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Sonntag, 6. September 2015

Nathan Filer- Nachruf auf den Mond






Verlag: Droemer HC
Seiten: 320
Erschienen: 02. März 2015
Preis: 19.99 Euro ( Ebook: 17.99 Euro )









"Ich werde Ihnen erzählen, was passiert ist, denn bei der Gelegenheit kann ich Ihnen meinen Bruder vorstellen. Er heißt Simon. Ich glaube, Sie werden ihn mögen. Wirklich. Doch in ein paar Seiten wird er tot sein. Danach war er nie wieder derselbe."

Der Klappentext von Nathan Filer's Debütroman "Nachruf auf den Mond" gibt auf den ersten Blick nicht viel über den Inhalt dieser wunderbaren Geschichte preis. Während der Lektüre, lernen wir aber schnell Matt kennen, die Hauptfigur des Buches. Doch Matt's eigene Hauptfigur ist sein älterer Bruder Simon, der ein Gesicht wie ein Mond hat und bereits im ersten Kapitel stirbt. Doch wie es zu Simons tragischem Tod gekommen ist, darüber lässt Nathan Filer seine Leserinnen und Leser lange im Dunkeln. Fest steht nur, dass dieses tragische Ereignis der Auslöser einer langen Kette von Umständen war, die Matt schließlich in die geschlossene Abteilung einer Psychiatrie gebracht haben, von der er aus weite Teile dieser Geschichte zu Papier bringt. Matt will uns von seinen einzigartigen Bruder erzählen, der auch nach seinem Tod nicht aus seinem Leben verschwindet, aber nicht so, wie Sie jetzt denken: Matt erinnert sich nicht nur an ihn, er sieht ihn sogar manchmal, zumindest wenn er seine Medikamente absetzt.

Es gibt Bücher, die dich fesseln, die du nicht mehr aus der Hand legen kannst und die du nie wieder vergessen wirst. All diese wunderbaren Eigenschaften vereint "Nachruf auf den Mond" in sich. Eine unglaublich berührende Geschichte über die Liebe und den Zusammenhalt zweier ganz besonderer Geschwister, über die Art und Weise, wie der Verlust eines geliebten Menschen, eine Familie zerbrechen aber auch wieder teilweise zusammenschweißen kann und eine Geschichte über einen jungen Mann, der erst lernen muss, loszulassen. 
Nathan Filer hat hier etwas ganz Besonderes und Einzigartiges geschaffen, so wie seine Figuren, die so authentisch sind, dass man Simons fröhliches Lachen, während er am Strand entlang läuft und Steine sucht, fast hören kann. 

"Nachruf auf den Mond" als klare Leseempfehlung zu bezeichnen, würde dieser großartigen Geschichte noch lange nicht gerecht werden. Am liebsten würde man, mit diesem Buch, zu den Menschen gehen und sie überzeugen, es unbedingt lesen zu müssen. Auch wenn es sie wahrscheinlich an vielen Stellen traurig machen wird, am Ende von Matt's Erzählungen werden sie trotzdem das Buch schließen und lächeln. 

Wegen solchen Büchern, liebe ich die Literatur noch ein bisschen mehr!

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