten Lebens und offenbart einiges, was dahinter liegt. Toris beruflicher Erfolg entpuppt sich als laufendes One-Hit-Wonder, denn seit ihrem ersten Buch, das mittlerweile einige Jahre auf dem Buckel hat, hat Tori nichts mehr geschrieben, als Pseudo-Weisheiten bei ihren Signierstunden in einer Widmung, und das Schlimme daran: Sie hat auch keine Idee, ihr Kopf scheint wie leergefegt. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Und wenn man Tori in ihrer Langzeitbeziehung mit Tom als 'unsicher' bezeichnen würde, wäre das sehr weit untertrieben, denn sie zittert vor Angst. Mit einer unglaublich tief sitzenden Angst davor verlassen und - wohlgemerkt - nicht davor ihren Freund zu verlieren, sondern mit Anfang 30 wieder Single und alleine zu sein, merkt Tori nicht, dass sie sich in einer fast schon nicht mehr zu ertragenden toxischen Beziehung befindet. Das, was Tom jahrelang mit seiner Freundin anstellt, ist emotionale Erpressung der schlimmsten Sorte, die in 'Sexszenen' gipfelt, die an sexuellen Missbrauch grenzen. Diese Szenen der Beziehung konnte ich emotional fast nicht mehr stemmen und musste das Buch weglegen. Ich war enttäuscht, wütend, traurig und empfand entsetzliches Mitleid mit Tori, vor allem, weil sie in ihrem ständigen Wahn ihr perfektes Leben der Außenwelt zu präsentieren sich selbst ihrer Familie und ihrer besten Freundin nicht anvertraut und Tom weiterhin als 'idealen Mann' darstellt.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Holly Bourne schreibt ihren Roman auf so unfassbar ehrliche Art und Weise, dass es weh tut. Es gab Szenen, in denen ich Tori und ihr Handeln auf's Innerste nicht verstanden habe und dann wiederum gab es Situationen, in denen ich mich fast ertappt fühlte, weil ich es so nachvollziehen konnte, wie sie sich fühlte und handelte. Ertappt gefühlt habe ich mich ebenfalls an den Stellen, an denen Holly Bourne mit den Sozialen Medien abrechnet und der Gesellschaft einen Spiegel vorhält. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Und obwohl ich nach der Lektüre von "War's das jetzt?" kilometerweit entfernt davon war mich glücklich und zufrieden zu fühlen, sondern eher eine tiefe Traurigkeit empfand, war ich doch froh das Buch gelesen zu haben. Holly Bourne hat nicht nur ein unglaubliches Talent dafür mit Worten zu entblößen, sondern schreibt über Themen, die sehr wichtig sind und gerade in Romanen viel zu wenig zur Sprache kommen. Deswegen ist "War's das jetzt?" irgendwie auch eine Art Selbstfindungsbuch, denn genau wie die Hauptfigur Tori rechnet man auch ein wenig mit sich selbst ab, fühlt sich entlastet von der Gesellschaft vorgegebenen Zwangsvorstellungen und reflektiert das eigene Leben. Und das ist manchmal schmerzhaft, aber auch unglaublich befreiend. </span></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-70886632364455578822020-09-27T19:28:00.001+02:002020-09-27T19:28:33.983+02:00Sally Rooney - Normale Menschen<div style="text-align: left;"> <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZKrUq1RhMTkOAj5Qz3lliNqsIwbHvLRO7Dwz1H4onBgUTUj5A0H2t1XxbHao5WMgi43hjVsSUWAPeINUqu_0qx3Vf1aXwyIKRg6f4oN5P8-si78_KJo7U7gcD2LZf_aCTagmoWoB6cgTO/s2048/20200927_180543-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2048" data-original-width="1536" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZKrUq1RhMTkOAj5Qz3lliNqsIwbHvLRO7Dwz1H4onBgUTUj5A0H2t1XxbHao5WMgi43hjVsSUWAPeINUqu_0qx3Vf1aXwyIKRg6f4oN5P8-si78_KJo7U7gcD2LZf_aCTagmoWoB6cgTO/s320/20200927_180543-01.jpeg" /></a></div><br /><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Verlag: Luchterhand</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Seiten: 320</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Erschienen: 17. August 2020</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Preis: 20 Euro (Ebook: 15.99 Euro)</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Stellt euch vor, ihr lernt zwei Menschen kennen, die unglaublich gut zueinander passen, die sich ergänzen und scheinbar in- und auswendig kennen, auf die jeder - eigentlich normalerweise nervige - Kalenderspruch wie 'jeder Topf hat seinen Deckel' zu passen scheint, und dann merken diese beiden Menschen nicht, wie sehr sie sich in dem jeweils anderen wiederfinden und wie perfekt sie füreinander sind. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Und schon sind wir mittendrin in Sally Rooneys Roman "Normale Menschen", in der die Autorin von einer Liebesgeschichte erzählt, die aus dem Leben gegriffen zu sein scheint. Wenn man etwas jemals als zeitgenössische Literatur bezeichnen kann, dann dieses Buch.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Es begann ganz unschuldig in der Küche eines viel zu großen Hauses, das mit seiner Ausstattung Außenstehenden sofort klar machen will, dass in diesem Haus das Geld reichlich vorhanden ist, in einer irischen Kleinstadt. Marianne und Connell gehen zusammen zur Schule und damit enden auch schon ihre Gemeinsamkeiten. Es ist nicht nur, dass beide aus völlig verschiedenen Gesellschaftsschichten kommen: Während Marianne das große protzige Haus, in denen sich die beiden Hauptfiguren zum ersten Mal bewusst wahr nehmen, ihr Zuhause nennt, kommt Connell eher daher, was man im allgemeinen Sprachgebrauch wohl 'untere Mittelschicht' bezeichnen würde. Und während Connell der allseits beliebte, mit vielen befreundete und mit noch mehr gut bekannte, Typ ist, ist Marianne dagegen eine krasse Außenseiterin. Doch bei ihrer ersten Unterhaltung entdecken beide, dass viel mehr in den jeweils anderen steckt, als sie vorher geahnt haben, und die Geschichte der beiden beginnt.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Erzählt wird in "Normale Menschen" auf ganz besondere Art und Weise. Wir begleiten Marianne und Connell in bestimmten Zeitabschnitten ihres Lebens, was dazu führt, dass sich ihre Geschichte über mehrere Jahre vor den Leserinnen und Lesern ausbreitet. Durch diesen Erzählstil lässt Sally Rooney sehr viel Raum offen für Interpretationen, da durch die Zeitsprünge vieles vorher Geschehene nicht weiter ausgeführt wird. Dieser Intepretationsraum lässt die Handlung immer unvorhersehbar erscheinen, da man sich teils mit freudigem und teils mit bangem Gefühl fragt, was in der Zwischenzeit passiert sein könnte. Und auch Sally Rooneys Schreibstil hebt sich von bisher Gekanntem ab. Auffällig und ungewöhnlich ist, dass sie die Anführungszeichen vor der wörtlichen Rede weglässt. So allerdings fesselt sie ihre Leserinnen und Leser an ihre Geschichte, denn, wenn man jedes Mal die-oder denjenigen ausfindig machen muss, der gesprochen hat, wird man nicht dazu verführt Abschnitte in der Geschichte querzulesen, sondern sich intensiv mit dem Geschriebenen auseinander zu setzen. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Aber auch ohne dieses erzählerische Stilmittel ist es fast nicht möglich sich von "Normale Menschen" nicht fesseln zu lassen, denn was für eine unfassbare und intensive Tiefe Sally Rooney ihren beiden Hauptfiguren eingehaucht hat, das ist schon beeindruckend. In der gesamten Geschichte wirken Marianne und Connell immer ein wenig so, als würden sie über den anderen Menschen in ihrem Leben stehen. Sie setzen sich mit einer unglaublichen Intensität mit ihrem eigenen Leben und Themen, die ihre Mitmenschen in ihrem Alter noch oder überhaupt nicht interessieren, auseinander und heben ihren Blick weit über den Tellerrand hinaus. Auf der anderen Seite allerdings wirken sie in ihrem Verhalten sich und einander gegenüber teilweise kindlich und oft auch selbstzerstörerisch, was teilweise aber auch an ihren persönlichen Hintergründen liegt. Connell, der anfangs symapthische und beliebte Typ aus der Schule, zeigt bald, dass er beinahe schon verzweifelt seinen Platz im Leben sucht und einfach nicht fündig wird. Auf der einen Seite möchte er unebdingt dazugehören, fühlt sich aber auf der anderen Seite seinen Mitmenschen überhaupt nicht zugehörig und gerade das Verhalten seiner Freunde auf der Schule gegenüber Marianne, widert ihn an. Marianne, anfangs die krasse Außenseiterin in der Schule, die allerdings wenig Probleme mit dieser Rolle hat, scheint es überhaupt nicht zu interessieren, was ihre Mitmenschen über sie denken. Bald allerdings wird deutlich, dass sie auf der verzweifelten Suche nach Liebe ist und nach jeder weiteren Zurückweisung jeglicher Art ihren eigenen Wert immer mehr in Frage stellt. