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Mittwoch, 3. Februar 2021

Lesemonat Januar

 

Hallo Lesemonat Januar, im vergangenen Monat habe ich sieben Bücher gelesen mit insgesamt 2691 Seiten. Ganze vier Monatshighlights waren dabei und zwei Rezensionen, die ich euch noch schulde und nachreichen werde. Los geht's

Monica Hesse - Sie mussten nach links gehen. Nachdem mir der Debütroman der Autorin "Das Mädchen im blauen Mantel" überraschend gut gefallen hat und sogar zu einem Jahreshighlight wurde, war ich sehr gespannt auf ihr zweites Buch. Obwohl dieses nicht ganz an den Vorgänger anknüpfen konnte, beleuchtet Hesse abermals ein wichtiges und interessantes Kapitel des zweiten Weltkrieges, in diesem Fall handelt es sich schon fast um die Nachkriegszeit, als die Protagonistin aus einem KZ befreit wird und sich auf die Suche nach ihrem kleinen Bruder, ihrem einzig noch lebenden Familienmitglied, macht. Zudem ist auch die Zeit, in der der Roman spielt interessant, aus der, überlagert von der Freunde des zu Ende gegangenen Krieges, viel zu wenig erzählt wird. 

Amelie Fried - Die Spur des Schweigens. Obwohl die Protagonistin des Romans an mehr als einer Stelle etwas anstrengend war, hat sich das Gesamtpaket von "Die Spur des Schweigens" sehr gelohnt. Ein eigentlich renommiertes Forschungsinstitut, das immer wieder mit Gerüchten sexueller Übergriffe konfrontiert, aber nie wirklich zur Rechenschaft gezogen wurde oder Beschuldigte in Führungspositionen belangt hätte. Besagte Protagonistin möchte das in einem Artikel ändern und mobilisiert all ihre Kräfte, um das Schweigen von Beschuldigten und Opfern zu brechen. An machen Stellen etwas langatmig, war man doch trotzdem immer gespannt, wie dieser Kampf endet. 

Barry Jonsberg - Gestern ist noch nicht vorbei (Pandora Stone). Auch der Auftakt der 'Pandora Stone' Trilogie hat mich Ende letzten Jahres total überrascht und ich hatte nie wirklich eine Ahnung davon, wohin die unglaublich spannende Geschichte, um ein geheimnisvolles Virus, das den Großteil der Menschheit auslöscht, führen würde. Als der erste Teil dann auch noch mit einem spektakulären Cliffhanger endete, war klar, dass ich auch den zweiten Teil schnell haben musste. Diesen habe ich dann mehr inhaliert als alles andere, weil die Spannung durchgehend aufrecht erhalten wurde und auch hier endete das Ganze mit einem Cliffhanger. Zum dritten und letzten Teil wird der Weg demnach nicht lang sein. 

Katherine Arden - Der Bär und die Nachtigall. Dieses wunderschöne russische Märchen war nicht nur mein erstes Buch im Jahr 2021, sondern auch mein erstes Highlight. Eine unglaublich besondere und charismatische Heldin, die die Leser*innen vom ersten Moment an mit ihrem unbändigen Freigeist einnimmt. Bösewichte, magische Wesen und das alles eingebettet im russischen Niemandsland, "Der Bär und die Nachtigall" ist ein unglaublich besonderes Buch und das Ende macht richtig viel Lust auf die Nachfolger. Der zweite Band steht schon bereit und ich freue mich sehr drauf. 

Matt Haig - The Midnight Library. Stellt euch vor, es gäbe eine Bibliothek, in der all eure möglichen Leben aufgeführt sind, die ihr geführt hättet, wenn ihr Entscheidungen anders getroffen hättet. Das sind eine Menge 'hätte' und doch findet sich genau in so einer Matt Haig's Protagonistin Nora wieder, als sie keinen Sinn mehr in ihrem jetzigem Leben sieht. Der Autor hat ein unglaublich einfühlsames und empathisches Buch über die Frage: 'Was wäre, wenn...?' geschrieben und über das, was im Leben wirklich wichtig ist. Mein zweites Monatshighlight und unter "Die Mitternachtsbibliothek" vor kurzem auch auf Deutsch erschienen. 

Kate Elizabeth Russell - Meine dunkle Vanessa. Auch wenn dieses Buch ein schwer zu ertragendes Highlight war, war es am Ende doch eins. Weil es seine Berechtigung in seiner unglaublich wichtigen Botschaft findet: Hinzusehen und aufmerksam zu sein, wenn in der unmittelbaren Umgebung sexueller Missbrauch statt findet, weil man so das Leben von Menschen ändern und vielleicht sogar retten kann. Bei der Protagonistin Vanessa sahen zu wenig Menschen hin und in den meisten Fällen auch weg und so wurde fast ihr gesamtes Leben von sexuellem Missbrauch, der ihr zum ersten Mal als Fünfzehnjährige widerfährt, beherrscht. 

Maya Angelou - Was für immer mir gehört. Im zweiten Teil ihrer insgesamt siebenbändigen Biografie, geht Maya Angelous unglaubliches Leben weiter. Beschreiben kann man dieses eigentlich nicht, sondern man muss einfach erleben, fühlen, mitlachen, mitweinen und einfach bewundern. Denn das war Maya Angelou: eine unglaubliche, eine bewundernswerte Frau, die scheinbar alles sein konnte, weil sie es einfach machte, anstatt groß darüber nachzudenken. Ich freue mich schon sehr im dritten Band ihrem Lebensweg weiter zu folgen. 

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