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Donnerstag, 23. März 2017

Senta Richter - Verspielt





Herausgeber: Books on Demand
Seiten: 351
Erschienen: 10. März 2017
Preis: 10.99 Euro (Ebook: 0.99 Euro kurze Zeit zum Einführungspreis) 








Sechs Monate nachdem Hanna von ihrer alten Schule geflogen ist, beginnt ihr neues Leben in einem idyllischen Dorf auf einer renommierten Privatschule. Zumindest, wenn es nach ihren Eltern geht, die mit ihr aus Köln wegziehen, um in dem kleinen Dorf einen Neuanfang zu wagen.
Hanna ist allerdings anfangs sehr skeptisch. Als sich aber dann der Schulschwarm Jake scheinbar für sie zu interessieren beginnt, denkt sich Hanna, dass es mit ihrem neuen Leben eventuell doch klappen könnte. 
Doch dann kommt alles anders.
Hanna findet heraus, dass Jake sie bloß für seine eigenen Zwecke genutzt hat, um sie schließlich vor der gesamten Schule bloß zu stellen. Das will Hanna nicht auf sich sitzen lassen und entschließt, sich an Jake zu rächen, nicht ahnend, dass sie damit in ein perfides und tödliches Spiel gerät, das nicht nur ihre eigene schreckliche Vergangenheit ans Licht zerrt, sondern sie am Ende alles kosten könnte...

Senta Richter hat mit ihrem neuen Buch "Verspielt" ihren ersten Jugendthriller vorgelegt und der hat es wirklich in sich. 
Dabei beginnt Hannas Geschichte, wenn man einmal vom Anfangskapitel absieht, sehr idyllisch in einem kleinen Dorf, abseits der Großstadt, aus der Hanna ursprünglich kommt. Aber genau hier beginnen sich auch schon die ersten Fragen zu stellen. Warum war der Neuanfang für die Familie überhaupt nötig? Was hat es mit dem Ereignis auf sich, das zu Hannas Schulverweis geführt hat?
Die Antworten findet man dann natürlich während der Lektüre, aber man findet sie nicht einfach so. Begleitet wird der Weg von Spannung, die einen dazu bringt seine Umgebung überhaupt nicht mehr wahrzunehmen, von irren Wendungen, die mich teilweise nach Luft schnappen ließen, weil ich natürlich versucht habe zu gewissen Fragen eigene Vermutungen anzustellen, die aber der schlussendlichen Aufklärung nicht einmal im Entferntesten nahe kamen, und natürlich von einer unglaublich guten Geschichte, die mir immer einen Schritt voraus war und niemals verriet, was als Nächstes passieren würde. 
Und das war auch genau der Punkt, den ich noch einmal hervorheben möchte: Die Unnahbarkeit der Handlung. Schon von der ersten Seite, wusste ich nie wirklich, wohin mich die Geschichte führen wird aber in einem absolut positivem Sinne. Senta Richter macht es ihren Lesern nämlich einfach in die Handlung hineinzufinden, um sich dann schlussendlich von ihr mitreißen zu lassen. Auch der Aufbau der Handlung muss ich lobend erwähnen, denn dieser besteht aus vielen, teils mysteriösen, Anhaltspunkten, die dann am Ende von der Auflösung getragen wurden. 
Bei einem ersten Blick auf die Charaktere in "Verspielt" hatte ich zunächst den Eindruck es mit den typischen Figuren in einer Schule zu tun zu haben. Da gibt es einmal den gutaussehenden und beliebten Schulsprecher Jake, seine eingebildete und zickige On/Off Beziehung, namens Marissa, die unglaublich perfekte und gleichzeitig liebevolle Vertrauensschülerin Lexa und die nerdige Außenseiterin, mit der man sich schnell anfreundet, weil man doch irgendwie glaubt am besten zu ihr zu passen. Doch trotz dieser anfangs stereotypischen Sichtweise auf die Charaktere, wird schnell deutlich, dass eben vieles nicht so ist, wie es scheint. Vor allem nicht an dieser Privatschule. 
Senta Richter ist mit "Verspielt" ein undurchsichtiger, spannender und gut konstruierter Thriller gelungen. Genau wie bei beiden Teilen ihrer Science-Fiction-Trilogie "Opus", hat mich auch diese Geschichte vollends überzeugt. 
Für alle Fans des Genres und alle, die es noch werden wollen. 

Dienstag, 21. März 2017

Jack Cheng - Hallo Leben, hörst du mich?





