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Montag, 30. November 2015

Romina Russell - Zodiac


Verlag: Ivi (Piper)
Seiten: 446
Erschienen: 09.November 2015
Preis: 16,99 Euro (Ebook: 12,99 Euro)





Hüte dich vor dem 13. Zeichen!

Die Galaxie 'Zodiac' besteht aus zwölf Planetenkonstellationen, die nach den Tierkreiszeichen benannt sind. Dabei haben die Bewohner der jeweiligen Häuser alle unterschiedliche Stärken: Im Haus Steinbock beispielsweise leben die weisesten Menschen, die Bewohner des Hauses Waage sind stets gerecht und die Krebs-Bewohner sind immer für ihre Familien da. 
Inmitten dieser Galaxie treffen wir auf die 16 jährige Rho, die auf einer Akademie ihre Ausbildung zu einer Zodai absolviert. Ihr besonderes Talent liegt in ihrem Blick in die Sterne, in denen sie die Zukunft lesen kann. Doch als sie eine riesige Katastrophe für ihr eigenes Haus und Heim Krebs voraussagt, glaubt ihr niemand, was sich als fataler Fehler herausstellt. Der Planet Krebs wird angegriffen und unzählige Menschen sterben dabei.
Rho und ihre Freunde müssen fliehen und stehen unter Schock. Sie selbst weiß nichts über das Schicksal ihres Vaters und Bruders. Zusätzlich zu dieser Bürde erkennt Rho schnell, dass der Angriff auf ihr Zuhause erst der Anfang einer furchbaren Serie ist. 
Ein uraltes Monster, das längst vergessen schien, ist erwacht und sinnt auf Rache. Und die Einzige, die die Galaxie retten kann, ist Rho...

Romina Russell ist mit dem Auftakt ihrer Zodiac-Reihe ein fantastischer und neuer Weltenentwurf gelungen. Die Galaxie Zodiac ist so vielschichtig und wundervoll beschrieben, das man der Autorin eigentlich nur applaudieren kann. 
Und genau diese Vielschichtigkeit bringt mich zu der Feststellung, dass dieses Buch keinesfalls ein Buch "für zwischendurch" ist. Man muss sich in Zodiac richtig hineindenken, die Galaxie ist an vielen Stellen sehr komplex aufgebaut, was dazu führt, dass man manche Zeilen auch schon zweimal lesen muss, um der Handlung folgen zu können. Aber das ist gewiss kein negativer Aspekt der Geschichte.
Ich habe mir Zeit genommen für das Buch und war schnell in der Story verankert. Dabei habe ich Rho kennen gelernt, die mir anfangs wie ein liebes, zurückhaltendes Mädchen vorgekommen ist und es sicherlich auch war bis ihr die Aufgabe zugekommen ist Zodiac zu retten und die meist sturen und engstirnigen Bewohner der Galaxie zu überzeugen, dass die Gefahr, in der sie schweben, real ist. Das ist die meiste Zeit kein allzu leichter Job für Rho, die zudem noch mit dem Ungewissen kämpft, was mit ihrer Familie passiert ist. Unter diesen Umständen ist es nur fast logisch, dass sie die größte und beeindruckendste Entwicklung der Protagonisten durchläuft. Vom schüchternen Mädchen wird sie zu einer mutigen und starken Frau, die alles dafür tut, um die Menschen zu retten. 
Begleitet wird Rho dabei von Mathias und Hysan, die beide ebenfalls einen wichtigen Stellenwert in der Geschichte einnehmen. Von Mathias weiß man eigentlich nie, was man halten soll. Anfangs fand ich ihn sehr sympathisch doch zwischendurch musste ich bei einigen Aussagen von ihm die Augen verdrehen. Gerade deswegen hat ihm auch schnell Hysan den Rang abgelaufen, der durch seine offene, witzige und freundliche Art überzeugen konnte. Außerdem und das habe ich wohl am meisten an ihm bewundert, zweifelt er keine Sekunde an Rho und hält ihr die Treue. Die Dreiecksgeschichte, die sich daraus ergibt, verleiht der ohnehin schon clever konstruierten Handlung noch einmal Schwung.
Die wunderbaren Protagonisten gepaart mit dem phänomenalen Weltenentwurf von Zodiac machen Romina Russells Buch zu einem fulminanten und actionreichen Auftakt ihrer Serie. 
Ich bin schon wahnsinnig gespannt, wie es weiter geht. 

