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Freitag, 30. Oktober 2015
Sebastian Fitzek - Das Joshua Profil
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 430
Erschienen: 26. Oktober 2015
Preis: 19.99 Euro (Ebook: 14.99 Euro)
Max Rhode, Thrillerautor und Vater einer zehnjährigen Pflegetochter namens Jola, erhält einen seltsamen Anruf aus einem Krankenhaus. Ein ihm völlig unbekannter Mann äußert seinen angeblichen letzten Wunsch und bestellt Max an sein Krankenbett, um ihn etwas Wichtiges mitzuteilen.
Seine Neugier siegt und er macht sich auf den Weg zu dem ominösen Anrufer ins Krankenhaus.
Dort angekommen erhält Max eine düstere Warnung und Prophezeiung. Er dürfe sich auf gar keinen Fall straffällig machen und solle am besten sofort die Stadt verlassen. Joshua sieht alles.
Max, der immer ein gesetzestreuer Bürger gewesen ist, tut die Warnung des Mannes, der kurz darauf stirbt, als Hirngespinst ab.
Doch schon einige Zeit später taucht plötzlich sein Bruder Cosmo, ein verurteilter Sexualstraftäter bei Max zu Hause auf und von einem auf den anderen Moment verwandelt sich sein Leben in einen schrecklichen Albtraum.
Und bald muss er sich eine wichtige Frage stellen:
Wer ist Joshua?
Natürlich ist es immer schwer den neuen Roman des eigenen Lieblingsautoren objektiv zu beurteilen aber Herr Fitzek hat es mir dann wieder sehr leicht gemacht, in dem er einen weiteren großartigen Thriller zur Papier gebracht hat.
Erst einmal eins vorneweg. Viel diskutiert wurde die Frage, ob man vor diesem Roman "Die Blutschule", die Sebastian Fitzek unter dem Namen seines Protagonisten Max Rhode bereits im Vorfeld veröffentlicht hat, gelesen haben muss. Nein, das muss man nicht.
Beide Romane lassen sich völlig unabhängig voneinander lesen, wobei einiges an Material aus der Blutschule in "Das Joshua Profil" eingearbeitet wurde.
Clever kombiniert an dieser Stelle. Chapeau, Herr Fitzek!
Der Autor selbst äußerte sich zu dieser Frage übrigens einmal so hingehend, dass man nach dem Lesen eines Buches das andere in einem völlig neuen Licht sehen würde. Ich kann dem nur zustimmen.
Kommen wir nun zur Story. Der Aufbau bleibt derselbe, wie in den anderen Fitzek-Vorgängern, die mich dazu gebracht haben alle Dinge des täglichen Lebens immer nur mit einer Hand ausüben zu können, da man unmöglich aufhören konnte zu lesen. Ein Phänomen, das sich nahtlos auch in "Das Joshua Profil" eingefügt hat.
Nicht nur Fitzeks Schreibstil, den er selber einmal als "Speedboot-Stil" bezeichnet hat, ist mittlerweile unverwechselbar, sondern auch der Aufbau seiner Bücher. In kurzen Kapiteln und meist aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, jagt er seine Leser mit seinem Protagonisten Max Rhode durch die Straßen Berlins, ohne das man einmal zum Luft holen kommt.
Ebenfalls fast obligatorisch sind seine Cliffhanger am Kapitelende, die zu dem bereits erwähnten Umstand geführt haben, dass mir das Buch an der Hand fest gewachsen ist.
Und trotz diesem schon fast üblichen Punkten, schafft Fitzek es immer wieder etwas Neues in seine Bücher zu bringen und seine Leser zu überraschen. Denn obwohl "Das Joshua Profil" durchaus Psychothriller-Elemente enthält, weicht er in seinem neuen Buch doch mehr in den Thriller-Bereich aus. Verstörend ist der Handlungsstrang trotzdem allemal doch er grenzt sich ab von den "üblichen" Psychothrillern mit denen Sebastian Fitzek seine Leser normalerweise in den Wahnsinn treibt. Das fand ich schon in "Noah" sehr gut umgesetzt und tut auch der Geschichte in "Das Joshua Profil" keinen Abbruch. Im Gegenteil.
Mit einem hoch aktuellen und brisanten Thema, hat der erfolgreichste deutsche Thrillerautor wieder einmal ein gut recherchiertes, großartig geschriebenes und unfassbar spannendes Buch vorgelegt.
Dazu ist "Das Joshua Profil" eines der wohl persönlichsten Bücher, die Sebastian Fitzek je geschrieben hat.