Verlag: cbt
Seiten: 380
Erschienen: 06. März 2017
Preis: 14.99 Euro (Ebook: 11.99 Euro)








Der elfjährige Alex hat einen großen Traum. Er möchte seinen goldenen Ipod in einer selbstgebauten Rakete ins Weltall schießen. Einfach aus dem Grund, weil er fest daran glaubt, dass es Außerirdische gibt, denen er mit verschiedenen Aufnahmen aus seiner Welt die Menschen näher bringen will. In seiner Welt liebt er seine Mom und seinen Hund, den er den Namen seines großen Idols Carl Sagan gegeben hat.
Um seinen großen Traum zu verwirklichen, macht sich Alex mit Carl Sagan auf den Weg zu einem großen Raketenfestival. Der anfangs wohl durchdachte Trip entwickelt sich zu einer großen und verrückten Reise quer durch das ganze Land, bei der die beiden eine ganze Menge erleben...

Während einer Lektüre, blicke ich manchmal neugierig auf andere Lesermeinungen zu dem Buch, das ich gerade lese und im Falle von "Hallo Leben, hörst du mich?" von Jack Cheng war ich doch schon etwas überrascht. Viele negative Meinungen bemängelten die einfache Sprache in dem Buch. Da es allerdings ein Kinderbuch ist, ist es aber eigentlich leicht nachvollziehbar, dass wir es mit einer einfachen Sprache zu tun haben. Seltsamerweise war aber genau dieser Aspekt einer der Gründe, weswegen ich die Geschichte so gerne gelesen habe. 
Aber erst einmal der Reihe nach. Erzählt wird Alex' Geschichte natürlich von ihm selbst, allerdings sind seine Erzählungen nicht an uns gerichtet, sondern an die Außerirdischen, denen Alex in verschiedenen Sprachaufnahmen von seinen Abenteuern auf der Erde berichtet.
Und genau das macht er auf einer so liebevollen und charmanten Art und Weise, dass ich das Lächeln, während des Lesens, einfach nicht mehr wegbekommen habe. Denn Alex ist nun einmal erst elf Jahre alt, und obwohl er, während der gesamten Handlung, viel älter wirkt, versteht er manche Dinge, vor allem diejenigen, die Erwachsene miteinander zu bereden haben, eben auf kindliche Art und Weise, und genau so berichtet er auch seinen zukünftigen außerirdischen Freunden. Die Schreibweise von Jack Cheng macht seine Geschichte somit zu etwas sehr Besonderem und erinnert teilweise sogar ein wenig an "Raum" von Emma Donoghue, obwohl natürlich das Thema der Handlung eine absolut anderes ist. Aber auch die Handlung hat einiges zu bieten. Alex' Leben ist nämlich nicht so schön, wie man es im ersten Moment annehmen mag. Er hatte nie die Möglichkeit wirklich ein Kind zu sein, und das liegt vor allem an seiner Mutter, die immer wieder ihre 'ruhigen Tage' hat und Alex in dieser Zeit vollkommen auf sich alleine gestellt ist und sich sogar selbst um seine Mutter kümmern muss. 
Aber weil Alex sich eben nie beschwert, und diese Dinge sogar für selbstverständlich hält, hatte er meine Sympathien von der ersten Seite an. Alex ist ein unglaublich aufgeweckter Junge. Ich wollte ihn abwechselnd umarmen und ihm 'High-Fives' geben und ich war so froh ihn auf seiner Reise begleiten zu dürfen. Auf eine Reise, die hoffentlich am Ende alles besser machen wird, denn das hätte Alex sehr verdient. Auch einmal Kind zu sein, und vor allem Fehler machen zu dürfen. 
Jack Cheng ist eine berührende Geschichte um einen besonderen Protagonisten gelungen. Ein schönes Buch, das möglicherweise auch Erwachsenen zeigen kann, dass die Gedankengänge eines Kindes, so abwegig sie sich manchmal im ersten Moment anhören, es eben nicht sind, wenn man einen zweiten Blick drauf wirft. 