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Mariannes und Connells Geschichte, die Wegpunkte, an denen sich ihre Leben berühren sind durchzogen von Missverständnissen aller Art, woran man auch merkt, wie jung sie noch sind und wie nahe an der Realität Sally Rooneys Roman ist. Denn man findet in "Normale Menschen" alles über das Erwachsenwerden: Liebe Freundschaft, Sex, Zurückweisung, Füreinander da sein und die scheinbar endlose Suche nach dem eigenen Ich und dem Platz im Leben. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Und dann ist da noch diese große Liebesgeschichte zweier Menschen, von der man auf jeder Seite hofft und bangt, dass sie am Ende doch noch zueinander finden. </span></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-12342902347541605552020-09-23T16:30:00.000+02:002020-09-23T16:30:59.749+02:00Erin Morgenstern - Das sternenlose Meer<p><span style="font-family: verdana;"></span></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjwNExO7xn49KOfL9ARiuaLsWVbxgGSbxmLulZ35NUvVNn79dpGuaVzCraNEzQs_iwg-TrvGN2YySuic66BtdHFjgLVYUrCiBlw6rOQigWSLX9gGmWoOhYye_JdCjEG7rygrbZiwBmYv5Lu/s2048/IMG_20200629_162141_026.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1763" data-original-width="2048" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjwNExO7xn49KOfL9ARiuaLsWVbxgGSbxmLulZ35NUvVNn79dpGuaVzCraNEzQs_iwg-TrvGN2YySuic66BtdHFjgLVYUrCiBlw6rOQigWSLX9gGmWoOhYye_JdCjEG7rygrbZiwBmYv5Lu/s320/IMG_20200629_162141_026.jpg" width="320" /></a></span></div><span style="font-family: verdana;"><br /><br /></span><p></p><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Verlag: Blessing</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Seiten: 640</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Erschienen: 25. Mai 2020</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Preis: 22 Euro (Ebook: 17.99 Euro)</span></div><p><span style="font-family: verdana;"><br /></span></p><p><span style="font-family: verdana;"><br /></span></p><p><span style="font-family: verdana;"><br /></span></p><p><span style="font-family: verdana;">Wir betreten die Bibliothek irgendeiner amerikanischen Universität. Draußen ist es kalt und erste Schneeflocken fliegen in der Dämmerung an den großen Fenstern der Bibliothek vorbei. In einer besonders verwinkelten Ecke treffen wir auf einen jungen Mann namens Zachary. Neben ihm steht ein großer wackliger Bücherstapel, und vor ihm noch ein weiterer. Sofort wird klar, Zachary liebt Bücher, doch gerade blättert er mit großen glänzenden Augen in bloß einem einzigen Buch. Schon auf dem ersten Blick unterscheidet es sich von den anderen Büchern in der Bibliothek und auch, dass es ohne Signatur ist, macht es noch ein bisschen mysteriöser, doch das größte Geheimnis soll Zachary erst später herausfinden, als er erkennt, dass er in "Süßes Leid", so lautet der Titel des Buches, seine eigene Geschichte zu lesen bekommt. Für Zachary beginnt ein fantastisches Abenteuer.</span></p><div style="text-align: left;"> <span style="font-family: verdana;">Es mag sein, dass Zachary die Hauptfigur in "Das sternenlose Meer" von Erin Morgenstern verkörpert, doch in Wahrheit ist er die Spitze eines verwinkelten, in vielen Richtungen aufgebautes, aufeinander gestapeltes, fantastisches und großartig aufgebautes Erzählkonstrukt, das an wunderbarer Erzählkunst nicht mehr zu überbieten ist. Allein der Haupthandlungsstrang ist so wunderbar fantasievoll und voller neuen Ideen, dass man jeden Weg, den Zachary geht mit großen Augen verfolgt und es nicht mehr erwarten kann, weiter zu blättern. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Doch dann sind da noch die vielen Nebengeschichten, scheinbar wahllos zusammengewürfelt, die immer wieder die Haupthandlung unterbrechen, aber meistens mit dem sternenlosen Meer in Verbindung stehen, genau wie Zacharys Erzählstrang. Allen voran geht die kurze Geschichte von Schicksal und Zeit, die Zachary zu Beginn des Buches erzählt bekommt und mit dessen Motive und Symbole es man immer wieder im Verlauf zu tun bekommt. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Doch, was ist diese Autorin bloß für eine großartige Erzählerin? Was für wunderbare Geschichten sie in "Das sternenlose Meer" vereint, die sofort ins Herz gehen und mit deren Worte man sich am liebsten zudecken möchte. Und scheinbar wahllos zwischen die Seiten geschoben, ergeben sie doch mit jeder weiteren gelesenen Seite immer mehr Sinn und verweben sich langsam mit der Haupthandlung. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Wie viele andere Leserinnen und Leser, die in das sternenlose Meer getaucht sind, habe auch ich mich einstweilen ein bisschen verloren gefühlt in den vielen Geschichten mit den unzähligen Hintertüren und Symbolen, und auch am Ende des Buches fühlte ich mich mit vielen offenen Fragen alleine gelassen, doch zusammenfassend war "Das sternenlose Meer" eine großartige und vor allem einzigartige Leseerfahrung. So etwas wie Erin Morgensterns Nachfolger des Bestsellers "Der Nachtzirkus" habe ich zuvor noch nie lesen dürfen. Dazu sprüht dieses wunderbare Buch auch noch dazu von einer unbändigen Liebe zum geschriebenen Wort. Alles in "Das sternenlose Meer" ist voller Geschichten und Bücher und Katzen, die fast schon obligatorisch zu unzähligen Regalreihen voller Bücher und dem Lesen dazugehören und ein bisschen die heimlichen Stars des Buches sind. Aber nicht nur die Liebe zu Büchern wird hier thematisiert, sondern auch die Liebe allgemein, die man fast durchgehend in der Geschichte findet. An jeder geheimnisvollen und verwinkelten Ecke leuchtet sie einem entgegen und beweist immer wieder, was für eine große Macht sie besitzt und dass sie Raum- und Zeitgrenzen überwindet. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Wer Fantasy liebt und dazu noch eine Schwäche für besondere Bücher besitzt, der muss "Das sternenlose Meer" im Bücherregal stehen haben, denn vielleicht ist es genau das besondere Buch, diese magische und besondere Geschichte, die auch Zachary in "Süßes Leid" im Bücherregal gefunden hat.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Seid ihr bereit für ein großes Abenteuer?</span></div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-76366691470240186342020-09-10T21:51:00.000+02:002020-09-10T21:51:35.729+02:00Lesemonat Juli<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiD-0ZjBjkAaM2q22q3ekA8-oVVKc-d4CxYRTdlnEhu3dU26XXFXyJSr342c1_ZiRw2gJI8nPN7bFQwN91ZMJQdbMg_tTOMTB6NLh33cyheQa0WjZ0Uzgby2PLEkEMrbz7WEW3nYazme6ro/s2048/20200907_161639-01.