Donnerstag, 26. November 2015

Laura Newman - Another day in paradise




Verlag: Books on Demand 
Seiten: 345
Erschienen: 02. Oktober 2015
Preis: 11.99 Euro (Taschenbuch), 20.49 Euro (Gebundene Ausgabe), 2.99 Euro (Ebook)









Eine mysteriöse und furchtbare Krankheit hat den gesamten Staat Texas lahm gelegt. Die Infizierten verwandeln sich nach kurzer Zeit in rasende Bestien, die nur eines im Sinn haben: Töten!
In dieser fast schon postapokalyptischen Welt treffen wir auf Naya und ihre Gruppe Sam, Summer und Gadget. Sie sind auf dem Weg zu einem Militärstützpunkt an der Küste, weil sie sich dort Hilfe und vielleicht sogar Rettung versprechen. Bald schließen sich ihnen noch die ehemalige Lehrerin Miss Jones, der jüngere Billy und Jaze an.
Relativ schnell bemerkt Naya, dass sie, obwohl sie sich in einer mit Deadheads (so nennt die Gruppe die blutrünstigen Infizierten) überbevölkerten Welt wieder gefunden hat, in der sie jeden Tag ums Überleben kämpfen muss und quasi jeder der Nächste sein kann, Gefühle für den coolen Jaze entwickelt. 
Als die Gruppe schließlich den Militärstützpunkt erreicht, bietet sich ihnen nicht nur ein völlig unerwartetes Bild, sondern sie erfahren schon bald etwas Unglaubliches. Etwas, das sie an dem wenigen, woran sie noch glauben und woran sich die Gruppe festhält, zweifeln lassen...

Alle 'The Walking Dead' Anhänger und Fans dystopischer Welten mit einer gehörigen Portion blutrünstiger Wahnsinniger aufgepasst! An dem neuen Werk von Laura Newman, der zugleich Auftakt einer Reihe ist, führt kein Weg vorbei!
Mit unfassbar tollen Charakteren, die alles können: Kämpfen, cool, witzig und schlagfertig sein, Klischees bedienen und denen immer am Ende eines am Wichtigsten ist: Die Gruppe, hat Laura Newman eine spannende, gut konstruierte, an vielen Stellen überaus witzige und sehr lesenswerte Story erschaffen.
Mir waren die Protagonisten sofort sympathisch, einfach auch deshalb, weil man ihren unbändigen Mut bewundert, der ihnen angesichts von Tod und Zerstörung in ihrem jungen Leben nicht abhanden gekommen ist. Sie finden immer wieder einen neuen Grund, um nicht aufzugeben. Zudem legen sie in ihrem neu angelegten Tagesablauf eine so beeindruckende Routine und fast schon Lockerheit an den Tag, dass man sich auch häufig Gedanken darüber macht, wie man sich selbst in so einer Situation verhalten würde. Ich komme bei mir zu dem Ergebnis, dass ich sehr wahrscheinlich ein unerträglicher Angsthase sein würde mit dem keine Gruppe gerne unterwegs wäre. 
Aber vielleicht wäre das ja wirklich alles eine Frage der Routine. 
In dem Buch von Laura Newman mit dem schon leicht ironisch angehauchten Titel "Another day in paradise" treffen wir überdies auch auf einige Ironien und klischeebehaftete Situationen, beispielsweise auf die Figur des 'Jaze', der coole, gut aussehende Held, der immer einen coolen Spruch auf den Lippen hat und den Eindruck macht, als wäre das alles lediglich ein großes Abenteuer und würde ihn nicht im Mindesten emotional belasten. 
Ich bin der Meinung, dass das bewusst in die Story hineingearbeitet wurde. "Another day in paradise" gibt den Anschein, als hätten wir es hier mit einer weiteren Zombie-Geschichte zu tun, um den Leser dann von einem auf den anderen Moment komplett zu verblüffen.
So war es zumindest bei mir, die ich diesen ersten Teil großartig fand und wirklich nur jedem empfehlen kann sich ebenfalls in dieses Abenteuer (zumindest würde Jaze es so ausdrücken) zu stürzen. 
Ihr werdet es nicht bereuen!
Ich freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung! 

Linea Harris - Bitter & Sweet - Mystische Mächte


Verlag: Create Space Independent Publishing Platform
Seiten: 328
Erschienen: 23. Juni 2014
Preis: 10,50 Euro (Ebook: 3,50 Euro)




Plötzlich Hexe und Schülerin an einer magischen Schule! 


