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Samstag, 24. Oktober 2015
Andy Weir - Der Marsianer
Verlag: Heyne
Seiten: 508
Erschienen: 14. September 2015
Preis: 14.99 Euro (Paperback)
9.99 Euro (Taschenbuch)
8.99 Euro (Ebook)
Die Crew der Ares 3 wird bei ihren Forschungen auf dem Mars von einem schweren Sandsturm überrascht. Daraufhin sind sie gezwungen ihre Mission abzubrechen und den Rückweg zur Erde anzutreten.
Auf dem Weg zur Sonde, die sie wieder zur ihrer Raumstation bringen soll, wird der Astronaut Mark Watney von einem vorbeifliegenden Stahlträger getroffen und mitgerissen. Da der Rest der Crew auch nach mehreren Minuten kein Lebenszeichen von Mark bekommt, sind sie gezwungen den Rückweg ohne ihn anzutreten in dem festen Glauben, dass dieser - aufgrund des tragischen Unglücks - sein Leben verloren hat.
Doch Mark Watney hat überlebt und wacht einige Zeit später, gestrandet und vollkommen alleine, auf dem fremden Planeten auf. Seine Crew ist weg und er hat keine Möglichkeit Verbindung mit der NASA aufzunehmen um ihnen mitzuteilen, dass er doch noch am Leben ist.
Doch Mark gibt nicht auf. Mit den wenigen Mitteln, die er zur Verfügung hat, versucht er alles, um als einziger Mensch auf dem Mars zu überleben...
Normalerweise kann ich mich für Geschichten, die im Weltraum spielen, so gar nicht erwärmen aber der Plot von "Der Marsianer" hat mich bereits unfassbar fasziniert noch lange bevor dieses wunderbare Buch in meinen Besitz gelangt ist.
Was macht das mit einem Menschen wenn er völlig alleine, als einziges Lebewesen, auf einem fremden Planeten aufwacht und die erste Tatsache, die sich dann ins Bewusstsein brennt, ist die, das man überhaupt keine Hilfe zu erwarten brauch. Sicherlich wären da auch jahrelang ausgebildete und hart gesottene Astronauten zugrunde gegangen aber nicht so Mark Watney.
Es geht gar nicht anderes, jeder, der "Der Marsianer" liest, kann diesen Protagonisten nur lieben.
Mit einer Routine, die fast schon beängstigend ist und mit einem so herrlichen selbstironischen Humor stellt sich Mark seiner unglücklichen Situation und findet Mittel und Wege sich mit seiner neuen Heimat irgendwie zu arrangieren.
So versucht er beispielsweise auf einen Planten, auf dem nichts wächst, Kartoffeln anzupflanzen denn selbst wenn es Mark irgendwie schaffen sollte Kontakt mit der NASA aufzunehmen, würde ihn die nächste Ares-Mission erst in vier Jahren erreichen.
Diese Aussichtslosigkeit macht sich der Autor Andy Weir zu eigen. In einer Situation, in der die meisten Menschen depressiv werden, alles hinschmeißen würden um dann nur noch auf den Tod zu warten, wird Mark Watney Seite um Seite immer mehr zu einem Helden für die Leser. Man reißt die Arme hoch und freut sich mit ihm, wenn zumindest ein Teil seiner unzähligen geschmiedeten Pläne gelingt. Man lacht über seinen unverwechselbaren Humor, wenn er versucht ein Notebook mit nach draußen zu nehmen, das daraufhin sofort kaputt geht und er nur trocken darauf erwidert:
"Vielleicht schreibe ich mal eine Käuferbewertung im Internet. Brachte Produkt auf den Mars. Sofort kaputt!"
Aber vor allem fiebert man auf das Ende hin, weil man, während der gesamten Lektüre zwischenzeitlich etwas verzweifelt denkt: 'Man kann nicht so einen wunderbaren Protagonisten erschaffen, um ihn dann am Ende sterben zu lassen!' Oder kann man doch?
Auf jeden Fall ist es es wert, genau das herauszufinden.
Andy Weir hat einen großartigen Roman geschrieben, den ich, innerhalb von drei Tagen mehr inhaliert als gelesen habe und den ich sicherlich nicht so schnell vergessen werde.
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