Sonntag, 12. März 2017

Olivier Bourdeaut - Warten auf Bojangles





Verlag: Piper
Seiten: 158
Erschienen: 01. März 2017
Preis: 18.00 Euro (Ebook: 16.99 Euro)







Georges große Liebe ist seine Frau.
Für sie würde er alles tun. 
Mit ihren gemeinsamen Sohn feiert die kleine Familie das Leben. Und wann immer sie können, tanzen Georges und seine Frau zu Nina Simones 'Mr.Bojangles', sie mixen sich Cocktails und genießen jeden einzelnen Tag ihre besondere und schwindelerregende Liebe zueinander. Georges Frau gibt den Takt vor, sie ist schillernd und extravagant, sie erfindet die schönsten Dinge und hat die verrücktesten Ideen. 
Doch dann kommt plötzlich der Tag, als Georges nach Hause kommt und seine Frau auf einer Krankentrage vor der Wohnung wiederfindet. Eine ihrer verrückten Ideen ist nach hinten losgegangen und hat dazu geführt, dass ihre Wohnung in Brand gesteckt wurde. 
Und dann sind da noch die Ärzte, die eine Diagnose haben und Therapien vorschlagen. Aber das würde bedeuten, dass alles, worauf ihre Liebe aufbaut, zusammenfallen würde, und das kann Georges nicht zulassen...

"Warten auf Bojangles", von Olivier Bourdeaut war der Überraschungsbestseller des französischen Bücherjahres und es ist schon erstaunlich zu beobachten, wie viele Emotionen der Autor auf seinen bloß 158 Seiten vereint hat. Die Geschichte erzählt von der hoffnungsvollen, wunderschönen und zugleich tieftraurigen Liebe Georges und seiner Frau. Unglaublich viele liebevolle Details beschreiben die einzigartige Beziehung, die die beiden zueinander haben, beispielsweise gibt Georges seiner Frau jeden Tag einen neuen Namen, um die Tage frisch und jung zu halten. Aber die wohl interessanteste Figur in der Geschichte ist seine Frau selbst. Sie siezt alle Menschen, sogar ihren eigenen Gatten und ihren Sohn, aus Gründen, die im ersten Moment nur ihrer eigenen Logik entsprechen, aber auf dem zweiten Blick nicht mehr so abwegig sind. Zudem legt sie sich mit jeden ihrer Mitmenschen an, die ihre eigene kleine heile Welt zerstören wollen. Aus diesem Grund nimmt sie ihren Sohn aus der Schule, um ihn, gemeinsam mit ihren Mann, zu Hause zu unterrichten und zwar Dinge, die wirklich sinnvoll sind und die er im späteren Leben gebrauchen kann.
Bourdeaut schafft eine eigene kleine Welt für seine Protagonisten. Eine Welt, in der Parties, Cocktails und Tanzen die wichtigsten Rollen spielen und die er mit einem Luftschloss krönt. Das ist ein Haus in Spanien, über den Wolken, das sich die Familie kauft, um dort Urlaub zu machen. Ein Ort, der das Abkapseln der Familie in ihre heile Welt noch einmal unterstreicht und der gerade am Schluss des Buches eine wichtige Rolle spielt. Und in dieses eigene Erschaffen eines perfekten Lebens, in dem nur die wichtigen Dinge zählen, taucht plötzlich ein hässlicher Feind auf, die Realität, in Form von Ärzten, die die Besonderheit von Georges Frau zu einer Krankheit hinabstufen, die es zu behandeln gilt. 
Erzählt wird "Warten auf Bojangles" abwechselnd aus Sicht des gemeinsamen Sohnes und Georges selbst, von dem man sogar einige Einblicke in die Vergangenheit des Paares bekommt. 
Wie lautet nun das Fazit?
Zwischendurch hat mich das Buch mit seiner großen Anzahl verschiedener Emotionen fast schon etwas überwältigt, weil ich das in dieser Form auch nicht erwartet habe. Zugleich war ich überrascht, wie gut die grenzenlose Lebensfreude und die liebevolle Hoffnung mit der tieftraurigen Melancholie dieser Geschichte kombiniert wurden. 
Zart zerbrechlich und mit einer poetischen Sprache hat Olivier Bourdeaut ein wirklich besonderes Buch geschrieben. Gekrönt wird das Ganze dann noch mit dem charmanten Flair der zwanziger Jahre, der nicht nur einmal zwischendurch an den großen Gatsby erinnert. 

