Die Zeit rast.
Und ich bin schon wieder spät dran mit den Lesemonaten. Aber das ist auch nicht das Schlimmste. Bücher lese ich sowieso regelmäßig jeden Monat :)
Deswegen herzlich Willkommen, setzt euch, macht es euch gemütlich, hier ein leckeres Heißgetränk! Hier kommt mein Lesemonat Oktober.
Im Oktober habe ich nicht nur sehr viele Bücher auf der Frankfurter Buchmesse bewundert, sondern auch einiges gelesen. Acht Bücher sind es am Ende geworden mit einem absoluten Highlight, wie immer am Schluss.
Das sind die Fakten, dann kann es ja losgehen.
Los geht der Lesemonat mit einem King. "Dead Zone - Das Attentat" gehört definitiv zu den älteren Werken des Meisters des Horrors. Trotzdem beinhaltet die Geschichte fast schon erschreckende Aktualität, da es um einen Mann geht, der nach einem fünfjährigen Koma bei der Berührung eines Menschen einen Blick in die Zukunft desjenigen werfen kann und sieht, wie ein Präsidentschaftskandidat als zukünftiger Präsident der Vereinigten Staaten einen Atomkrieg auslöst. Wie gewohnt kommt auch hier das Moralische nicht zu kurz. Die Hauptfigur muss sich die Frage stellen, was sie mit diesem Wissen anstellen soll und beschäftigt sich mit einem möglichen Attentat, um vielleicht irgendwann mit dieser Tat die Welt zu retten. "Dead Zone" ist eine unheimliche spannende und gelungene Mischung aus Science-Fiction, Thriller und auch einen Hauch Dystopie geworden. Sehr lesenswert!
Weiter geht es mit "Die Schönen und Verdammten" von F. Scott Fitzgerald. Seit ich "Der große Gatsby" von Fitzgerald gelesen hatte, habe ich eine kleine Schwäche für diesen wunderbaren Autoren entwickelt. Fitzgeralds Schreibstil hat wirklich eine ganz besondere Einzigartigkeit, die man wohl überall wiedererkennen würde. Auch "Die Schönen und Verdammten" habe ich sehr gerne gelesen. Es geht um das Ehepaar Gloria und Anthony. Das Leben des exzentrischen, verschwenderischen und jungen Pärchens ist eine einzige und ewige Party. Fitzgerald beschreibt den langsamen aber stetigen Niedergang seiner beiden Hauptfiguren, die irgendwann völlig neben der Realität leben. Wieder einmal war ich beeindruckt, wie aktuell Fitzgeralds Charaktere auch heutzutage immer noch sind und wie man Zeuge wurde, wie sich Gloria und Anthony immer mehr selbst zerstörten. Unbedingte Leseempfehlung von mir!
Das nächste Buch aus dem Lesemonat Oktober kommt von einem Pseudonym der deutschen Historikerin Dr. Karina Urbach, Hannah Coler. "Cambridge 5 - Zeit der Verräter" ist eine Mischung aus Realität und Fiktion mit einer unglaublich spannenden nicht fiktiven Hintergrundgeschichte, von der ich vorher noch nie etwas gehört habe. In den dreißiger Jahren wurden in der berühmten Universität Cambridge immer wieder Studenten vom russischen Geheimdienst rekrutiert, um sie gegen das eigene Land spionieren zu lassen. In der Gegenwart und in Colers fiktiver Geschichte geht es um die Studentin Wera, die nach Cambridge kommt, um über die berühmteste Spionagegruppe, die Cambridge 5, eine Arbeit zu schreiben. "Cambridge 5" ist unglaublich informativ und sehr spannend geschrieben. Jeder, der sich für Spionagegeschichten interessiert, ist mit diesem Buch gut bedient. Wer noch unsicher ist, kann sich gerne meine Rezension ansehen.
Weiter geht es mit dem neuen Buch von einem meiner absoluten Lieblingsautoren, Sebastian Fitzek. Nachdem uns Fitzek mit "Passagier 23" schon die Kreuzfahrtschiffe madig gemacht hat, ging es also nun mit den Flugzeugen weiter. Und ich gehe so weit zu behaupten, dass jeder, der dieses Buch gelesen hat und demnächst ein Flugzeug besteigt, zumindest mit einem sehr mulmigen Gefühl an Bord geht. In "Flugangst 7a" geht es um einen Psychiater mit schrecklicher Flugangst, der eine Passagiermaschine nach Berlin besteigt und in der Luft von einem Unbekannten angerufen wird, der ihm befiehlt bei einer ehemaligen psychisch extrem labilen Patientin, die sich ebenfalls auf dem Flug befindet, die Therapie rückgängig zu machen und sie dazu zu bringen das Flugzeug abstürzen zu lassen. Wenn er sich weigert, würde der Unbekannte am Telefon seine Tochter, die eigentlich der Grund für seinen Besuch war, töten. "Flugangst 7a" ist erschreckend realistisch, brisant und hochaktuell. Ein Buch, das man nicht eine Minute zu Seite legen kann. Aber das ist ja nichts Neues beim Fitzek...
