Hallo Lesemonat April,
im vergangenen Monat habe ich insgesamt sechs Bücher gelesen und es waren zwei echte Highlights dabei. Insgesamt kam ich auf 2161 Seiten. Das waren die Fakten, dann kann es ja losgehen.
"Das Leben ist eins der Härtesten" von Giulia Becker war mein erstes Buch im Lesemonat April und auch direkt eines meiner Highlights. Hier wurde eine ganz zauberhafte, witzige und besondere Geschichte geschrieben. Und obwohl der Titel des Buches besagt, dass das Leben ganz schön hart sein kann, hat es doch diese Geschichte geschafft mein Leben für ein paar Stunden ein bisschen leichter zu machen. Sollte es irgendwann eine Top Ten der liebenswürdigsten Buchcharaktere aller Zeiten geben, Beckers Figuren wären auf jeden Fall ganz oben auf dieser Liste. Es ist schon erstaunlich, wie viel Wunderbares man in 230 Seiten packen kann. Unbedingte Leseempfehlung!
Vom ersten Highlight kommen wir dann direkt zum nächsten. "Kurt" von Sarah Kuttner war schon, bevor ich es schlussendlich gelesen hatte, in aller Munde. Das Buch wurde sooft gelobt, dass ich es irgendwann einfach lesen musste. Und die positiven Stimmen hatten Recht. Kutter hat einen Roman geschrieben, der mich dankbar zurücklässt. Dankbar für die Möglichkeit diese wunderschönen Wörter auf Papier lesen zu dürfen. Ich bin dankbar für den Trost, den diese Geschichte spendet und dafür, dass sie ganz langsam dein Herz erreicht und dort nie wieder verschwindet. Mit einer unfassbaren Einfühlsamkeit beschreibt hier die Autorin das Unfassbare. Etwas, was man gar nicht erfassen und niemals erleben möchte, den Tod des eigenen Kindes. "Kurt" ist voller Liebe und eine Geschichte, die man niemals wieder vergessen wird.
Weiter ging es im April mit dem Auftakt einer Reihe."Ellingham Academy (Was geschah mit Alice?) von Maureen Johnson kam als Überraschungspost aus dem Loewe Verlag. Die Geschichte hatte ich also vorher nicht richtig auf dem Schirm, der Klappentext klang allerdings sehr vielversprechend und so begann ich zu lesen und wurde sehr positiv überrascht. Der erste Band der Ellingham Academy ist eine Mischung aus Internats- und Detektivgeschichte mit einer unglaublich sympathischen Protagonistin, die einfach Lust auf mehr macht. Der Schauplatz macht einiges her und auch das Ende wartet mit einem gewaltigen Ciffhanger auf, an dem man es spätestens nicht mehr erwarten kann den nächsten Band zu lesen. Ich freue mich schon sehr drauf. Zu diesem Buch habe ich außerdem eine Rezension geschrieben.
Das nächste Buch kam von meinem Buchblinddate mit dem Literarischen Nerd von Instagram (wenn ihr Florian nicht folgt, holt das auf jeden Fall schnell nach. Aber Vorsicht, eure Wunschliste könnte explodieren. Hier geht's lang!). Und tatsächlich war es ein Buch, von dem ich vorher noch nie etwas gehört habe und ähnlich wie beim vorangegangenen Buch hat mich der Klappentext so neugierig gemacht, dass ich es direkt anfangen musste zu lesen. In "Der Schrecken verliert sich vor Ort" von Monika Held geht es um einen ehemaligen Ausschwitz Insassen, der sich verliebt, sich aber davor fürchtet diese Beziehung voll und ganz einzugehen, weil er das, was er in Ausschwitz erlebt hat natürlich nie wieder vergessen wird. Die Beziehung der beiden wird scheinbar immer von einem Schatten verfolgt und doch versuchen sie immer wieder das Gute zu sehen. Manchmal reichen aber Worte eben alleine nicht aus, um den Inhalt einer Geschichte richtig zusammenzufassen. "Der Schrecken verliert sich vor Ort" muss man lesen. Ohne Wenn und Aber.
Auf der Zielgerade des Lesemonats April habe ich dann zu "Himbeeren mit Sahne im Ritz" von der wunderbaren Zelda Fitzgerald gegriffen. In diesem, erstmal auf Deutsch veröffentlichten, Kurzgeschichtenband stehen die weiblichen Figuren Fitzgeralds im Mittelpunkt. Sie wollen sich Träume erfüllen, riskieren für die Karriere alles oder schauen wehmütig auf einige Entscheidungen ihres Lebens zurück und auch wenn durchaus Männer in Zeldas Geschichten auftreten, spielen diese eine eher untergeordnete Rolle und wirken nicht nur einmal wie Laiendarsteller. Fitzgerald beschwört in ihren sprachlich außerordentlichen Kurzgeschichten ein ganzes Jahrzehnt herauf, die berühmten goldenen Zwanziger und erweckt das Lebensgefühl, das diese Zeit ausgemacht hat. Auch zu diesem Buch habe ich eine Rezension geschrieben.
Zum Schluss kam dann "Cyril Avery" von John Boyne. Auf fast achthundert Seiten wird hier die Lebensgeschichte von Cyril Avery erzählt. Aufgewachsen bei Adoptiveltern im streng katholischen und konservativen Irland muss sich der Protagonist, aufgrund seiner schon früh entdeckten Homosexualität, ein ganzes Leben vor den verschiedenen Instanzen der Gesellschaft verstecken. Zugegeben, ich habe tatsächlich sehr lange für diese außergewöhnliche Geschichte gebraucht aber ich bin der Überzeugung, dass das auch nötig war. Cyrils Geschichte wird sehr langsam erzählt und doch verliert sie nicht ihre Faszination. Für geduldige Leserinnen und Leser, die eine ganz besondere Lebensgeschichte lesen wollen, ist diese Lektüre genau die Richtige.
Und das war er schon wieder. Mein Lesemonat April. Zwei Highlights und auch sonst haben mich alle Bücher durchweg gut unterhalten.
Mal sehen, wie es in Mai weitergeht.
Ich freue mich drauf.
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