Die 17 jährige Jillian hält sich für einen zwar etwas zurückhaltenden aber eigentlich ganz normalen Teenager, bis ihre Tante Am, bei der sie lebt, ihr an ihrem Geburtstag eröffnet, dass sie eine Hexe ist. Von jetzt an soll sie eine Schule, die sogenannte Winterfold-Akademie, besuchen, damit sie dort ihre magischen Fähigkeiten entdecken und ausbilden kann. 
Jills Gefühle schwanken zwischen Neugier und Angst. Angst, weil das eher introvertierte Mädchen nicht weiß, was sie in Winterfold erwartet und sie die Befürchtung hat, dass sie dort keinen Anschluss finden würde und Neugier, weil sie mehr über ihr Hexendasein erfahren will. 
Bereits auf dem Weg nach Winterfold erkennt Jill - glücklicherweise - schnell, dass ihre Angst keinen Anschluss zu finden unbegründet war denn sie lernt Ally kennen, die schnell ihre erste beste Freundin überhaupt wird. Auch der clevere Derek schließt sich den beiden schnell an und zusammen erkunden sie ihre neue Schule. 
Doch schnell merkt Jill, dass sie etwas Besonderes ist, nicht nur, was ihre magischen Fähigkeiten betrifft, sondern auch ihre Vergangenheit. Und während sich Jill auf die Spur dieser begibt, muss sie gleichzeitig mit ihren aufkeimenden Gefühlen gegenüber einem Vampir, namens Ryan, klar kommen und außerdem die Schule von dunklen Machenschaften befreien.
Ganz schön viel für eine Hexe im ersten Jahr aber zum Glück hat sie ihre neue Freunde an ihrer Seite. 

Der erste Teil der Bitter & Sweet-Reihe "Mystische Mächte" von Linea Harris gehört zu den Geschichten, die mich vom ersten Moment begeistert haben. Sofort hat mich die Handlung, um die junge Hexe Jill, gepackt und ich hatte, während des Lesens, immer dieses 'gute Gefühl', das sich bei mir meistens dann zeigt, wenn ich eine richtig gute Geschichte zu lesen bekomme. Und dass "Mystische Mächte" ein wahnsinnig toller Auftakt der Bitter & Sweet-Trilogie ist, steht außer Frage. 
Auf ihren etwas holprigen Weg in ihr Hexendasein begleiten wir Jill, als sie an ihrem Geburtstag erfährt, dass sie eine Hexe ist und damit - verständlicherweise - erst einmal komplett überfordert ist. Dabei war Jill mir sofort sympathisch. Ihre Neugier und auch ihre Angst konnte ich komplett nachvollziehen und war dann genauso gespannt wie sie, was uns in Winterfold erwarten würde. Das war auch das Besondere und Wunderbare an Linea Harris Schreibstil, der so gestaltet ist, dass man, als Leser, immer das Gefühl hat zusammen mit Jill, Derek und Ally durch die Gänge und Wege Wintefolds zu ziehen. Es war, als hätte man ein paar gute Freunde gefunden mit denen man nun ein Abenteuer erleben wollte und so war es dann auch. 
Vor der beeindruckenden Kulisse Winterfolds, das mit seinen Gängen und Räumen immer wieder das Gefühl gibt in ein anderes Jahrhundert gestolpert zu sein, spielt eine wirklich unglaublich tolle Fantasy-Geschichte, die alles hat, was sich Liebhaber dieses Genres wünschen: Vampire, Werwölfe, Dämonen und eine unglaublich tolle Protagonistin mit einer tollen Entwicklung und mit wunderbaren Freunden, die sich allen entgegen stellen, was ihnen eigentlich im ersten Jahr auf einer magischen Schule nicht begegnen sollte.
Natürlich zieht man da Parallelen zu Harry Potter und diese sind durchaus existent aber trotzdem ist "Bitter & Sweet- Mystische Mächte" am Ende doch anders. Anders und wirklich lesenswert. 

Winterfold wartet! Macht euch auf dem Weg! 

Freitag, 20. November 2015

Francesca Haig - Das Feuerzeichen







Verlag: Heyne fliegt
Seiten: 479
Erschienen: 26. Oktober 2015
Preis: 16.99 Euro (Ebook: 13.99 Euro)










Als Zwillinge geboren,

zu Todfeinden erzogen...


In ferner Zukunft in einer Welt, die nach einer riesigen Explosion fast vollkommen zerstört ist, leben die Geschwister Cass und Zach. Seit der Katastrophen gab es nur Zwillingsgeburten wie auch bei den beiden. 
Eine weitere Besonderheit bei allen Zwillingspärchen ist die Tatsache, dass keiner ohne den anderen überleben kann. Wird ein Zwilling verletzt oder krank, spürt es der andere auch wenn er hunderte Kilometer weit entfernt ist. Stirbt der eine Teil, ist das auch das Ende des anderen. 
In Cass und Zach's Welt herrschen die Alphas, das sind die perfekten Zwillinge, die ihre Geschwister, die Omegas, die meistens irgendein Makel am Körper haben, verstoßen und unterdrücken. 
Cass ist eine Omega aber sie ist besonders. Lange Zeit konnte sie ihr Omegadasein verschweigen, da sie keine Makel an ihrem Körper trägt denn Cass ist eine Seherin. Als ihr Bruder Zach sie einsperrt, um sie unter Kontrolle zu halten, muss Cass einsehen, dass die einzige Möglichkeit ihre Freiheit zu erlangen, es ist, zu kämpfen und zwar gegen ihren größten Feind... ihren eigenen Bruder...