Ein Jahr habe ich auf das Buch gewartet, in anderthalb Tagen habe ich es ausgelesen und jetzt heißt es wieder Warten.
Ich würde es immer wieder tun.
Samstag, 24. Oktober 2015
Andy Weir - Der Marsianer
Verlag: Heyne
Seiten: 508
Erschienen: 14. September 2015
Preis: 14.99 Euro (Paperback)
9.99 Euro (Taschenbuch)
8.99 Euro (Ebook)
Die Crew der Ares 3 wird bei ihren Forschungen auf dem Mars von einem schweren Sandsturm überrascht. Daraufhin sind sie gezwungen ihre Mission abzubrechen und den Rückweg zur Erde anzutreten.
Auf dem Weg zur Sonde, die sie wieder zur ihrer Raumstation bringen soll, wird der Astronaut Mark Watney von einem vorbeifliegenden Stahlträger getroffen und mitgerissen. Da der Rest der Crew auch nach mehreren Minuten kein Lebenszeichen von Mark bekommt, sind sie gezwungen den Rückweg ohne ihn anzutreten in dem festen Glauben, dass dieser - aufgrund des tragischen Unglücks - sein Leben verloren hat.
Doch Mark Watney hat überlebt und wacht einige Zeit später, gestrandet und vollkommen alleine, auf dem fremden Planeten auf. Seine Crew ist weg und er hat keine Möglichkeit Verbindung mit der NASA aufzunehmen um ihnen mitzuteilen, dass er doch noch am Leben ist.
Doch Mark gibt nicht auf. Mit den wenigen Mitteln, die er zur Verfügung hat, versucht er alles, um als einziger Mensch auf dem Mars zu überleben...
Normalerweise kann ich mich für Geschichten, die im Weltraum spielen, so gar nicht erwärmen aber der Plot von "Der Marsianer" hat mich bereits unfassbar fasziniert noch lange bevor dieses wunderbare Buch in meinen Besitz gelangt ist.
Was macht das mit einem Menschen wenn er völlig alleine, als einziges Lebewesen, auf einem fremden Planeten aufwacht und die erste Tatsache, die sich dann ins Bewusstsein brennt, ist die, das man überhaupt keine Hilfe zu erwarten brauch. Sicherlich wären da auch jahrelang ausgebildete und hart gesottene Astronauten zugrunde gegangen aber nicht so Mark Watney.
Es geht gar nicht anderes, jeder, der "Der Marsianer" liest, kann diesen Protagonisten nur lieben.
Mit einer Routine, die fast schon beängstigend ist und mit einem so herrlichen selbstironischen Humor stellt sich Mark seiner unglücklichen Situation und findet Mittel und Wege sich mit seiner neuen Heimat irgendwie zu arrangieren.
So versucht er beispielsweise auf einen Planten, auf dem nichts wächst, Kartoffeln anzupflanzen denn selbst wenn es Mark irgendwie schaffen sollte Kontakt mit der NASA aufzunehmen, würde ihn die nächste Ares-Mission erst in vier Jahren erreichen.
Diese Aussichtslosigkeit macht sich der Autor Andy Weir zu eigen. In einer Situation, in der die meisten Menschen depressiv werden, alles hinschmeißen würden um dann nur noch auf den Tod zu warten, wird Mark Watney Seite um Seite immer mehr zu einem Helden für die Leser. Man reißt die Arme hoch und freut sich mit ihm, wenn zumindest ein Teil seiner unzähligen geschmiedeten Pläne gelingt. Man lacht über seinen unverwechselbaren Humor, wenn er versucht ein Notebook mit nach draußen zu nehmen, das daraufhin sofort kaputt geht und er nur trocken darauf erwidert:
"Vielleicht schreibe ich mal eine Käuferbewertung im Internet. Brachte Produkt auf den Mars. Sofort kaputt!"
Aber vor allem fiebert man auf das Ende hin, weil man, während der gesamten Lektüre zwischenzeitlich etwas verzweifelt denkt: 'Man kann nicht so einen wunderbaren Protagonisten erschaffen, um ihn dann am Ende sterben zu lassen!' Oder kann man doch?
Auf jeden Fall ist es es wert, genau das herauszufinden.
Andy Weir hat einen großartigen Roman geschrieben, den ich, innerhalb von drei Tagen mehr inhaliert als gelesen habe und den ich sicherlich nicht so schnell vergessen werde.