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1827" data-original-width="2048" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiD-0ZjBjkAaM2q22q3ekA8-oVVKc-d4CxYRTdlnEhu3dU26XXFXyJSr342c1_ZiRw2gJI8nPN7bFQwN91ZMJQdbMg_tTOMTB6NLh33cyheQa0WjZ0Uzgby2PLEkEMrbz7WEW3nYazme6ro/s320/20200907_161639-01.jpeg" width="320" /></a></div><span style="font-family: verdana;">Und wieder einmal etwas verspätet kommt hier mein Lesemonat Juli. Im Juli dieses Jahres habe ich insgesamt acht Bücher gelesen mit 3414 Seiten. Das war ja schon einmal nicht schlecht, dann kann es ein wenig ausführlicher werden. </span><p></p><p><span style="font-family: verdana;">Das erste Buch aus dem Monat Juli kommt von <b>Patrick Rothfuss. "Der Name des Windes" </b>stand schon länger auf meiner Liste der Bücher, die ich unbedingt bald lesen wollte - und ich wurde nicht enttäuscht. Der Auftakt der Reihe ist eine abenteuerreiche Reise, nicht nur eine fantastische, sondern auch eine fantasievolle Geschichte und eine faszinierende Lebensbeichte. Ich freue mich schon sehr auf den geteilten Nachfolger und natürlich auf den Abschluss der Reihe (der leider noch nicht veröffentlicht ist, aber auch ich reihe mich nun in die Leserinnen und Leser ein, die hoffen, dass die Veröffentlichung nicht mehr lange dauert)</span></p><p><span style="font-family: verdana;">Weiter ging es mit dem zweiten Teil der <b>Ellingham Academy </b>Serie. Der Auftakt von <b>Maureen Johnson </b>"Was geschah mit Alice?" hat mich total überrascht und mir richtig gut gefallen. Eine interessante und detailreiche Detektivgeschichte, die in einem alten Internat in den Wäldern Vermonts spielt. Da musste natürlich auch der zweite Teil <b>"Die geheimnisvolle Treppe"</b> her und wieder einmal war ich begeistert. Stevie, weiterhin die unglaublich sympathische Heldin der Geschichte, ermittelt nach ihrer kurzen Abwesenheit weiter im spektakulären 'Ellingham Fall' im Internat, und wieder stellen sich ihr einige Hindernisse in den Weg und da ist auch immer noch David, der in den Pausen, wenn sich Stevie nicht gerade mit ihrer Detektiv Arbeit beschäftigt, in ihrem Kopf herumspukt. Genauso wie der Vorgänger endet auch "Die geheimnisvolle Treppe" mit einem gemeinen Cliffhanger, der dazu führt, dass man das Erscheinungsdatum den Abschlussbandes rot im Kalender anstreichen wird.</span></p><p><span style="font-family: verdana;">Das nächste Buch kommt von keinem Unbekannten. <b>"Der Outsider"</b> von <b>Stephen King</b> war meine erste Urlaubslektüre im Juli und immer wieder bin ich erstaunt, was dieser Mann alles kann. "Der Outsider" ist ein hochspannder Kriminalroman geworden, der ganz langsam mit immer mehr mystischen Elementen gespickt wurde und mit einem guten Ende aufwarten konnte. Nicht eine Sekunde wurde ich in der Geschichte nicht unterhalten und so waren die etwa siebenhundert Seiten auch im Nu ausgelesen. Es ist immer gut Lieblingsautoren zu haben, man wird einfach so gut wie nie enttäuscht. </span></p><p><span style="font-family: verdana;">Die nächste Urlaubslektüre kommt von einer Frau, von der sicher noch Stephen King einiges hätte lernen können. Die Grande Dame des Kriminalromans <b>Agatha Christie</b>. Ihr Roman <b>"Und dann gab's keines mehr" </b>stand ebenfalls schon länger auf meiner Wunschliste und spielt auf einer einsamen Insel, auf der zehn völlig unterschiedliche Personen eingeladen werden in ein großes Sommerhaus, das dann relativ zeitnah nach der Ankunft der Inselgäste Schauplatz eines Mordes wird. Und während die übrig gebliebenen Personen noch rätseln, was passiert ist, bahnt sich auch schon das nächste Unglück an. Auch "Und dann gab's keines mehr" hat mich hervorragend unterhalten und auch ich wurde lange in die Irre geführt, bis ich wusste, was da auf der Insel vorgeht. Ein toller Krimi. </span></p><p><span style="font-family: verdana;">Weiter ging es im Juli mit <b>"Schöner als überall" </b>von <b>Kristin Höller.</b> Die Autorin hat eine zarte und poetische Geschichte über das Erwachsen Werden geschrieben. Noah und Martin sind schon ihr ganzes Leben Freunde, auch als beide aus ihrem verschlafenen Wohnort nach München ziehen. Am Anfang der Geschichte kehren sie genau dorthin wieder zurück und erfahren auf unterschiedliche Weise, was im Leben wirklich zählt- und wie sie dieses leben wollen. Vor allem die Sprache, die Kristin Höller benutzt, hat mir besonders gut gefallen.</span></p><p><span style="font-family: verdana;">Im Juli gab es dann auch wieder ein bisschen Poesie. Poesie von der besonders schönen Sorte. Seit mir <b>Amanda Lovelace </b>mit "The princess saves herself in this one" das Herz gebrochen hat, musste jeder ihrer Gedichtbände bei mir einziehen, genauso wie zuletzt <b>"break your glass slippers"</b>, der Beginn einer neuen Reihe, die mir wieder einmal sehr gut gefallen hat. Ich kann gar nicht genau beschreiben, warum mich die Worte der Autorin jedes Mal so besonders rühren, aber es scheint, als öffnete sich jedes Mal etwas in mir beim Lesen ihrer Gedichte und ich fühle mich verstanden. So, als ob jemand ein paar meiner Gedanken in Worte fasst. Ein unglaubliches Talent, das diese Frau besitzt.</span></p><p><span style="font-family: verdana;">Von meinem vorletzten Buch aus dem Lesemonat hätte wahrscheinlich auch nicht der Autor <b>John Ironmonger </b>gedacht, dass es jemals so eine erschreckende Aktualität erlangen würde. Zunächst erzählt der Autor <b>"Der Wal und das Ende der Welt" </b>von einem Aussteiger, der an der Küste eines kleinen und entlegenden Küstenorts strandet und freundlich und fast schon liebenswert von den Bewohnern des Ortes aufgenommen wird. Bald schon stellt sich heraus, dass die Hauptfigur anscheinend einem Wal seine Rettung aus den Fluten verdankt und auch seine weitere Geschichte an diesem entlegenden Ort wird immer wieder von diesem Tier geprägt. Als dann eine dramatische Grippeepidemie die Welt heimsucht, müssen die Bewohner des Dorfes zusammen arbeiten, um sich durch diese erschreckenden Zeiten zu retten. John Ironmonger ist eine großartige Geschichte gelungen, ein beeindruckendes Stück Menschlichkeit und wie immer wieder einzelne Personen Geschichte prägen können - oder eben ein riesiger Wal.</span></p><p><span style="font-family: verdana;">Das letzte Buch aus dem Juli war ein Reread eines meiner Lieblingsbücher. In <b>"Small World" </b>von <b>Martin Suter</b> begegnen wir Konrad Lang, einer der liebevollsten Figuren, die ich jemals kennen lernen durfte. Martin Suters Hauptfigur erkrankt langsam an Demenz. Es fängt mit Kleinigkeiten an, dass der Schlüssel plötzlich im Eisfach landet oder der Weg zum Einkaufen vergessen wird und steigert sich langsam in Dramatische. Besonders wichtig ist, dass die Aufmerksamkeit auf eine Krankheit gelenkt wird, für die es noch viel zu wenig Verständnis gibt. </span></p><p><span style="font-family: verdana;">Das war es auch schon wieder mit meinem Lesemonat, der sehr erfolgreich war. Es geht weiter in den August. </span></p>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-17996692161919066032020-09-06T19:53:00.000+02:002020-09-06T19:53:07.879+02:00Ambrose Parry - Die Tinktur des Todes<div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiUAJhBSoaf1m5kcb7JZPowD0cbSdLug9Z386qHqQaKcRG_2W_GW1j7ocKWC-jMtMRwA1NBctlOC0vyB8GkaVHQVghLFmEJt9SFu3IP7UKra1BOmNYsL4Y_QG0Vmtc-GAUVx5pWfHNShpjz/s718/20200906_183055-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="506" data-original-width="718" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiUAJhBSoaf1m5kcb7JZPowD0cbSdLug9Z386qHqQaKcRG_2W_GW1j7ocKWC-jMtMRwA1NBctlOC0vyB8GkaVHQVghLFmEJt9SFu3IP7UKra1BOmNYsL4Y_QG0Vmtc-GAUVx5pWfHNShpjz/s320/20200906_183055-01.jpeg" width="320" /></a></div><br /><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Verlag: Pendo (Pieper)</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Seiten: 464</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Erschienen: 31. August 2020</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Preis: 16.99 Euro (Ebook: 12.99 Euro)</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Herzlich Willkommen im alten Edinburgh. Enge Gassen, verschlungene und versteckte Winkel an jeder Ecke, zwielichtige Typen in langen Mänteln und grimmigem Gesichtsausdruck. Überall scheint ein mysteriöser Nebel über der gesamten Szenerie zu liegen.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">In diesem Edinburgh begegnen wir einer Figur, die gerade mit einem verzerrten Gesichtsausdruck, aus dem der Schrecken und die Furcht noch nicht ganz gewichen sind, aus einem Hauseingang gestolpert kam. Als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her, flieht der Mann in eine besonders dunkle Gasse und verschwindet im Nebel. Und so sind wir mitten herein ins Ausgangsszenario des historischen Kriminalromans "Die Tinktur des Todes" von Ambrose Parry, dem Pseudonym der Autoren Christopher Brookmyre und Marisa Haerzman, gefallen. Begegnet sind wir der Hauptfigur Raven, der sein bisheriges Leben in den eher zwielichtigen Gegenden Edinburghs verbracht hat und die Chance bekommt sein Leben zu ändern, als Lehrling des berühmten Arztes Dr.Simpson, spezialisiert auf Geburtshilfe, gut betucht und häufig im Milieu der reichen Bevölkerung Edinburghs unterwegs. Doch bevor Raven auch nur einen Schritt in seinem neuen Aufgabengebiet unternehmen kann, beginnt eine erschütternde Mordserie in der schottischen Stadt und mit dem Hausmädchen aus Dr. Simpsons Haushalt, Sarah, begibt sich Raven auf die Spur des Täters. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Sicherlich muss man bei "Die Tinktur des Todes" zuerst die wunderbare Atmosphäre des Romans herausheben, die sich vor allem im alten Edinburgh verdichtet und den Leser ganz langsam vollkommen einnimmt. Edinburgh wirkt schließlich auch heute immer noch mystisch und geheimnisvoll, was bietet sich da besser an einen Kriminalroman im historischen Edinburgh spielen zu lassen? </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Auch wenn sich die Handlung an manchen Stellen des Buches etwas gezogen hat, hat mir mein Ausflug ins alte Schottland insgesamt gut gefallen. Tatsächlich hatte ich mit Raven, als Hauptfigur, manchmal meine Probleme, weil er oft überheblich wirkte und auch ein bisschen undurchsichtig, doch ungefähr bei der Mitte der Geschichte wurde er zugänglicher und es wurde deutlich, dass er eigentlich nur Gutes im Sinn hat. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Sarah, die für mich der heimliche Star des Romans war, war mir dagegen von der ersten Seite an sympathisch. Ihre Klugheit und Neugier haben mir sofort imponiert und ich empfand wahrscheinlich genauso oft wie Sarah selbst die vollkommene Ungerechtigkeit ihrer Situation, dass sie mit ihren Ambitionen in die falsche Zeit geboren, diese nicht ausleben konnte und ihr ganzes bisheriges Leben eine einzige Unterforderung war. Umso mehr imponierte mir, dass sie trotzdem immer wieder Wege fand ihre Interessen durchzusetzen und somit diesen historischen Kriminalroman einen Hauch Feminismus verlieh. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Die schlussendliche Auflösung der Geschichte hatte ich dann auch erst ganz am Schluss vorausgeahnt und die genretypische Präsentation des Schurken war dann eine kleine Überraschung.</span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">Zum Abschluss möchte ich noch betonen, dass "Die Tinktur des Todes" auch in medizinischer Hinsicht unglaublich interessant zu lesen war, weil man sehr viele Einblicke in die medizinische Arbeit zur Zeit, in der der Roman spielt, bekommt und die - so gehe ich aus - exakt recherchiert war, da ein Teil des Autorenduos, Marisa Haetzman, Medizinhistorikerin ist, zwanzig Jahre als Anästhesistin gearbeitet hat und ihre Forschungsarbeit zur modernen Anästhesie überhaupt erst die Idee zum vorliegenden Roman geliefert hat. Auch, wenn dem Leserin und dem Leser einige historische Medizinpraktiken in "Die Tinktur des Todes" die Haare zu Berge stehen lassen wird, war dies doch eine interessante Abrundung des Romans, der Interesse weckt an den Folgebänden. </span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: verdana;">"Die Tinktur des Todes" ist der Auftakt der 'Die Morde von Edinburgh' Reihe. </span></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"> </div>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-25142736949069065352020-08-10T18:59:00.000+02:002020-08-10T18:59:07.724+02:00Lesemonat Juni<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEivkMGAaIzwtnAxj9byLf0HtG48QcsCGffsqdQiVozOJwHN-U1j_GSdyyKLJtGI1BBrB-qytPMsbqa9BkNS3xtRmXsRHMRx0qFCh3flmv7IFi-DdBFLqpCSEvxmSM6Dz8HaeAXclJCZx-qh/s2048/20200702_121201-01.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2045" data-original-width="2048" height="262" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEivkMGAaIzwtnAxj9byLf0HtG48QcsCGffsqdQiVozOJwHN-U1j_GSdyyKLJtGI1BBrB-qytPMsbqa9BkNS3xtRmXsRHMRx0qFCh3flmv7IFi-DdBFLqpCSEvxmSM6Dz8HaeAXclJCZx-qh/w262-h262/20200702_121201-01.jpeg" width="262" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;">Hallo lieber komplett verspäteter Lesemonat Juni. Ja, manchmal kommt das Leben dazwischen und einige Blogbeiträge müssen warten. Aber glücklicherweise kann man alles nachholen und aus diesem Grund reiche ich heute meinen Lesemonat Juni nach. Im Juni habe ich insgesamt acht Bücher gelesen mit 3426 Seiten. Zwei Monatshighlights waren dabei, die kommen aber zum Ende des Lesemonats. Dann sind die Fakten geklärt, los geht's.</span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;">Das erste Buch kommt von <b>Philippe Lancon</b>. Der Autor saß in der Redaktion der französischen Satirezeitung 'Charlie Hebdo', als diese von Terroristen überfallen wurde und zwölf Menschen getötet wurden. In <b>"Der Fetzen" </b>erzählt Lancon, der bei dem Anschlag schwer verletzt wurde, seinen langen Weg zurück in ein Leben, das die Gesellschaft als 'normal' bezeichnet. Doch für den Journalisten wird schnell klar, dass sein Leben nie wieder normal sein wird. Unfassbar intensiv und manchmal schwer zu ertragen schreibt der Autor, aber gerade deswegen ist dieses Buch so wichtig, weil es die Wahrheit erzählt. Schonungslos und ehrlich.</span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;">Weiter ging es im Juni mit dem Buch <b>"Das Geheimnis von Shadowbrooks"</b> von <b>Susan Fletcher. </b>In der Geschichte geht es um eine junge Frau Clara, die eine Einladung in den Süden Englands erhält. Sie soll das Gewächshaus vom Anwesen Shadowbrooks ausstatten und macht sich auf dem Weg aus den grauen und regnerischen London in den malerischen Süden. Doch auf dem Anwesen angekommen, merkt Clara schnell, dass irgendetwas nicht stimmt in diesem großen Haus. Die Haushälterinnen verhalten sich seltsam und der Hausherr, der die Einladung ausgesprochen hat, lässt sich überhaupt nicht blicken. Und dazu offenbart sich Clara noch ein Geheimnis, auf Shadowbrooks soll ein Geist umgehen. </span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;">Von der ersten Seite an habe ich mich von der Geschichte unglaublich unterhalten gefühlt und manchmal, das muss ich zugeben, habe ich mich auch wirklich gegruselt, wenn es um die Geistergeschichte gegangen ist. Vor allem aber hat mir die Hauptfigur gefallen, die mich zwischendurch immer wieder an die Bronte Charaktere erinnert hat. Ein alles in allem wirklich gelungener Roman.</span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;">Das nächste Buch war ein bereits von mir lang erwartetes Prequel der Tribute von Panem Reihe. <b>"Das Lied von Vogel und Schlange" </b>von <b>Suzanne Collins.</b> In der Geschichte erzählt die Autorin das Leben des Präsidenten von Panem in Katniss Everdeens Zeit: Coriolanus Snow. Und das war wahnsinnig interessant, erst einmal überhaupt ein Blick in ein Panem zu bekommen, dass etliche Jahre vor Katniss Hungerspielen existiert und gerade frisch aus dem Krieg der Rebellen kommt. Es war interessant, weil es in diesem Buch völlig andere Hungerspiele statt finden und am meisten interessant war die Tatsache, dass wir einen, zumindest zu Beginn der Geschichte, charakterlich völlig anderen Snow kennen lernen, der mühelos den gesamten Plot tragen kann. Auch, wenn "Das Lied von Vogel und Schlange" einige Längen hat, bin ich doch von dem Prequel völlig überzeugt, weil es einen ganz anderen Blickwinkel öffnet.</span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;">Weiter ging es im Juni mit dem Buch von <b>C.A.</b> <b>Fletcher</b>. In <b>"Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt"</b> betreten wir eine fast entvölkerte Welt, in der der Protagonist sich auf eine lange Reise macht seinen Hund wiederzufinden, der ihm nach einer List gestohlen wurde. C.A. Fletchers Buch ist eine stille Geschichte über das, was im Leben wirklich wichtig ist in einer Welt, die sich die Natur längst zurückgeholt hat. Mit dem Ende hätte ich dann überhaupt nicht gerechnet und auch wenn der Roman ebenfalls ein paar Längen hat, wurde ich doch bestens unterhalten. </span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;">Der Monat ging weiter mit dem Buch von <b>Edna O'Brien.