Verlag: btb
Seiten: 352
Preis: 19.99 Euro ( Ebook: 15.99 Euro )
„Ich werde bereit sein.
Eine Falle bezeichnet eine Vorrichtung zum Einfangen oder Töten.
Eine gute Falle sollte zweierlei sein: sicher und simpel.“
Eine gute Falle sollte zweierlei sein: sicher und simpel.“
Die bekannte Bestsellerautorin Linda Conrads ist der Öffentlichkeit und ihren Fans ein Rätsel. Seit elf Jahren hat die 38-jährige ihre riesige Villa, am Starnberger See, nicht mehr verlassen. Ein gut ausgedachtes System sorgt dafür, dass Linda mit Lebensmitteln versorgt wird und auch ihrem Hund Bukowski fehlt es, mit Lindas riesigem Grundstück, an nichts, außer vielleicht, dass sein Frauchen ihn auf seinen Streifzügen nicht begleiten kann. Lindas Welt beschränkt sich auf das Erd- und Obergeschoss, dem Dachboden und dem Keller ihres Hauses denn hier fühlt sie sich sicher. In regelmäßigen Abständen schreibt sie ein neues Buch und sichert sich somit ihren Lebensunterhalt. Doch die mühsam aufgebaute heile Welt der Autorin fällt plötzlich in sich zusammen, als sie sein Gesicht im Fernsehen sieht. Das Gesicht, das sie seit zwölf Jahren bis in ihre Albträume verfolgt. Vor zwölf Jahren fand Linda ihre jüngere Schwester Anna tot in einer Blutlache in ihrer Wohnung, sie wurde erstochen und ihren Mörder konnte Linda noch ins Gesicht sehen, bevor dieser vom Tatort flüchtete. Er wurde nie gefasst und lächelt ihr nun, als erfolgreicher Journalist, über den Bildschirm zu. Linda beschließt dem Mörder ihrer Schwester eine Falle zu stellen, um ihn endlich, nach so langer Zeit, zu einem Geständnis zu zwingen. Doch, wie stellt man so etwas an, wenn die Angst zu groß ist, das eigene Haus zu verlassen? Und was ist wirklich in der Tatnacht, vor zwölf Jahren, passiert?
Der Debütroman von Melanie Raabe schlägt nicht mit blutigen Szenen kaltblütiger Morde auf. Er rückt die psychologische Kehrseite der einzelnen Protagonisten in den Vordergrund. Ganz besonderes Augenmerk liegt natürlich hier auf der Hauptperson, der zu Beginn äußerst psychisch instabilen Linda. In kurzen anaphorischen Sätzen werden Lindas innere Zerrissenheit und ihre Angstzustände beschrieben, die sie, seit dem Tod ihrer Schwester plagen. Der Leser erhält einen intensiven Einblick in die Gefühlswelt einer Frau, die der Gesellschaft einfach entsagt hat, weil sie nicht einsehen wollte, dass der Mörder ihrer Schwester, mit seiner Tat, einfach so davon kommen kann. Als sie dem Monster dann auf einmal, über einen Bildschirm, ins Gesicht sehen muss, erstellt sie einen perfekt ausgeklügelten Plan, um ihn doch noch das Handwerk zu legen. Akribisch und fast pedantisch bereitet sich Linda auf den Augenblick vor, wo sie dem Mörder von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen würde. Doch bei der Umsetzung des Planes, läuft schon zu Beginn, einiges in die genau gegenteilige Richtung und das führt dazu, dass auch der Leser nicht mehr weiß, wer bei der Geschichte eigentlich nun das wahre Opfer ist. Melanie Raabe versteht es hierbei geschickt ihre Leser in die Irre zu führen: im einen Moment fühlt man mit, mit dieser Frau, die doch eigentlich nur Gerechtigkeit will, deren Leben zerstört wurde, in dem Moment, als sie ihre Schwester tot auf dem Fußboden liegen gesehen hat, um im anderen Moment zu glauben, dass dieselbe Frau, in ihrer selbst auferlegten Isolation, langsam aber sicher komplett verrückt geworden ist und einen völlig Unschuldigen in die Falle gelockt hat.
Die Spannung in „Die Falle“ versteckt sich dabei zu Beginn der Lektüre irgendwo in der Ecke, um dann im Verlauf, ganz langsam aber dann komplett den Leser einzuhüllen. Das führte beispielsweise bei mir dazu, dass ich am Ende eines jeden Kapitels das Buch kurz weglegen musste, um den Kopf zu schütteln und mich zu fragen, wen ich eigentlich nun meine Sympathie, als Leser, geben soll. Auch die Idee einen Roman in den Roman einzubauen, fand ich sehr gelungen. Parallel wird nämlich, im Laufe von Raabes Geschichte, der Roman von Linda Conrads eingebaut. In ‚Blutsschwestern‘ schildert sie den Mord an ihrer Schwester noch einmal in allen Einzelheiten. Auch wenn dort die Hintergrundgeschichte etwas geändert wurde.
Die Spannung in „Die Falle“ versteckt sich dabei zu Beginn der Lektüre irgendwo in der Ecke, um dann im Verlauf, ganz langsam aber dann komplett den Leser einzuhüllen. Das führte beispielsweise bei mir dazu, dass ich am Ende eines jeden Kapitels das Buch kurz weglegen musste, um den Kopf zu schütteln und mich zu fragen, wen ich eigentlich nun meine Sympathie, als Leser, geben soll. Auch die Idee einen Roman in den Roman einzubauen, fand ich sehr gelungen. Parallel wird nämlich, im Laufe von Raabes Geschichte, der Roman von Linda Conrads eingebaut. In ‚Blutsschwestern‘ schildert sie den Mord an ihrer Schwester noch einmal in allen Einzelheiten. Auch wenn dort die Hintergrundgeschichte etwas geändert wurde.
Zusammenfassend ist Melanie Raabe ein äußerst guter Debütroman gelungen, der zwar nicht die klassischen Thriller Elemente beinhaltet, aber den man doch schlecht aus der Hand legen kann, weil man unbedingt wissen will, wie er ausgeht.
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