Dienstag, 20. Oktober 2015
FRANKFURTER BUCHMESSE 2015
Dieses Jahr feierte ich Premiere auf der Frankfurter Buchmesse. Eigentlich war es meine erste Buchmesse überhaupt und dementsprechend kann man sich möglicherweise vorstellen, dass ich sehr aufgeregt gewesen bin und gespannt war, was mich erwarten würde.
Drei Tage lief die Messe bereits, als sich Saskia von 'Red Fairy Books' und meine Wenigkeit am frühen Samstag Morgen auf den Weg nach Frankfurt machten.
Bereits auf der Autofahrt konnten wir über nichts anderes reden, als über das, was uns in den nächsten beiden Tage erwartete. Und das sollte sich als jede Menge Wunderbares herausstellen.
Der Samstag war der erste Messetag, an dem auch für die Privatbesucher eröffnet wurde. Aus diesem Grund hat man erst einmal mehr Menschen als Bücher gesehen. Die vielen Costplayer, die ebenfalls auf der Messe unterwegs gewesen sind haben ihr Übriges dazu beigetragen. So konnte es durchaus vorkommen, dass man sich nichts ahnend am Rand mit jemanden unterhalten hatte und dann einfach Sailer Moon vorbei spazierte. Man hatte auf jeden Fall einiges zu gucken und vielen dieser Costplayern muss man wirklich ein Kompliment für ihre tollen und kreativen Kostüme aussprechen.
Hier sieht man Bücher in einem Regal |
Noch sehr viel wichtiger als die Bücher waren allerdings die wunderbaren Menschen, die Saskia und ich auf der Buchmesse getroffen haben. Ob Blogger-Kollegen, Autoren oder begeisterte Leser und somit Seelenverwandte. Die Buchmesse war unser Treffpunkt, unser Treffpunkt der leseverrückten Menschen, die sich endlich einmal in natura austauschen und miteinander lachen, quatschen und was am Wichtigsten war Fotos machen konnten. Hier eine kleine Auswahl:
Hier stehe ich bei Saskia von Red Fairy Books und Anna von Fuchsias Weltenecho rum |
Hier stehe ich bei Saskia von Red Fairy Books, Anna von Fuchsias Weltenecho und Marie Graßhoff (Kernstaub) rum |
Hier stehe ich bei Saskia von Red Fairy Books und Julia Dessalles (Rubinsplitter) rum. |
Hier stehe ich bei Saskia von Red Fairy Books, Laura und Tanja rum. |
Hier laufe ich gerade durch's Bild als Saskia von Red Fairy Books und Ava (Spiegelsplitter) ein Foto machen wollen |
Hier stehe ich (und gucke etwas scheel) bei Saskia von Red Fairy Books, Annette von Bücher Dreams, Ava Reed (Spiegelsplitter) und Laura (macht sich gerade die Haare) rum. |
Aber auch Anna ("Ich hab ja immer noch einen Zopf, ich muss meine Haare für das Foto mal aufmachen!", du bist immer schön, liebe Anna), Marie (Ich wollte dir unbedingt noch sagen, dass ich gerade dein Buch 'Kernstaub' lese und es toll finde), Julia (Du bist so eine Süsse, allerdings muss ich dir sagen, dass ich auf die Fortsetzung von 'Rubinsplitter' warte, Julia, ich warte), Laura (Chroniken der Unterwelt und Schattenjäger-Seelenverwandte), Tanja (Es tut mir immer noch so Leid, ich schäme mich!) und alle anderen, die ich getroffen habe und die auf den Fotos nicht drauf waren. Ihr seid so toll und ich hoffe, dass wir uns sehr schnell wiedersehen.
Hier sieht man Ava Reed (Spiegelsplitter) im Interview und nein, sie war nicht aufgeregt!) |
Gefreut habe ich mich also in beiden Tage also über eine ganze Menge.
Eine besondere Herzensangelegenheit war Saskia und mir der Besuch am Stand des Thienemann-Esslinger Verlags, bei dem wir unbedingt eine alte Bekannte von uns besuchen wollten. "Maggie und die Stadt der Diebe", geschrieben von Patrick Hertweck ist ein Buch auf das ich dieses Jahr lange gewartet habe und das einen besonderen Platz nicht nur in meinem Bücherregal, sondern auch in meinem Herzen bekommen hat. So konnten wir es natürlich uns nicht nehmen lassen ein Foto mit Patrick's Maggie zu schießen.