</b> In <b>"Das Mädchen" </b>wird die Geschichte von Maryam erzählt, die aus ihrer nigerianischen Schule von Boko-Haram Kämpfern an einen unbekannten Ort entführt wird und dort die Hölle einer Gefangenschaft durchleben muss. Mit ihrer Freundin Buki gelingt ihr schließlich die Flucht und nun muss sie sich ihr Leben zurückkämpfen und das beschreibt die Autorin mit einer unglaublichen Empathie und Feinfühligkeit. "Das Mädchen" ist ein Buch über Gewalt gegen Frauen und ihre Fähigkeit diese immer und immer wieder zu überwinden. Pflichtlektüre!</span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;">Nachdem ich zuletzt einen Ausflug in das Genre des Liebesromans unternommen</span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;">und ein Reread von 'Kirschroter Sommer' gestartet habe, ging es weiter mit dem zweiten Teil von <b>Carina Bartsch. </b>In <b>"Türkisgrüner Winter" </b>wird die Liebesgeschichte zwischen Emily und Elyas weiter erzählt und wie beim ersten Lesen hat mir der zweite Teil wesentlich besser gefallen, als der Erste. Möglicherweise, weil die Geschichte sehr viel mehr ins Detail ging, als noch im ersten Roman, der nur an der Oberfläche kratzte und auch, weil die Charaktere viel zugänglicher wurden und auch oft weniger nervig. Zusammenfassend war das Ganze ein gelungenes Reread, das mich dazu noch gebracht hat auch den kürzlich erschienenen dritten Teil der Reihe lesen zu wollen. </span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;">Kommen wir nun zu meinem ersten Monatshighlight. <b>"1000 Serpetinen Angst"</b> von <b>Olivia Wenzel</b> ist ein intensiver Debütroman, eine unfassbar wichtige Geschichte und ein Fest der Selbstreflexion. Es geht um Rassismus im Alltag, immer und überall. Es ist ein Monolog, ein Frage und Antwort Spiel. Es ist wirr und meistens ohne roten Faden, es ist ungewöhnlich und ein Buch, das man aus vielen verschiedenen Gründen nicht so schnell vergessen wird. Manche Sätze möchte man sich ausschneiden und an die Wand hängen. Ein Buch, das man unbedingt, unbedingt lesen sollte. </span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-family: verdana;">Das letzte Buch und das zweite Monatshighlight kommt von <b>Franka Frei</b> und heißt <b>"Periode ist politisch". </b>Für mich kam das Lesen dieses Buches ein bisschen einer Offenbarung gleich. Sooft habe ich mich in Franka Frei's Worten wiedergefunden, ich habe mich ertappt aber gleichzeitig verstanden gefühlt. Ich habe es alles gefühlt, jede einzelne Seite und gespürt, wie die Revolution losgebrochen wurde. Franka Frei spricht darüber, welche Folgen es haben kann weiterhin nicht offen über die Periode zu sprechen. Und diese Folgen sind weitreichender, als sich irgendjemand vorstellen kann. Sie betreffen nicht nur den Alltag von menstruierenden Menschen, sondern auch die gesamte Gesellschaft. Wie oft ich zwischen den Zeilen genickt und mich einfach verstanden gefühlt habe, ich kann es nicht zählen. "Periode ist politisch" ist ein Buch, das wirklich JEDER lesen sollte. </span></div><p></p>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-21439973505659222742020-06-21T15:37:00.000+02:002020-06-21T15:37:51.638+02:00Marc Elsberg - Gier (Die Welt am Abgrund)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhr_wcC_KQFizqoTp76Sz_p2jULMO4ua5VChkhSIuGY-vQ9B2tx5HofCAOQPGYzfcJrdEHAXx2y78QvC7gm2RsQTjGxz16PMNgnUjfyJQIJWYhUO7j1xPe090L6BSuO0KWq-SuEkdOMvpS0/s1600/20200621_141634-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhr_wcC_KQFizqoTp76Sz_p2jULMO4ua5VChkhSIuGY-vQ9B2tx5HofCAOQPGYzfcJrdEHAXx2y78QvC7gm2RsQTjGxz16PMNgnUjfyJQIJWYhUO7j1xPe090L6BSuO0KWq-SuEkdOMvpS0/s320/20200621_141634-01.jpeg" width="240" /></a></div>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
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<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Verlag: blanvalet</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Seiten: 448</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Erschienen: 25. Februar 2019)</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Preis: 24 Euro (Taschenbuch: 12 Euro, Ebook: 14.99 Euro)</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
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<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">"Stoppt die Gier!", rufen sie und "Mehr Gerechtigkeit!".</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Auf der ganzen Welt sind die Menschen in Aufruhr. Sie demonstrieren gegen drohende Sparpakete, Massenarbeitslosigkeit und Hunger - die Folgen einer neuen Wirtschaftskrise, die Banken, Unternehmen und Staaten in den Bankrott treibt. Nationale und internationale Konflikte eskalieren. Nur wenige Reiche sind die Gewinner. Bei einem Sondergipfel in Berlin will man Lösungen finden. Der renommierte Nobelpreisträger Herbert Thompson soll eine Rede halten, die die Welt verändern könnte, denn angeblich hat er die Formel gefunden, mit der Wohlstand für alle möglich ist. Doch dazu wird er nicht mehr kommen. Bei einem Autounfall sterben Thompson und sein Assistent - aber es gibt einen Zeugen, der weiß, dass es Mord war, und der hineingezogen wird in ein gefährliches Spiel. Jan Wutte will wissen, was hinter der Formel steckt, aber die Mörder sind ihm dicht auf den Fersen...</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">(Quelle: <a href="https://www.randomhouse.de/Buch/GIER-Wie-weit-wuerdest-du-gehen/Marc-Elsberg/Blanvalet/e524245.rhd">RandomHouse</a>)</span><br />
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<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Stell dir vor, du willst bloß erste Hilfe bei einem Autounfall leisten und gerätst plötzlich ins Visier eiskalter Killer und wenn das noch nicht genug ist, ist auch noch die Polizei hinter dir her, die seltsamerweise dich für einen skrupellosen Mörder hält. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Herzlich Willkommen im Ausgangsszenario von Marc Elsberg's aktuellem Thrillerstreich: "Gier - Die Welt am Abgrund". Nachdem mich Elsbergs Debüt "Black Out" wie so viele andere in Euphoriestürme ausbrechen ließ und mir gleichzeitig ein mehr als unbehagliches Gefühl bescherte, als bei der eigenen Selbstreflexion klar wurde, wie sehr man eigentlich vom Stromnetzwerk abhing und wie angreifbar man damit war, war ich natürlich sehr gespannt etwas Neues von Elsberg zu lesen. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Am Ende der Lektüre von "Gier", war ich allerdings enttäuscht. Die Geschichte über eine Welt in der nächsten Wirtschaftskrise und dem Altenpfleger Jan Wutte, der zufällig ins Visier von Auftragskillern gerät, ist ganz nett, mehr aber auch nicht. Auch den erzählerischen Aspekt mit der revolutionären Idee eines Nobelpreisträgers, mit der er ein ganzes System zum Einsturz bringen und neu aufzubauen gedachte, konnte mich am Ende nicht überzeugen.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Es fehlte der Geschichte der Glanz, die Originalität und den unverwechselbaren Realismus, den man noch mit "Black Out" verbunden hat. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ein Unschuldiger, der eigentlich nur helfen wollte und einen ehrbaren Beruf ausübt, bei dem er überdies auch noch schlecht bezahlt wird, dieses Szenario gab es zudem außerdem auch schon so oft, das es im Zusammenhang mit der Geschichte oft schwerfällig und nicht überzeugend wirkte. Zudem nahm es auch noch fast den gesamten Realitätsanspruch aus der Handlung und Elsbergs Romane leben eigentlich von den fast schon beängstigenden realen Handlungssträngen. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Sicherlich sind die anderen behandelten Themen im aktuellen Elsberg Thriller auch uns bekannte Themen. Klimawandel, die immer mehr wachsende Schneise zwischen reich und arm, das Erstarken einer besorgniserregenden rechten Bewegung, doch ungeachtet ihrer Priorität werden sie hier leider zu wenig angeschnitten und bleiben somit eher Nebenthemen. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die immer wieder angeschnittene mathematische Komponente in "Gier" war manchmal durchaus interessant, doch weiß ich am Ende nicht, ob mir das nötige mathematische Wissen dafür gefehlt hat, denn nach manchen Abschnitten hatte ich nicht wirklich mehr das Gefühl der Handlung folgen zu können.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Während der Lektüre gab es demnach einige Schwierigkeiten für mich zu überwinden und da mich das Ende des Romans auch nicht überzeugen konnte, </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">bleibt "Gier" leider für mich ein gewöhnlicher Thriller, der schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden wird. </span>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-12828891976777461542020-06-21T14:10:00.000+02:002020-06-21T14:10:34.564+02:00Franka Frei - Periode ist politisch (Ein Manifest gegen das Menstruationstabu)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4DVhFkOze8OAm1PxZV3xkTwEm43Ve-cx6gysSMcHpuD5Et1aM2F9j3VBKz7r0DsmvxYNnT9mnB4p3qbILaeGgDDtlP2NTPB4D0F9Hixd7-A2sjHDFQeajbqBJMdb59gfuEPicbdZmvz4d/s1600/IMG_20200601_121409_156.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1363" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4DVhFkOze8OAm1PxZV3xkTwEm43Ve-cx6gysSMcHpuD5Et1aM2F9j3VBKz7r0DsmvxYNnT9mnB4p3qbILaeGgDDtlP2NTPB4D0F9Hixd7-A2sjHDFQeajbqBJMdb59gfuEPicbdZmvz4d/s320/IMG_20200601_121409_156.jpg" width="272" /></a></div>
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<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Verlag: Heyne Hardcore</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Seiten: 256</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Erschienen: 2. März 2020</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Preis: 18 Euro (Ebook: 13.99 Euro)</span><br />
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<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wie oft wurde die Menstruation als 'Frauenproblem' abgetan, mit der es sich nicht weiter zu beschäftigen galt? Wie oft wurde die Menstruation gar tabuisiert oder wurde nieder geschwiegen, so dass sie ein</span><span style="font-family: Verdana, sans-serif;"> Geheimnis oder sogar Mysterium wurde, über das nur hinter vorgehaltener Hand geredet wurde? Dabei handelt es sich bei der Menstruation um eine faszinierende Körperfunktion, um die sich immer noch zahlreiche falsche Annahmen ranken. Aus diesem Grund macht sich Franka Frei daran eines der größten Tabus unserer Zeit zu brechen und zeigt auf, welchen gravierenden Einfluss das Schweigen über die Periode auf alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens hat...</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die Revolution kommt. Und sie wird blutig.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Diese Bücher, die alles an die richtige Stelle zu rücken scheinen. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Diese Bücher, in denen du dich selbst sooft wiederfindest, dass es schon fast unheimlich zu sein scheint. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die aufgeschriebenen Wörter, diese Gedanken, die dich an manchen Stellen ungläubig den Kopf schütteln lassen, auf anderen Seiten lassen sie dich wissend nicken und manchmal bescheren sie dir so viele 'Aha-Momente' auf einem Schlag, dass es einer Erleuchtung gleich kommt. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">So viel Inspiration, diese Bücher, von denen du überzeugt bist, dass sie die Welt besser machen könnten, wenn sie nur genügend Leute lesen würden. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">All das hat "Periode ist politisch" mit mir gemacht. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ein gutes Anzeichen dafür, dass mir ein gelesenes Buch besonders gut gefallen hat, ist, dass ich noch lange, nachdem ich die letzte Seite gelesen habe, immer wieder anfange darüber zu sprechen. Bei Franka Frei's "Periode ist politisch" kam das sogar noch häufiger vor, da das Thema besonders bei Frauen in meinem Alter quasi immer präsent ist. Fast jeden Tag werden wir mit unserer Menstruation in irgendeiner Weise konfrontiert, sei es in der Werbung, wenn wir mit einem schnellen und geübten Griff die Packung Tampons in den Einkaufswagen packen oder gute Miene zum bösen Spiel machen, wenn wir mit einem von Menstruationskrämpfen geplagten Unterleib versuchen unseren Alltag auf die Reihe zu bekommen. Aber vor allem werden wir meistens mit der Periode heimlich konfrontiert, weil es in der Gesellschaft nicht angesagt ist offen über das zu sprechen, was den Alltag von vielen menstruierenden Menschen auf massive Weise beeinflussen kann. Seit ich "Periode ist politisch" gelesen habe, hat in dem Bereich ein Umdenken bei mir statt gefunden. Ich fange an offener zu sein, mich ganz bewusst und vielleicht ein wenig selbstbewusster mit meiner Menstruation auseinander zu setzen und vor allem beginne ich drüber zu reden. Und dabei heraus kam Erstaunliches: in meinem Freundeskreis haben wir uns gefragt, warum wir erst jetzt angefangen haben so ausführlich über die Menstruation zu reden. Schließlich ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass man mit manchen Problemen innerhalb der eigenen Periode nicht alleine ist und sich darüber austauschen kann. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Franke Frei hat vieles geschrieben, mit dem ich mich identifizieren konnte. Sie hat vieles geschrieben, dass ich noch nicht wusste oder dass mir nicht bewusst war, beispielsweise der problematische Umgang mit Werbung für Menstruationsprodukte, die genau diese gesellschaftliche Ächtung, dass Frauen in der Öffentlichkeit bluten, ausnutzt, um ihre Produkte zu vermarkten. Franka Frei hat mir beigebracht über den Tellerrand hinauszuschauen und gezeigt, in wie vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens negativ eingegriffen wird, wenn die Menstruation weiterhin tabuisiert wird. Deswegen ist es wichtig, dass solche Bücher in die Welt hinausgetragen werden, denn nur so können Dinge verstanden werden, über die sich manche Menschen wahrscheinlich vorher nie Gedanken gemacht haben, und das Leben menstruierender Menschen in vielerlei Hinsicht verbessert werden.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die Revolution kommt. Und sie wird blutig. </span>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-40878300661612073052020-06-14T16:51:00.001+02:002020-06-14T16:51:36.514+02:00Lesemonat Mai<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgwGAjD-Pf8LTFSItWBRv0QswY6_XzsU7PffeALdr66aGxFfdNbjbKh9dbpB0L2xZTNUghpPTdRswhyUrjqTPVYaMNxABGnnfT4FDNd5bm1S-T8JKAuAwIlqStetVyxmcWeraC_naaJia0f/s1600/20200531_183053-01.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="230" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgwGAjD-Pf8LTFSItWBRv0QswY6_XzsU7PffeALdr66aGxFfdNbjbKh9dbpB0L2xZTNUghpPTdRswhyUrjqTPVYaMNxABGnnfT4FDNd5bm1S-T8JKAuAwIlqStetVyxmcWeraC_naaJia0f/s320/20200531_183053-01.jpeg" width="320" /></a></div>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Herzlich Willkommen zu meinem Lesemonat Mai. Im vergangenen Monat habe ich insgesamt sechs Bücher gelesen mit 2674 Seiten. Zwei Monatshighlights waren auch dabei, die kommen aber - wie immer - am Ende. Dann hätten wir die Daten geklärt, es kann losgehen.</span><br />