Mittwoch, 8. März 2017

Benedict Wells - Spinner





Verlag: Diogenes
Seiten: 315
Erschienen: 24. August 2016
Preis: 12 Euro





Jesper Lier ist jung, wohnt in Berlin und schreibt momentan an seinem ersten Roman. Erst einmal ziemlich viele beeindruckende Bezeichnungen, doch in Wahrheit ist Jesper einsam, hat das Gefühl, dass die Stadt ihn erdrückt und taumelt irgendwo zwischen geringem Einkommen und viel zu vielen Selbstzweifeln. Jesper ist klar, dass er sein Leben radikal ändern muss, aber das ist nicht so einfach, wie es zunächst klingen mag. Er erlebt eine turbulente Woche und auf einer wilden Odyssee durch Berlin erkennt er den Wert von Freundschaften, was es bedeutet die richtigen Entscheidungen zu treffen und alte Angewohnheiten abzustreifen, um diesen Leben einen größeren Wert zuzuschreiben.

Es ist eine altbekannte Liebe.
Es ist, als ob man irgendwo jemanden zufällig anrempelt, ihn ansieht und dann merkt, dass dieser Mann dir schon einmal die Tränen in die Augen getrieben hat, dein Herz zum Rasen brachte, es gebrochen hat, es wieder geheilt hat, um dich dann mit einem verletzten und vollkommen verwirrten Herzen alleine zu lassen.
Benedict Wells hat mich im letzten Jahr mit "Vom Ende der Einsamkeit" umgehauen. Es war eines dieser Bücher, die Stellen in deiner Seele berühren, von denen du noch nicht einmal wusstest, dass sie existieren.
Und nun ging es weiter mit "Spinner". Benedict Wells erstem Roman. Die Geschichte, mit der alles begann. Und der Geschichte, mit der er sich nicht nur wieder in mein Herz schrieb, sondern mit der er nun zweifellos zu meinen Lieblingsschriftstellern gehört.
Dabei ist "Spinner" düster, es ist traurig und melancholisch. Es ist eine Geschichte, von der ich zwischendurch sogar gedacht habe, dass ich sie noch nicht einmal jedem weiter empfehlen würde, obwohl ich sie auf jeder Seite gefeiert habe. Ich glaube sogar, dass sich nicht jeder mit Jesper, dem Protagonisten, sofort anfreunden würde. Er ist so jemand, den man heutzutage wohl als Misanthropen bezeichnen würde, mit einem ewig negativem Blick auf die Welt und einem unrealistischen und ständig wechselndem Selbstbild. Gerade im Hinblick auf sein erstes Buch, das er schreibt, wechselt die Meinung zwischen Versagen und exzellenter Selbstüberschätzung fast stündlich. Jesper hat große Probleme im Umgang mit sozialen Kontakten und bloß wenige Freunde. Und trotzdem war er mir von der ersten Seite an sympathisch, ich habe mich sooft in seinen Denkweisen wiedergefunden und vor allem seine schonungslose Ehrlichkeit bewundert. Auch wenn er nicht ehrlich zu sich selbst war, war er es doch im Umgang mit seinen Mitmenschen. 
Und so wurde "Spinner" zu einem Buch für mich, das ich verflucht habe. Ich habe es verflucht, weil es nur 315 Seiten hatte. Ich wollte jede Seite begierig aufsaugen, aus Angst irgendetwas zu verpassen. Ich wollte nicht, dass es vorbei war, dass die Geschichte endet und ich wieder zurückgelassen werde. Denn das ist es, was ich bei Benedict Wells Büchern noch nie so stark empfunden habe, das Gefühl zurückgelassen zu werden. Du hast das Glück kurz dabei sein zu dürfen, einen Blick über die Schulter der Protagonisten zu werfen, und dann ist es plötzlich, als würde jemand auf einer verlassenen Landstraße halten, um dich an einer Raststätte rauszuwerfen und dir zu sagen, dass du jetzt wieder alleine klar kommen musst.
Aber warum habe ich zuerst gedacht, ich würde "Spinner" nicht jedem weiter empfehlen können? Weil ich dachte, es wäre ein Buch hauptsächlich für junge Menschen, die das Gefühl haben, als würde sie das Leben manchmal an eben jener Raststätte aussetzen. Die keinen bestimmten Plan im Leben folgen, die Träume haben und so naiv und hoffnungsvoll an ihnen festhalten, obwohl sie zerbrechlich sind. Obwohl das Leben zerbrechlich ist.
Aber im Endeffekt ist "Spinner" für jeden da. Für die Träumer, für die, die den Sinn und die Ordnung im Leben suchen, für diejenigen, die sich gerne an Raststätten aufhalten, um herauszufinden, wer sie als nächstes mitnimmt und was das Leben ihnen sonst noch bieten kann. Aber auch für diejenigen, die vielleicht sogar mit einer gewissen Nostalgie auf Jesper blicken und sich daran erinnern, dass das Leben nicht immer einem strikten Plan folgt. Dass es macht, was es will.
Ein unglaublich besonderes und tolles Buch und ein neues Jahreshighlight für mich. 