Hier stehe ich bei Maggie und Saskia rum. |
Hier stehe ich neben Sebastian Fitzek rum. Max Rhode hat sich gerade die Schuhe zugebunden. |
Hier sieht man die Entstehung des vorherigen Bildes. Ich stehe immer noch neben Sebastian Fitzek rum |
Hier stehe ich schüchtern neben Sebastian Fitzek rum und schaue ihn bei der Arbeit zu. |
Tschüss, bis nächstes Jahr!
Lisa
P.S. Ich finde beim Bücherkauf am Sonntag habe ich mich sehr zusammengerissen oder was meint ihr? :)
Mittwoch, 14. Oktober 2015
Ally Taylor - Gefühlsgewitter
Verlag: Droemer Knaur
Seiten: 267
Erschienen: 25. September 2015
Preis: 8.99 Euro (Ebook: 8.99 Euro)
Nachdem Katies geliebter Vater plötzlich und unerwartet stirbt, bleibt der jungen Frau nichts anderes übrig als zu ihrer Mutter in die Kleinstadt Oceanside zu ziehen.
Katie hat ihre Mutter seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen und das Verhältnis zwischen den beiden ist deutlich abgekühlt. Aber ihr Aufenthalt in Oceanside soll sich sowieso nur auf ein paar einzelne Monate beschränken, bis sie die Schule abschließen und auf ein College gehen kann.
So versucht sich Katie mit dem riesigen Anwesen, das ihre Mutter mittlerweile mit ihrer neuen Familie bewohnt und in dem zwar alles luxuriös aber vollkommen lieblos ist, so gut wie möglich zu arrangieren. Einfacher macht ihr das ihr Stiefbruder Andrew, den sie kurz nach ihrer Ankunft in Oceanside kennen lernt und mit dem sie sich auf Anhieb gut versteht.
Doch dann steht Katies Gefühlswelt plötzlich auf dem Kopf, als der mysteriöse und gut aussehende Dillen in ihr Leben tritt. Katie verliebt sich sofort Hals über Kopf in ihn und erkennt sich selbst überhaupt nicht mehr wieder.
Doch Dillen gibt sich in Katies Anwesenheit zunächst kühl und abweisend. Aber auch er hat seine Gefühle bald nicht mehr unter Kontrolle und die Liebesgeschichte der beiden beginnt...
Ich kann nicht leugnen, dass ich so meine Probleme mit dem Genre 'Young-Adult' habe. Entweder ist es die Story an sich, die mich nicht überzeugen kann oder es sind die unzähligen weiblichen naiven Protagonistinnen, die mich des öfteren an den Rand der Verzweiflung gebracht haben. Zwischendurch finde ich aber immer wieder Ausnahmen, die mich doch gefesselt haben, jüngstes Beispiel ist die After-Reihe von Anna Todd.
Aus diesem Grund wollte ich dem Roman "Gefühlsgewitter" von Ally Taylor aus der Make-it-count-Reihe eine weitere Chance geben. Leider ist dieses Vorhaben, zumindest aus meiner persönlichen Ansicht, nach hinten los gegangen.
"Gefühlsgewitter" startete mit dem altbekannten Ausgangsszenario: Ein junges Mädchen erlebt ein Trauma, zieht in eine neue Stadt, die am Meer liegt und trifft dort die Liebe ihres Lebens.
Das ist auch nicht schlimm, wenn man dieses Szenario benutzt. Dass dieses Prinzip Erfolg hat, steht außer Frage, nur in diesem Fall baut sich einfach kein Handlungsstrang auf. Von einem auf den anderen Moment ist die vormals eher schüchterne Katie, die ihre Nase immer nur in Bücher gesteckt hat, Dillen verfallen. Während die Lektüre unaufhaltsam auf ihre gemeinsame Liebesgeschichte hinaus läuft, reden die beiden fast überhaupt nicht miteinander.
Ohne die Kommunikation , finde ich persönlich dieses plötzliche Vertrautsein und das nicht-mehr-ohne-einander-leben-können doch ein bisschen weit hergeholt. Auch die Figur der Katie blieb am Ende blass und konnte mich nicht überzeugen.
Vielleicht bin ich aber auch einfach ein bisschen zu alt für diesen Roman gewesen. Viele Young-Adult-Romane haben zweifelsohne ihren Reiz aber "Gefühlsgewitter" ist dann wohl eher etwas für jüngere Leserinnen, die in Sachen Liebe vielleicht gerade auch ihre ersten Erfahrungen machen, so wie Katie und die sich in ihr besser wieder finden, als ich das getan habe.
