Herzlich Willkommen zu meinem Lesemonat August. Wie, wo, was? August? Es ist doch schon Oktober. Ich gebe zu, dieses Mal habe ich arg übertrieben mit der Unpünktlichkeit. Aber was solls? Jetzt gibt es meine gelesenen Bücher vom überletzten Monat. Acht Stück sind es insgesamt geworden mit einem Ebook und insgesamt 3356 Seiten. Das sind die Fakten, dann können wir ja loslegen:
Das erste Buch kommt von dem Journalisten Omar El Akkad und heißt "American War". Es handelt sich dabei um eine dystopische Sicht in die Zukunft in ein Amerika, das von Klimakatastrophen und einem schweren Bürgerkrieg gezeichnet ist. Es ist allerdings auch eine Familiengeschichte der Chestnuts. Ziemlich schnell wird der Fokus auf eine der Töchter Sarat gelegt, die sich entschließt mit allem Mitteln ums Überleben zu kämpfen. Die Washington Post hat zu "American War" geschrieben, dass es ein Buch für all diejenigen wäre, die die Ära Trump umtreibt. Und das stimmt. Es beschreibt ein erschreckenden Szenario, das fast schon unheimlich genau mögliche Folgen beschreibt, wenn Trump seine Art des Regierens weiter fortsetzt. "American War" ist erschreckend aktuell und hoch brisant. Ich bin fast atemlos durch die Seiten geflogen. Meine Rezension zu dem Buch gibt es hier .
Weiter ging es im August mit einem Buch, auf das ich schon sehr gespannt war. Einfach, weil es sich so geheimnisvoll angehört hat. Ich wusste nicht wirklich, was mich in dem Roman "Die wundersamen Koffer des Monsieur Perle" von Timothee de Fombelle erwartet. Es wurde schließlich eine Mischung aus einem fantastischen Märchen und einer Art Zeitgeschichte, die uns durch die Jahre führt. Obwohl es mir an vielen Stellen ein bisschen schwer fiel dem Handlungsstrang des Buches zu folgen, habe ich mich doch sehr gerne in de Fombelles erschaffene Welt aufgehalten. Die Geschichte ist zweifellos ungewöhnlich und somit automatisch etwas Besonderes für mich gewesen. Ich werde mich definitiv noch nach weiteren Büchern von Timothee de Fombelle umsehen.
Das nächste Buch gehörte ebenfalls zu den heiß erwarteten Geschichten im August. "Aquila" ist der neue Jugendthriller von Ursula Poznanski. Die Protagonistin wacht in ihrer Wohnung in der italienischen Stadt Siena auf und weiß nicht, was sie die letzten zwei Tage gemacht hat. Aller Erinnerungen sind ausgelöscht. Auch ihre Mitbewohnerin ist auf mysteriöse Art und Weise verschwunden. Zurück bleiben nur jede Menge rätselhafte Hinweise, die wohl Eselsbrücken zu den verloren gegangenen Erinnerungen sein sollen. Sie macht sich auf den Weg die letzten zwei Tage aufzuklären. Es beginnt eine atemlose Jagd durch die großartige Kulisse der historischen Stadt Siena. Jeder aufgedeckte Hinweis scheint die ganze Geschichte noch ein bisschen verworrener zu machen. Da ich diese Art der Geschichten liebe, war ich bei "Aquila" genau richtig. Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen und deswegen gibt es eine uneingeschränkte Weiterempfehlung von mir.
Das nächste Buch aus dem Lesemonat August war der vierte Teil der 'Throne of Glass' Reihe "Königin der Finsternis" von Sarah J. Maas. Die ersten drei Teile waren großartig und haben mich von vorne bis hinten begeistert und der vierte Teil hat dann schließlich TOG auf die Liste meiner absoluten Lieblingsreihen gesetzt. Ich liebe einfach alles an dieser Geschichte aber vor allem hat mich die Protagonistin unheimlich beeindruckt. Allein ihre Entwicklung während der vier Bände war unheimlich intensiv. TOG ist großartig erzählte High-Fantasy, die alle Fans des Genres eigentlich ebenfalls nur begeistern kann. Ich habe mir den vierten Teil extra aufgehoben, damit ich nicht eine so lange Wartezeit bis zum nächsten Band habe. Es nutzte aber alles nichts. Die knapp 800 Seiten vergingen wie im Flug und jetzt heißt es 'Warten'. Darin bin ich ja gut. Nicht.