Mittwoch, 1. März 2017

Lesemonat Februar

Hallo und Herzlich Willkommen zu meinem Lesemonat Februar.
Im vergangenen Monat kam ich auf insgesamt sieben Bücher mit 2711 Seiten. Und obwohl es so wenige Bücher waren, konnten mich die meisten Bücher überzeugen.
Dann hätten wir ja alles geklärt, fangen wir an.
Los geht es mit dem Buch "Schwarzweiss hat viele Farben" von der Autorin Kathryn Erskine. Gerade der Klappentext hat mich mehr als neugierig gemacht. Es geht um die elfjährige Caitlin, die das Asperger Syndrom hat und mit ihrem Vater um ihren Bruder trauert, der Opfer eines Amoklaufes an seiner Schule geworden ist. Einfühlsam und bewegend erzählt die Autorin die Geschichte eines Mädchens, die mit einer gewaltigen Last auf ihren Schultern lernen muss ihre Mitmenschen zu verstehen. Vor allem ihren Vater, der gezeichnet von seiner Trauer um seinen Sohn oft so wirkt, als würde er mit seiner Tochter selbst nicht mehr umgehen können. Nicht nur einmal hat mir dieses kleine Büchlein das Herz schwer gemacht hat, weil es an vielen Stellen einfach richtig traurig ist, gleichzeitig ist es aber auch voller Hoffnung und einer ganz besonderen Protagonistin, die ich von der ersten Seite ins Herz geschlossen habe. Eine absolute Leseempfehlung meinerseits. 
Weiter ging es im Februar mit einem Buch, das versprach ein spannender Mystery-Thriller zu werden. In "Das tote Mädchen" von Steven James erscheint dem Protagonisten Daniel seine tote Mitschülerin und bittet ihn um Hilfe ihren Mörder zu finden. Doch eigentlich war Emilys Tod ein tragischer Unfall, das sagt zumindest die Polizei. Daniel beginnt Nachforschungen anzustellen und stößt auf Ungereimtheiten im Fall Emily. Als Daniels Visionen zunehmen, kann er bald schon nicht mehr zwischen Vision und Wirklichkeit unterscheiden. Am Schluss war "Das tote Mädchen" mehr Thriller, als Mystery Thriller und er konnte mich durchaus unterhalten, aber dennoch am Ende nicht ganz überzeugen. Wer neugierig geworden ist und mehr über das Buch voller Geister und dunklen Visionen von Steven James erfahren möchte, für den habe ich noch eine Rezension geschrieben.
Das nächste Buch, das ich im Februar gelesen habe, war eines, das schon seit ewiger Zeit auf meiner Wunschliste stand. Das ist aber eigentlich bei allen Neuerscheinungen von Martin Suter so, seit ich von ihm "Small World" gelesen habe, das zu eines meiner absoluten Lieblingsbücher geworden ist. In seinem neuen Buch "Elefant" geht es um genau den: einen kleinen rosafarbenen Elefanten, der die Mitmenschen in seiner Umgebung auf Trab hält. Wieder einmal gelingt es Martin Suter in seinem Roman seine Leser nicht nur zu unterhalten, sondern auch aktuelle Themen in seinen Geschichten mit einzubeziehen. Hier handelt es sich um das Thema 'Genforschung', das vor allem von Suters Figur Roux in "Elefant" veranschaulicht wurde. Der kleine Elefant hat von seinem ersten Auftauchen im Buch mein Herz erobert und wieder einmal konnte mich eine Suter-Geschichte überzeugen. Wer noch etwas mehr wissen möchte, auch zu "Elefant" habe ich eine Rezension geschrieben.
Weiter ging es im vergangenen Monat mit etwas, was ich eigentlich nicht so gerne mache: Tolle Buchreihen abschließen. "Die helle Flamme der Magie" ist das Finale der 'Black Blade' Trilogie von Jennifer Estep und die Heldin Lila hat mich vom ersten Band an begeistern können. Die Trilogie spielt in dem fiktiven Ort Cloudburst Falls, dem magischsten Ort in ganz Amerika, in dem sich Unmengen von Touristen und Monster 'Guten Tag' sagen. Aber vor allem geht es in Black Blade um Familien. Und vor allem um die Familie Sinclair, für die Lila arbeitet und die schon so etwas wie ihre eigene Familie geworden ist. Im großen Finale stellen sich die Sinclairs in einem großen Krieg gegen die Draconis, die versuchen die Alleinherrschaft in Cloudburst Falls an sich zu reißen. Black Blade ist ein großartiger Mix aus Fantasy und Mafiageschichte und auch der letzte Teil konnte mich, wie seine zwei Vorgänger, mitreißen. Eine Trilogie, die Spaß macht und die ich immer gerne weiter empfehle.