Zum Schreibstil der Autorin kann man allerdings nichts sagen. Ally Taylors Roman liest sich sehr flüssig und ich habe ihn auch relativ schnell beendet.
Katies und Dillens Geschichte ist somit seichte, schnell weg gelesene Unterhaltung für zwischendurch aber auch nicht mehr.
Sonntag, 11. Oktober 2015
Jennifer Estep - Black Blade - Das eisige Feuer der Magie
Verlag: Ivi (Piper)
Seiten: 368
Erschienen: 05. Oktober 2015
Preis: 14.99 Euro (Ebook: 11.99 Euro)
Willkommen in Cloudburst Falls,
dem magischsten Ort in ganz Amerika!
Doch wer über keine magischen Kräfte
verfügt, ist hier nicht viel wert.
Zum Glück verfügt Lila Merriweather über jede Menge magischer Fähigkeiten um sich in Cloudburst Falls durch zu schlagen.
Ihr Vater hat sich bereits vor ihrer Geburt aus dem Staub gemacht und ihre geliebte Mutter starb, als sie noch sehr viel jünger war. So hat Lila früh gelernt auf eigenen Füßen zu stehen. Mit Diebestouren und gewissen anderen nicht ganz legalen Aufträgen von ihrer einzigen erwachsenden Bezugsperson, dem Ladenbesitzer Mo, schafft sie es für sich selbst zu sorgen in einer Stadt, die sich tagsüber als überaus beliebte Touristenattraktion für die nichtmagischen Menschen gibt, um das Zepter abends an blutrünstige Monster abzugeben, die den ein oder anderen Touristen schon einmal gerne als Abendessen missbrauchen.
Aber Lila hat sich mit ihrem Leben arrangiert. Sie ist jung, verdient ihr eigenes Geld und vor allem ist sie frei bis zu dem Tag an dem sie einen reichen Jungen das Leben rettet und nun plötzlich seine Leibwächterin spielen soll und das scheint auch dringend nötig zu sein denn irgendjemand hat es auf diesen Jungen abgesehen...
Jennifer Estep, die wir vor allem durch ihre Mythos-Academy-Reihe um ihre Heldin Gwen Frost, kennen und lieben gelernt haben, legt mit dem ersten Teil ihrer neuen Serie 'Black Blade' einen unterhaltsamen und sehr viel versprechenden Start hin.
'Das eisige Feuer der Magie' entführt uns nach Cloudburst Falls, einen Ort, den wohl jeder begeisterter Fantasy-Leser zumindest tagsüber auch einmal gerne besuchen möchte, auch wenn ich als typischer Touri-Tölpel wohl Angst haben müsste, dass Lila mir an der ersten Ecke das Portemonnaie klauen wird.
Womit wir auch schon bei meinem absoluten Lieblingscharakter wären.
Während der gesamten Lektüre, glänzt die Protagonistin von 'Black Blade' mit Cleverness, Schlagfertigkeit, Mut und Stärke. Als der Sohn einer der einflussreichsten Familien von Cloudburst Falls vor ihren Augen überfallen wird, vermutet Lila sofort eine Fehde zwischen den vielen großen Familien in der Stadt, die alltäglich um die Vormachtstellung im magischsten Ort von Amerika buhlen. Und eigentlich mischte sie sich in diese Streitigkeiten nicht ein, weil sie nur Schwierigkeiten für sie selbst bedeuten würden. Doch Lilas tief verwurzelter Antrieb Gutes zu tun, der vor allem mit ihrer Mutter zu tun hat, übernimmt die Überhand. Dank ihrer- vor allem geheimen- magischen Kräften, gelingt es ihr Devon, den Sohn der Sinclair-Familie, zu retten und stolpert somit auch gleich selbst in diese Familie hinein.
Damit zeigt Lila, die nie einen Menschen, außer vielleicht Mo, an sich heran gelassen hat, nicht oft aber doch manchmal ihre verletzliche Seite und wird somit zu dem interessantesten und sympathischsten Charakter, von dem ich in letzter Zeit gelesen habe. Sehr oft hat sie mich auch an Patrick Hertwecks Maggie aus 'Maggie und die Stadt der Diebe' erinnert und wie ihr euch erinnern könnt, war und bin ich ein sehr großer Fan von Maggie.
Aber auch ihre anderen Charaktere, von dem immer-ans-Geschäft-denkenden aber unfassbar gutmütigen Mo, dem Jungen von nebenan, der zu viel 'Romeo und Julia' gelesen hat, Felix, der 'Königin' Claudia bis hin zu Devon, hat Jennifer Estep hervorragend herausgearbeitet. Sie alle haben ihre Eigenarten aber waren mir sofort sympathisch und ich habe mit ihnen mitgefiebert.