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Das erste Buch aus dem Mai kommt von <b>Chandler Baker. "Whisper Network" </b>stand schon sehr lange vor Erscheinen auf meiner Wunschliste. Eine Geschichte, in der sich vier Frauen, Kolleginnen und Freundin gegen ihren übergriffigen Chef am Arbeitsplatz wehren und somit das Thema 'sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz' behandelt, über solche Geschichten muss immer wieder geredet werden. Die Autorin hat hieraus ein spannendes Buch gemacht, das eine Mischung aus Kriminalgeschichte und Gesellschaftsroman geworden ist. Einzig die Figuren waren mir persönlich etwas überzeichnet. Zu "Whisper Network" habe ich auch eine <a href="https://buchmagie88.blogspot.com/2020/05/chandler-baker-whisper-network.html?m=1">Rezension</a> geschrieben. </span></div>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Weiter ging es im vergangenen Monat mit einem sehr wichtigen Buch, das für mich schon fast zur Pflichtlektüre gehört. <b>"Unsichtbare Frauen" </b>von <b>Caroline Criado Perez. </b>Schon lange nicht mehr habe ich bei einer Lektüre sooft ungläubig den Kopf geschüttelt, wie bei diesem Buch, in dem die Autorin ihren Leserinnen und Leser detailliert und vor allem durch zahlreiche Quellen verdeutlicht, dass Frauen in jeder Gesellschaft permanent unterdrückt werden, und das in vielen Fällen überhaupt nicht wahr nehmen. Habt ihr euch beispielsweise schon einmal darüber Gedanken gemacht, dass die Stadtplanung durch und durch männlich organisiert ist? Oder dass im gesundheitlichen Bereich Frauen eine größere Wahrscheinlichkeit haben Nebenwirkungen von Medikamenten zu bekommen, weil die Dosierung bei der Vielzahl der Medikamente auf den männlich durchschnittlichen Prototypen zugeschnitten ist? Natürlich werden in "Unsichtbare Frauen" auch die bereits 'bekannten' Unterdrückungen der Frau durch die Arbeitswelt beschrieben. Doch, es wird eben auch deutlich gemacht, dass das weibliche Geschlecht durch die Gesellschaft auf eine Weise sozialisiert wurde, dass es nicht mehr merkt, wie oft es eigentlich unterdrückt wird. Ein Buch, das jeder gelesen haben sollte. </span></div>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Das nächste Buch aus dem Mai war eines, das ich bereits vor vielen Jahren gelesen habe.<b>"Kirschroter Sommer"</b> von <b>Carina Bartsch</b> kommt, wie der Titel schon vermuten lässt, aus dem Liebesroman Genre und ist somit eigentlich eine Geschichte, mit der ich aus Erfahrung nicht so gut klar komme. Doch tatsächlich gehörte schon vor ein paar Jahren die Geschichte von Emily und Elyas für mich zu den besseren Romanen aus dem Genre und auch beim nochmaligen Lesen habe ich mich die meiste Zeit gut unterhalten gefühlt, auch wenn mir aufgefallen ist, dass mich jetzt, wo ich ein paar Jahre älter geworden bin, ein paar Sachen gestört haben. Das waren aber zusammenfassend nur Kleinigkeiten, so dass ich wahrscheinlich in ein paar Jahren immer noch gute Erinnerungen an die Geschichte haben werde. </span></div>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Weiter ging es mit einer Geschichte, die mich leider nicht wirklich überzeugen konnte. <b>"Sanctuary" </b>von <b>V.V. James </b>war ein Spontankauf auf dem Reader. Da der Inhalt total interessant klang, habe ich mich dann auch relativ schnell für die Lektüre entschieden. Allerdings wurde ich schnell enttäuscht, da ich mich, während des Lesens, wahrscheinlich im negativen Sinne noch nie so sehr über Charaktere aufgeregt habe, wie in diesem Fall. Die krassen Stimmungsumschwünge und Handlungen der besagten Figuren in einer Geschichte, in der in einem kleinen Hexenstädtchen ein spektakulärer Mord an einem Highschool Starschüler verübt wird, konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Zudem kamen immer wieder deutliche Parallelen zu Stephen King's "Die Arena" auf, die aber auch plump wirkten und so zum negativen Gesamtbild beigetragen haben. Schade, aber man kann eben nicht mit jeder Geschichte warm werden. </span></div>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Kommen wir nun zu meinem ersten Monatshighlight und einem echten Klassiker: <b>"Die Glasglocke"</b> von <b>Sylvia Plath.</b> Schon nach wenigen Seiten in dem kleinen Büchlein war mir klar, dass diese Geschichte Potenzial für ein Lieblingsbuch hat. Allein die zarte und poetische Sprache der Autorin und die Beschreibung der Hauptfigur, mit der sich jedes junge Mädchen identifizieren kann, hat mir unheimlich gut gefallen. Das ist auch der Grund, warum ich es eigentlich sehr schade finde das Buch jetzt erst gelesen zu haben und mir wünsche in eine Zeitmaschine zu springen und meinem jüngeren Ich die Geschichte zu überreichen. Aber besser spät, als nie. Und so ist "Die Glasglocke" zu einem echten Juwel im Bücherregal geworden. </span></div>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Und damit sind wir auch schon beim letzten Buch aus dem Lesemonat Mai. Eigentlich bin ich bei Bestsellerlisten immer extrem vorsichtig, weil mich viele Geschichten einfach nicht überzeugen konnten. <b>"Der Gesang der Flusskrebse"</b> von <b>Delia Owens</b> war allerdings ein Roman, der mich überallhin verfolgte und so konnte ich nicht anders und musste es lesen. Und was hätte ich verpasst, wenn ich das nicht getan hätte? Der Autorin ist eine wunderbare Geschichte mit einer Hauptfigur gelungen, die sich nahtlos in meine Hall of Fame der absoluten Lieblingsfiguren eingereiht hat. Kya ist ein großartiges Mädchen, das allein schon die gesamte Geschichte hätte tragen können. Das brauchte sie aber nicht, weil auch die Handlung spannend und interessant konstruiert war, dass "Der Gesang der Flusskrebse" ein wilder Genremix aus Selbstfindungsbuch, Abenteuergeschichte, Kriminalgeschichte und Gerichtsdrama wurde. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung. </span></div>
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<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;">Das war er auch schon wieder. Mein Lesemonat Mai. Insgesamt war ich zufrieden und bin schon sehr gespannt, was mich im nächsten Monat erwarten wird.</span></div>
Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-34996772956366190622020-05-24T21:28:00.001+02:002020-05-24T21:28:45.948+02:00Fabio Genovesi - Wo man im Meer nicht mehr stehen kann<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUDYW9yBPP9xi0N3wRU80FfewpXYBa6gDO4HA3VrVC4aNcxdNliOwFM63oj404rIEhvZhnTlv0cHNKx4XX4-nfC3K_za4NNvTU0wtmMVEB8Oxc_DfXvVrwQ-iT8RGLIa4xXrdkNohyVivn/s1600/20200103_210841-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUDYW9yBPP9xi0N3wRU80FfewpXYBa6gDO4HA3VrVC4aNcxdNliOwFM63oj404rIEhvZhnTlv0cHNKx4XX4-nfC3K_za4NNvTU0wtmMVEB8Oxc_DfXvVrwQ-iT8RGLIa4xXrdkNohyVivn/s320/20200103_210841-01.jpeg" width="240" /></a></div>
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<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Verlag: C.Bertelsmann</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Seiten: 416</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Erschienen: 13. Mai 2019</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Preis: 22 Euro (Ebook: 9.99 Euro, Taschenbuch: 12 Euro)</span><br />
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<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Fabio ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Er entdeckt gerne neue Dinge oder verbringt Zeit mit seinem Vater, in der die beiden vielleicht keine tiefgründigen Gespräche führen, in der sein Vater Fabio aber zeigt, dass er ein außerordentliches Talent dafür hat alle Dinge reparieren zu können. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Allerdings unterscheidet sich Fabios Familie von allen anderen, die Fabio kennt. Denn während die meisten Kinder meistens zwei Großmütter und -väter hatten, kann er gleich mit zehn Großväter aufwarten und die bringen sein eigentlich ganz normales Leben manchmal ganz schön durcheinander, und manchmal wünscht sich Fabio auch, dass seine Großväter so normal wären wie andere Großväter. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und dann erschüttert ein Ereignis Fabios ganzes Leben und er erkennt, dass es unwichtig ist, was man für eine Familie hat, am wichtigsten ist, dass die Familie zusammenhält. </span><br />