Der Februar war ein guter Monat. Der Februar war der Monat, in dem Ava Reed ihr sage und schreibe fünftes Buch veröffentlicht hat. Der Februar war der Monat, in dem Yara und Noel eine Menge Herzen erobert haben und hoffentlich noch viele erobern werden. Zu Recht, denn mit "Wir fliegen, wenn wir fallen" ist Ava Reed eine großartige und wunderschöne Geschichte gelungen. Die beiden Protagonisten Yara und Noel bekommen eine Liste, die sie zusammen erfüllen sollen. Eine ganz besondere Liste, die die beiden auf ein verrücktes Abenteuer quer um die ganze Welt führt. Und auf dieser Reise erleben sie nicht nur ganz viele Dinge, sondern lernen auch etwas Wichtiges. Dass man manchmal zu zweit besser Lasten tragen kann, als wenn man alleine wäre. Ihr müsst Yara und Noel kennen lernen, ihr werdet es nicht bereuen. Ich verspreche es euch. Für alle, die immer noch überzeugt werden wollen, auch zu "Wir fliegen, wenn wir fallen" habe ich eine etwas andere Rezension geschrieben. 
Im Februar habe ich außerdem meinen ersten John Irving Roman gelesen und es hat sich mehr als gelohnt. "Das Hotel New Hampshire" ist ja fast schon ein Klassiker und da ich sowieso Geschichten liebe, die in Hotels spielen, war ich gespannt, was mich erwarten würde. Tatsächlich hatte ich Anlaufschwierigkeiten mit der Lektüre, und war schon fast soweit das Buch beseite zu legen. Zum Glück habe ich das nicht getan, denn irgendwann machte es 'Klick' und ich war mittendrin. Mit jeder gelesenen Seite hat mich "Das Hotel New Hampshire" von einem Irving-Neuling zu einer Irving-Verehrerin gemacht. Die Charaktere, die er zeichnet, sind nicht nur herrlich skurril und liebenswert, sie sind so intensiv gezeichnet, das man auch, wenn man das Buch nicht liest, immer wieder über sie nachdenkt und überlegt, was ihnen alles noch begegnen wird. "Das Hotel New Hampshire" ist eine großartige, herrlich komische, todtraurige und wunderschöne Familiengeschichte, ein ganz besonderes Buch, das wohl bald in einer großen Irving Sammlung stehen wird. Ich bin Fan.
Das letzte Buch aus dem Lesemonat Februar kommt von Anthony Doerr und ist ebenfalls zu einem ganz besonderen Highlight für mich geworden. "Alles Licht, das wir nicht sehen" hat 2015 den renommierten und begehrten Pulitzer Preis gewonnen. Die Geschichte spielt im zweiten Weltkrieg und erzählt von zwei Menschen, deren Lebenswege sich für einen geschichtsträchtigen Moment kreuzen und die aber ansonsten völlig verschiedene Leben führen. Und obwohl "Alles Licht, das wir nicht sehen" zu einen der dunkelsten Zeiten der Geschichte spielt und es an vielen Stellen so traurig ist, dass einem fast schon das Atmen schwer fällt, ist es trotzdem voller Hoffnung. Anthony Doerr hat eine einzigartige Art und Weise an sich eine Geschichte zu erzählen, die man schwer beschreiben kann, und eigentlich selbst erleben muss. Er schreibt Lebensgeschichten auf, und man klebt an jeder Seite und möchte wissen, wie es weiter geht. "Alles Licht, das wir nicht sehen" ist eine ganz besonderes Buch geworden, eine von diesen, die man irgendwann aus dem Regal zieht, um sie noch einmal zu lesen. Sie ist es auf jeden Fall wert.

So, das war er auch schon wieder. Mein relativ kurzer Lesemonat Februar. Ich hoffe, ich konnte euch für das ein oder andere Buch begeistern und vielleicht ist auch eure Wunschliste länger geworden. Das höre ich immer besonders gerne, also lasst es mich in den Kommentaren wissen :)

Eure Lisa.