'Black Blade' ist eine Mischung aus hervorragender Fantasy und Mafiaroman. Der absolut lesenswerte Auftakt einer neuen Serie, die einiges für den zweiten Teil verspricht.
P.S. Oscar, dich hätte ich fast vergessen zu erwähnen. Bitte bestraf mich nicht mit Countrymusik oder Juckpulver denn du bist und bleibst mein heimlicher Star in Cloudburst Falls <3
Dienstag, 6. Oktober 2015
Sabine Schoder - Liebe ist was für Idioten wie mich
Verlag: Fischer KJB
Seiten: 345
Erschienen: 23. Juli 2015
Preis: 12.99 Euro (Ebook: 9.99 Euro)
Seit ihr erster Freund Viki auf die wohl fieseste Art und Weise hintergangen hat, geht sie dem anderen Geschlecht, so gut wie es geht, aus dem Weg.
Viel lieber ist Viki mit ihren Freunden zusammen, so auch an ihrem 17. Geburtstag, den sie alle zusammen in einer Bar feiern. An genau diesem Abend spielt auch die ortsbekannte Schulband mit ihren Sänger Jay in dieser Bar.
Anfangs macht sich Viki noch über die vielen Mädchen lustig, die wirklich alles versuchen, um die Aufmerksamkeit von Jay auf sich zu ziehen.
Und was finden die überhaupt alle an diesen Typen? Genau das ist doch seine Masche: einen auf unverstandenen Rocksänger machen, um dann reihenweise die Weiber ins Bett zu bekommen.
In genau diesem Bett wacht Viki allerdings am nächsten Tag auf. Mit Entsetzen stellt sie fest, dass sie bekifft, wie sie gewesen ist, tatsächlich mit Jay geschlafen hat. Nach ihrer halsbrecherischen Flucht aus seinem Bett, stellt
Viki aber mit noch größerem Entsetzen fest, dass Jay sie unbedingt wieder sehen will...
Und wieder einmal habe ich die Befürchtung einem Buch mit Worten nicht gerecht zu werden.
"Liebe ist was für Idioten wie mich" verbirgt einen Roman, der mich auf jeder Seite überzeugen konnte. Und dabei verwende ich ganz bewusst das Wort 'verbirgt' denn wenn man sich den Klappentext anschaut, würde man nie und nimmer auf die Idee kommen, so eine großartige Story um die Ohren gehauen zu bekommen.
Jays und Vikis Geschichte ist nicht nur so lesenswert,sondern wird sich in dein Herz schleichen und dafür sorgen, dass du sie wohl nie wieder vergessen wirst. Normalerweise verwende ich auch nicht so gerne Klischeeumschreibungen aber wenn der Roman von Sabine Schoder etwas ist dann eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Und was für eine. Eine Achterbahn, die du auf jeden Fall gewaltig unterschätzen wirst denn du glaubst zu wissen, was kommt und wirst dann völlig überrascht werden. An manchen Stellen tut es sogar richtig weh und eigentlich willst du aussteigen, das Buch in die Ecke pfeffern und sagen: "Nicht mit mir!". Aber in Wahrheit weißt du, dass du weiter lesen musst. Es gibt einfach keine andere Möglichkeit.
Und dann freust du dich wieder, weil etwas Schönes passiert und hoffst, dass es genauso weiter läuft, bis dich dann die nächste Abfahrt komplett aus der Bahn wirft und vergiss nicht die Gänsehaut! Die Gänsehaut, die dein ständiger Begleiter in diesem Buch sein wird.
"Liebe ist was für Idioten wie mich" wird dich glücklich machen, dich sooft zum Lachen bringen, das du es nicht mehr zählen kannst, du wirst dich sofort in Jay verlieben denn mal ehrlich, man kann sich nur sofort in Jay verlieben, du wirst Viki in dein Herz schließen, einfach, weil sie so unfassbar witzig und stark ist aber dann wird dich dieses Buch wieder traurig machen, dich verzweifeln lassen, du wirst diese ungerechte Welt verfluchen und am Schluss mehr als einmal denken "Ich kann jetzt nicht weiter lesen!" aber na los, mach schon!
Es ist wie bei einer Achterbahnfahrt: Am Ende wirst du glücklich und froh darüber sein, dich getraut zu haben.