Es passiert nicht oft, dass ich am Ende von Büchern weine und so atemlos durch die Seiten fliege, weil ich unbedingt wissen muss, wie es ausgeht. Dass ich wissen musste, dass es gut ausgeht. Genau dieses Gefühl hatte ich beim ersten Teil von Sabine Schoders Zweiteiler "Liebe ist was für Idioten wie mich". Dementsprechend neugierig war ich natürlich, wie es im zweiten Teil "So was passiert nur Idioten wie uns" mit Jay und Viki weiter geht.Die sind mittlerweile im Alltag angekommen und sind auch nicht gegen die typischen Probleme gefeilt, die sich in so einem Alltag einschleichen können. Mehr als einmal will man einen von den beiden packen und schütteln, weil man nicht fassen, wie man so viele Dinge falsch verstehen kann und dass sie doch eigentlich das typische Beispiel für zwei Menschen sind, die absolut und vollkommen zueinander passen. "So was passiert nur Idioten wie uns" kommt zwar nicht an seinen Vorgänger heran, ist aber trotzdem eine sehr gelungene Fortsetzung geworden, die ich sehr gerne gelesen habe.
Das nächste Buch kommt von den wundervollen Königskindern. "Ein Glück für immer" von Ruta Sepetys lag schon viel zu lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher und musste nun unbedingt davon befreit werden. Zu Recht. Die Geschichte spielt im New Orleans der fünfziger Jahre. Es geht um Josie, die als Tochter einer Prostituierten, die sich nicht wirklich für ihre Tochter interessiert, bislang kein leichtes Leben hatte. Sie arbeitet in einer Buchhandlung, die gleichzeitig ihr Zuhause ist, da sie ein kleines Zimmer über dem Laden bewohnt. Nebenbei putzt sie noch bei der ehemaligen Chefin ihrer Mutter. Josies großer Traum ist es auf ein College zu gehen, das sich möglichst weit von New Orleans befindet. Als ein Mann in ihrer unmittelbaren Umgebung ermordet wird, muss Josie Entscheidungen treffen, die ihr ganzes Leben betreffen. "Ein Glück für immer" besitzt zweifellos diesen einzigartigen Zauber, den alle Königskinder Bücher besitzen. Ich habe es sehr gerne gelesen und wer nun interessiert ist, kann gerne meine Rezension lesen.
Weiter geht es im Lesemonat Oktober mit einem Buch, das schon sehr lange auf meiner Wunschliste stand. "Ein fast perfektes Wunder" von Andrea De Carlo klang wie eine zuckersüße und trotzdem eigene Liebesgeschichte und genau diese Versprechen hielt sie schlussendlich auch. Es geht um den ein wenig in die Jahre gekommenen Rockstar Nick und die Eisdielenbesitzerin Milena, die mit ihrer gemeinsamen Begegnung nicht nur ihre Leidenschaft füreinander entdecken, sondern auch die verloren gegangene Leidenschaft für das, was sie tun, wieder neu entfachen. "Ein fast perfektes Wunder" ist eine besondere Liebesgeschichte, die sehr viel Spaß macht und zwei Menschen zeigt, die für das, was sie tun, brennen. Erfrischend anders und für jeden, der in diesem Genre zu Hause ist genau das Richtige, aber auch für diejenigen, die bloß manchmal zu Besuch kommen. Wer es noch etwas genauer haben möchte, auch zu diesem Buch habe ich eine Rezension geschrieben.
Zum Schluss kommen wir nun - wie gewohnt - zu meinem absoluten Monatshighlight, obwohl dieses Buch eigentlich schon das zweite Mal das Highlight wurde. Ich habe vor ein paar Monaten die englische Version von "Das Lied der Krähen" von Leigh Bardugo gelesen, da es aber wohl zu den schwersten englischen Büchern gehörte, die ich jemals gelesen habe, habe ich entschlossen auch noch einmal zu der deutschen Übersetzung zu greifen. Ein weiterer Grund für diesen Entschluss ist natürlich auch die nicht zu bestreitende Tatsache, dass die Geschichte um den Meisterdieb Kaz einfach großartig geschrieben wurde. Kaz nimmt einen Auftrag an, den er nur mit einer ganz besonderen Truppe verwirklichen kann. Und die findet er glücklicherweise auch. "Das Lied der Krähen" erinnert ein bisschen an die Oceans Filme und ist trotzdem doch wieder etwas ganz anderes. Etwas, dass für jeden Fantasy Fan schon fast ein must-read ist. Auch hier gibt es eine Rezension von mir zu lesen.
So, das war er auch schon wieder. Mein Lesemonat Oktober. Kennt ihr schon eines der Bücher oder habt es sogar schon gelesen? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.
Ich wünsche euch einen schönen Abend.
Lisa.
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