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Donnerstag, 8. Dezember 2016
B.A. Paris - Saving Grace-Bis dein Tod uns scheidet
Verlag: blanvalet
Seiten: 349
Erschienen: 21. November 2016
Preis: 9.99 Euro (Ebook: 8.99 Euro)
Grace ist jung, schön, frisch verheiratet und scheint das perfekte Leben zu führen. Ihr gut aussehender Ehemann Jack ist ein erfolgreicher Anwalt, der sich für die Rechte misshandelter Frauen einsetzt und schenkt Grace zur Hochzeit ihr absolutes Traumhaus, das genau nach ihren Wünschen entworfen wurde.
Die beiden geben regelmäßig Dinner-Partys für ihre Freunde und Bekannten und scheinen sich einfach gesucht und gefunden zu haben.
Manchmal aber scheint die perfekte Idylle zwischen Grace und Jack ein bisschen zu perfekt zu sein.
Warum umgibt beispielsweise ein meterhoher Zaun das Haus der beiden?
Und warum sind überall Stahlrolladen angebracht worden, so dass das gesamte Anwesen mehr wie eine Festung, als wie ein Traumhaus wirkt?
Immer, wenn man Grace auf diese Merkwürdigkeiten bezüglich ihres Eigenheims anspricht, scheint immer Jack zur Stelle zu sein, um an ihrer Stelle zu antworten. Und überhaupt wirkt es so, dass Grace nirgendwo alleine ist. Jack ist immer in der Nähe und in Hörweite.
Aber bestimmt bilden wir uns das alles nur ein, denn bei so einem perfekten Paar wie Jack und Grace muss doch einfach alles stimmen...oder?
Mit "Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet" hat die Autorin B.A. Paris ihren Debütroman vorgelegt. Dabei ist ihr ein unglaublich spannender und subtiler Psychothriller gelungen, den ich mehr inhaliert, als gelesen habe. In "Saving Grace" ist nichts so, wie es scheint. Die Hauptfigur Grace scheint das perfekte Leben zu führen, ein Leben, das irgendwie zu perfekt scheint.
Gerade der Beginn des Romans ist der Autorin perfekt gelungen und das ist vor allem dem Erzählstil zuzuschreiben. Indem abwechselnd die Gegenwart und die Vergangenheit der Protagonistin beschrieben wird, wird Seite um Seite immer deutlicher, dass in der Beziehung zwischen Jack und Grace irgendetwas nicht stimmen kann. Die Zeitsprünge in den Kapiteln zeigen aber auch, dass die erste Begegnung der beiden tatsächlich einem Märchen gleichkommt, einem Märchen, das sich nach und nach in einem Albtraum verwandelt.
Dabei ist Grace nicht wirklich die typische Hauptfigur, die von einem Mann 'gerettet' werden müsste. Sie hat einen ausfüllenden Beruf und kümmert sich rührend um ihre Schwester Millie, die unter dem Down-Syndrom leidet und die Grace's wichtigster Mensch im Leben ist. Allein ihr Glaube an die große Liebe veranlasst sie dazu sich kopfüber in die Beziehung mit Jack zu stürzen, auch wenn ihr schon in dieser frühen Phase einige seltsame Dinge hätten auffallen müssen.
Die Spannung um Grace's ausweglose Situation wird zwar langsam aber stetig aufgebaut. Allerdings hat man, während der gesamten Lektüre, dieses komische Gefühl im Bauch, das man nur hat, wenn man weiß, dass der große Knall in der Handlung noch kommen wird. Und der kam dann zum Schluss.
Das Ende von 'Saving Grace' war, wie der Anfang, sehr gut konstruiert. Wieder einmal wird der Leser lange im Unklaren gelassen, bis sich das Ganze mehr als zufriedenstellend auflöst, zumindest meiner Meinung nach.
'Saving Grace' ist ein kurzweiliger, sehr guter Psychothriller geworden, der ganz ohne Blut auskommt. Ein Thriller, der alles halten konnte, was er vorab versprochen hat und der auch sehr viel Lust auf alles macht, was von der Autorin noch kommen wird.
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