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<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Zugegeben, als ich zum ersten Mal von "Wo man im Meer nicht mehr stehen kann" von Fabio Genovesi gehört habe, wusste ich nicht, was mich in der Geschichte erwarten würde, doch das, was ich aus dem Inhalt wusste, fühlte sich zu gut an, um das Buch nicht lesen zu wollen. Und tatsächlich lag ich mit meiner Einschätzung nicht daneben. Möglicherweise habe ich das Buch, dessen Geschichte hauptsächlich in einem sonnigen italienischen Dorf spielt vor ein paar Monaten zur falschen Zeit gelesen. Möglicherweise habe ich sie aber auch genau zur richtigen Zeit gelesen, denn während es draußen meist grau und regnerisch war, hat mir "Wo man im Meer nicht mehr stehen kann" immer einen besonders wohligen Sonnenstrahl geschenkt, der einem das Gesicht wärmt, aber nicht so grell ist, dass er in den Augen weh tut. Und das ist Fabio Genovesis Geschichte auch: wie ein besonders schöner Urlaubstag, der einfach nicht enden soll. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Wir begleiten bei dieser teilweise autobiografischen Geschichte den Protagonisten Fabio beim Erwachsenwerden, in denen er die typischen Probleme eines Heranwachsenden erlebt. Wir erleben auch Fabios ganz eigene Herangehensweise an diese Probleme, die einen großen Teil des Charmes, den diese Geschichte zweifellos inne hat, ausmacht. Ein kleines bisschen naiv, ein kleines bisschen unwissend, aber gleichzeitig mit einer unglaublichen Herzensgüte ausgestattet, spielt sich der Protagonist sofort in jedes Herz der Leserinnen und Leser seiner Geschichte. Und auch seine zehn Großväter sind Figuren, denen man in Büchern noch nicht sooft begegnet ist und die genau deswegen so einzigartig sind und einen unverwechselbaren Humor in den Roman bringen. Nicht nur einmal habe ich mich bei den beschriebenen Situationen mit Fabios Großvätern gefragt, was wirklich passiert und was der Fantasie des Autoren entsprungen ist, wenn man den autobiografischen Teil der Geschichte berücksichtigt. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Was allerdings zweifelsohne feststeht, ist, dass "Wo man im Meer nicht mehr stehen kann" sich zwischen Familienroman, einer Coming-Age-Story und einer sehr schönen Wohlfühlgeschichte bewegt, die zeigt, wie viel Kraft im kindlichen Glauben und im geschriebenen Wort steckt, und die kalte Jahreszeiten aufhellt und im Sommer den letzten warmen Sonnenstrahl des Tages einfängt, damit man ihn noch lange herumtragen kann. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ein Buch für jede Jahreszeit. </span>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7727417232265268434.post-39861824602976114692020-05-15T17:01:00.000+02:002020-05-15T17:01:29.604+02:00Chandler Baker- Whisper Network<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgh4gGaf_5dSaXwynDcQO11N38mzHV_6NVayqxrU_qorpLiUrFVA9iWq-zsvkkNRU7W8AbdGaV8GP0sqdTh23JjUO6SMAFaOTt4TAnplE-3vN170ph82Yaz4cX6hCH9eUN78MLNk-VUIiL3/s1600/20200515_164437-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgh4gGaf_5dSaXwynDcQO11N38mzHV_6NVayqxrU_qorpLiUrFVA9iWq-zsvkkNRU7W8AbdGaV8GP0sqdTh23JjUO6SMAFaOTt4TAnplE-3vN170ph82Yaz4cX6hCH9eUN78MLNk-VUIiL3/s320/20200515_164437-01.jpeg" width="240" /></a></div>
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<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Verlag: Heyne</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Seiten: 482</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Erschienen: 30. März 2020</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Preis: 20 Euro (Ebook: 15.99 Euro)</span><br />
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<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die Kolleginnen und Freundinnen Sloane, Ardie und Grace leiden seit Jahren unter ihrem Vorgesetzten Ames. Über Ames' Verhalten gegenüber den weiblichen Angestellten an ihrem gemeinsamen Arbeitsplatz wird immer wieder hinter vorgehaltener Hand geredet, es gab Gerüchte, die aber genauso oft von der obersten Firmenleitung ignoriert wurden. Fast zeitgleich mit der Vorstellung einer neuen Arbeitskollegin, verdichten sich immer mehr die Hinweise, dass Ames zum leitenden Geschäftsführer der Firma befördert werden soll. Als sich die neue Arbeitskollegin kurz darauf den Frauen anvertraut, steht für sie endgültig fest, dass Ames' Aufstieg zum Firmenboss unbedingt verhindert werden muss. Und wenn ihre Worte allein nicht ausreichen, um Veränderungen zu bewirken, müssen Taten sprechen, auch wenn Sloane, Ardie und Grace nicht ahnen können, was sie damit in Gang setzen... </span><br />
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<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Schon lange im Vorfeld war ich sehr gespannt auf "Whisper Network" von Chandler Baker. Seit der 'me too' Bewegung ist angesichts der enormen Priorität der Debatte, die unter anderem sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz beinhaltet, das Thema immer wieder in den Medien vertreten und den Umstand daraus Stoff zu machen für diverse Adaptionen ist nicht nur ausreichend gegeben, sondern hilft auch das Thema weiterhin in der Öffentlichkeit zu halten. So besaß das Thema des Romans also schon im Vorfeld der Lektüre eine ungeheure Portion Brisanz und ich fand es interessant zu erfahren, wie die Autorin dieses umgesetzt hat. Am Ende wurde "Whisper Network" eine Mischung aus Gesellschafts- und Kriminalroman, der durchaus unterhalten konnte und das aus meiner Sicht auch bis zur letzten Seite vollbracht hat. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die Handlung von "Whisper Network" ist in einer Struktur aufgebaut, in der die Leserin und der Leser lange Zeit überhaupt nicht wissen, was eigentlich passiert ist. Die Ereignisse im Verlauf werden rückwärts erzählt, so dass das katastrophale Ereignis am Anfang der Geschichte Stück für Stück aufgefasert wird, um begreiflich zu machen, wie es zur Ausgangssituation kommen konnte. Dieser Erzählstil wirkt gerade zu Beginn der Handlung undurchsichtig, aber genau das habe ich als positiv empfunden, da ich selbst die einzelnen Puzzleteile zusammenfügen wollte, bis sich ein Gesamtbild ergab und nicht nur einmal wurde ich dabei auf die falsche Fährte gelockt. Der Erzählstil von Bakers Geschichte wird wohl auch einigen Serienkennerinnen und -kenner bekannt vorkommen, denn dieser erinnert sehr an die Serie "Big little lies", die damit große Erfolge feierte und überdies auch den feministischen Grundgedanke mit "Whisper Network" gemeinsam hat.</span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Und auch, wenn dieser Grundgedanke, der in der vorliegenden Geschichte das Thema der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz behandelt und über das man sprechen und mit allen Mitteln verhindern muss, damit in der Öffentlichkeit hält und das sehr lobenswert ist, war er doch der Ausgangspunkt für etwas, das mir an "Whisper Network" nicht gut gefallen hat und das waren die Figuren in Bakers Geschichte oder besser formuliert: die völlige Überzeichnung ihrer Charaktereigenschaften. Das Grundthema reicht an sich schon völlig aus, um den feministischen Aspekt voll und ganz zu erfüllen, doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass Chandler Baker ihren Figuren noch den letzten Rest an Feminismus einverleiben wollte, was allerdings nur dazu führte, dass diese ins Stereotypische abgerutscht sind. Das führte zwar nicht dazu, dass die Handlung weniger unterhaltsam war aber doch in meinem Fall das ein oder andere Mal dazu, dass ich irritiert die Stirn gerunzelt habe, weil ich das Gefühl hatte, dass die Figuren bei manchen Handlungen einem Handbuch gefolgt sind. </span><br />
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Zusammenfassend ist "Whisper Network" eine unterhaltsame und interessante Geschichte geworden, die trotz allem die Priorität des wichtigen Grundthemas immer wieder hervorhebt und dieses auch nie aus den Augen verliert. </span>Buchmagiehttp://www.blogger.com/profile/00322948444568030538noreply@blogger.com0