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Mittwoch, 17. April 2019
Maureen Johnson - Ellingham Academy (Was geschah mit Alice?)
Verlag: Loewe
Seiten: 465
Erschienen: 11. Februar 2019
Preis: 18.95 Euro (Ebook: 14.99 Euro)
Stevie kann es nicht fassen. Sie hat eine Zusage der berühmten Ellingham Academy bekommen. Einem renommierten Internat mitten in den dichten Wäldern Vermonts. Hier kann sie ihren Stundenplan ganz individuell gestalten und ihn auf ihre persönlichen Stärken abstimmen.
Und Stevies größte Stärke ist ihre detektivische Ader. Sie kennt fast alle Detektivromane, die jemals geschrieben wurden. Außerdem hat sie sich auch mit dem wissenschaftlichen Teil hinreichend auseinander gesetzt. Stevies größter Traum ist es später einmal beim FBI zu arbeiten und sie kommt an die Ellingham Academy mit einem großen Vorhaben: Das Verbrechen aufzuklären, das einst vor vielen Jahren den Gründer der Schule und seine Familie heimgesucht hat. Doch nach einiger Zeit an ihrer neuen Schule, gerät Stevie plötzlich in ein ganz aktuelles Verbrechen, als ein Mitschüler tot aufgefunden wird...
Der erste Teil der 'Ellingham Academy' Reihe "Was geschah mit Alice?" von Maureen Johnson hat unglaublich viel Spaß gemacht. Spätestens seit einem gewissen Zauberschüler mit Narbe auf der Stirn üben Geschichten, die auf Internaten spielen, sowieso einen eigenartigen Reiz auf mich aus aber nachdem ich in den letzten Jahren eher negative Leseerfahrungen damit gemacht habe, ist 'Ellingham Academy' endlich mal wieder eine Geschichte, die spannend und klug konstruiert geschrieben ist und vor allem für die kommenden Teile einiges verspricht.
Maureen Johnson lässt ihre Geschichte an einem Ort spielen, der so mit Mythen und Legenden vollgestopft ist, dass ständig eine geheimnisvolle Aura um diesen Ort zu schweben scheint. Eine alte Schule mit einem Jahrzehnte zurückliegenden ungeklärten Verbrechen und mittendrin eine sympathische Heldin, die manchmal etwas überfordert wirkt aber doch nie aufhört für Gerechtigkeit zu kämpfen.
Auch die kleinen realistischen Seitenhiebe gegenüber der aktuellen amerikanischen Politik haben mir wahnsinnig gut gefallen. Diese findet man vor allem im unmittelbaren Umfeld von Stevies Elternhaus und ihren Eltern. Wer das etwas ausführlicher haben möchte, muss wohl die Geschichte lesen aber ich bin mir sicher, man erhält einige ungewöhnliche Ähnlichkeiten mit dem momentan amtierenden amerikanischen Präsidenten...
'Ellingham Academy' besitzt definitiv den Charme eines klassischen Detektivromans, die Kulisse stimmt und während der Lektüre erhalten die Leserinnen und Leser auch immer wieder kurze Einblicke in die ersten Tage des Internates, also in die Zeit, in der der Gründer der Schule, Albert Ellingham und seine Familie von einem schrecklichen Verbrechen heimgesucht worden sind. Egal, ob in erzählerischen Rückblicken, in FBI Vernehmungsprotokollen oder in einem geheimnisvollen Brief, die Leserinnen und Leser werden immer tiefer in einen Strudel aus Verbrechen und Habgier gezogen und auch der aktuelle Fall, mit dem sich die Protagonistin Stevie unmittelbar konfrontiert sieht, besitzt einiges an Brisanz und Spannung.
Für mich persönlich sehr interessant waren zudem die Nebenfiguren in 'Ellingham Academy', die auch locker aus einer modernen Version eines Agatha Christie Krimis stammen könnten. Sie besitzen allesamt ihre ganz eigene Art von Individualität, bleiben allerdings auf vielen Strecken so undurchsichtig, dass man sich mehr als einmal fragt, mit welchen Menschen Stevie da eigentlich zur Schule geht.
Ich freue mich bereits jetzt auf die Fortsetzung, da auch das Ende einiges zu bieten hatte und bin gespannt, welche Abenteuer noch auf Stevie warten, wenn die Ellingham Academy zum zweiten Teil ihre Tore öffnet.
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