Es geht weiter mit dem neuen Roman von Stefan Bachmann "Palast der Finsternis", erschienen im Diogenes Verlag. Es handelt sich wieder um einen Titel, der schon vor Erscheinen sehr lange auf meiner Wunschliste stand und dementsprechend gespannt war ich natürlich darauf, was mich erwarten würde. Nach der Lektüre kann ich schließlich sagen, dass ich "Palast der Finsternis" mit jeder Seite noch ein bisschen mehr gemocht habe. Die Handlung ist eine Mischung aus Fantasy und historischem Abenteuerroman. Es gibt zwei Erzählstränge, die jeweils in der Vergangenheit und in der Gegenwart spielen. Eine Handvoll Jugendliche werden nach Paris eingeladen, um den Palast eines französischen Marquis zu erforschen. Ziemlich schnell stellen sie allerdings fest, dass der Palast eine Menge Gefahren aufweist, die sie nur zusammen bewältigen können. Zu "Palast der Finsternis" habe ich eine Rezension geschrieben.
Weiter ging es im August mit einem weiteren sehr lang erwarteten Titel. Der Monat war anscheinend voll davon. "Underground Railroad" von Colson Whitehead, erschienen im Hanser Verlag, ist Preisträger des diesjährigen Pulitzer Preises und das völlig zu Recht. Das Buch spielt zur Zeiten der Sklaverei im amerikanischen Süden und erzählt die Geschichte des schwarzen Mädchens Cora und ihrer Odyssee durch das Land der vermeintlichen Freiheit. Da das Untergrundsystem der Underground Railroad tatsächlich existiert hat, ist die Handlung eine Mischung aus Fiktivem und Realen und wirft Licht auf eines der dunkelsten Kapitel der amerikanischen Geschichte. Für mich persönlich gehört dieses Buch schon fast zu einer Pflichtlektüre und ist auf jeden Fall ein literarisches Highlight des Buchjahres 2017.
Das vorletzte Buch aus dem Lesemonat August habe ich letztes Jahr auf der Buchmesse in Frankfurt erworben. "Echt" von Christoph Scheuring kommt aus dem magellan Verlag. Ich habe mir im Vorfeld ziemlich viel von der Geschichte versprochen, bin dann aber leider enttäuscht worden. Irgendwie habe ich nicht wirklich einen Draht zu den Protagonisten gefunden und mich irgendwann nur noch lustlos durch die Handlung gekämpft. Schade, aber jeder hat eben einen anderen Geschmack.
Zum Schluss kommt dann noch das Ebook, das ich diesen Monat gelesen habe. "In Gesellschaft kleiner Bomben" von Karan Mahajan beschäftigt sich mit den Hinterbliebenden eines Terroranschlags. Nachdem auf einem Markt in Delhi eine Bombe explodiert und die beiden enge Freunden eines der Protagonisten sterben, muss dieser mit der Rolle des beinahe Opfers zurecht kommen. Auch die Eltern der verstorbenen Brüder kommen zu Wort. Im großen Zusammenhang betrachtet, zeigt "In Gesellschaft kleiner Bomben" wie normal denkende Menschen radikalisiert werden. Es ist eine unheimlich wichtige Geschichte, die mich an vielen Stellen allerdings durch die große Anzahl an Erzählperspektiven etwas verwirrt hat. Auch zu diesem Buch habe ich eine Rezension geschrieben.
Das war er. Mein Lesemonat August. Vielleicht kennt ihr ja das ein oder andere Buch. Ich wurde auf jeden Fall gut unterhalten.
Eure Lisa.
Liebe Lisa,
AntwortenLöschenein toller Lesemonat!
Ich liebe es, dass ich bei dir immer tolle Sachen entdecke, die ich so nicht auf dem Schirm hatte.
"Underground Railroad" möchte ich auch unbedingt lesen, mal schauen wann ich es kaufen kann, ebenso Palast der Finsternis.
Schade, dass dich Echt etwas enttäuscht hat, mal schauen ob ich es lesen werde.
Liebe Grüße,
Nicci
Huhu!
AntwortenLöschen"American War" klingt in der Ära Trump wirklich nur allzu möglich und realistisch... Ach ja, über Trump und seine Konsorten kann ich mich stundenlang aufregen. :-(
"Die wundersamen Koffer des Monsieur Perle" stehen noch irgendwo auf meiner Wunschliste... Es gibt so viele Bücher, die man eigentlich mal gelesen haben sollte!
Zu "Aquila" habe ich schon sehr unterschiedliche Meinungen gehört, aber das Hörbuch liegt schon hier. :-)
Die ersten drei Bände von "Throne of Glass" fand ich auch großartig, und der vierte steht schon hier. :-)
"Palast der Finsternis" möchte ich auf jeden Fall noch lesen! Die Geschichte reizt mich einfach unheimlich.
"Underground Railroad" wollte ich eigentlich schon lange gelesen haben, das ist für mich ein absolutes Must-Have.
Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!
LG,
Mikka