Wir alle kennen mittlerweile die 'typische' dystopische Welt nach einer großen Katastrophe oder irgendeiner Krankheit aber Francesca Haig hat mit dem ersten Teil ihrer Trilogie doch etwas ganz Neues geschaffen.
Mit der Idee der ausschließlichen Zwillingsgeburten und der Prämisse, dass der eine ohne den anderen nicht überleben kann, betritt der Leser ein nervenaufreibendes Terrain. Cass will fliehen und sich der Omega-Rebellion anschließen. Die Alphas gehen mit der Unterdrückung zu weit, tausende Omegas leiden extremen Hunger und werden teilweise gefoltert, damit ist der Revolutionsgedanke komplett. Es muss sich etwas ändern und da man das mit den Alphas schon lange nicht mehr mit Worten machen kann, muss es auch mit Gewalt sein. Aber genau hier ist der Knackpunkt.
Jedes Mal, wenn ein Alpha von der Rebellion getötet wird, stirbt ein Omega quasi aus den "eigenen Reihen". Und somit ist ein Gewissenskonflikt beim Leser durchaus vorhanden. Natürlich ist da Cass, die Heldin und Protagonistin, die etwas Besonderes ist und auch in diesen Rebelliongsgedanken hinein passt, was sie dann aber schlussendlich genau tun soll, um die Omegas aus der Unterdrückung der Alphas zu befreien, das bleibt dann doch vage und man rätselt permanent über die Möglichkeiten, die der Gruppe bleiben. 
Auch die dystopische Welt, in der "Die Feuerprobe" spielt, bleibt mysteriös. Sie scheint zum großen Teil von den Menschen noch nicht erforscht worden zu sein. Viele Orte werden, während der Lektüre, neu entdeckt aber es scheint noch viel mehr dort draußen zu geben.
Genau diese nur vagen Andeutungen und der bereits genannte Rebellion-Zwiespalt, der den Leser nach einem etwas holprigen und an einigen Stellen langatmigen Beginn plötzlich überfällt, macht die Geschichte dann aber wahnsinnig interessant und spannend.
Cass, als Hauptfigur, macht einen sympathischen und mutigen Eindruck. Oft ist sie eine Heldin, wie sie im Buche steht und auch die Nebenfiguren hat man sehr schnell in die Geschichte integriert, so dass sie einfach dazugehören. Sogar die Figur der Beichtmutter, die mit jeder gelesenen Seite das unheimliche Bild der 'bösen Hexe' ausfüllt und die mit jedem Mal, wenn sie in der Handlung auftaucht ein beklemmendes Gefühl beim Leser hinterlässt. 
Diese ganzen alten aber vor allem neuen Elemente verpassen der Handlung gerade in der Mitte des Buches so viel Schwung, das "Die Feuerprobe" zu einem viel versprechenden Auftakt einer neuen Dystopie-Trilogie macht. 
Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht. 

Mittwoch, 18. November 2015

Christian 'Pokerbeats' Huber - Fruchtfliegendompteur






Verlag: Piper
Seiten: 288
Erschienen: 09. November 2015
Preis: 9.99 Euro (Ebook: 8.99 Euro) 








Von dem Besuch beim Postamt, der sich als extremer Survival-Trip entpuppt, dem Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln, bei der man die ganze Bandbreite an seltsamen Menschen in freier Wildbahn beobachten kann bis hin zur Google-Suche nach Krankheitssymptomen immer mit der Selbstdiagnose Krebs, das alles und noch viel mehr kennt Christian 'Pokerbeats' Huber nur allzu gut.
 
In seinem Buch "Fruchtfliegendompteur - Geschichten aus dem Leben und andere Irritationen" erzählt er von Dingen, die wir alle kennen. Solche, die uns schon hundertmal im Alltag begegnet und aufgefallen sind und von denen wir sicherlich mehr als einmal gedacht haben: "Wie anstrengend und nervig das hier auch gerade ist, gleichzeitig ist es so komisch, das man es eigentlich aufschreiben müsste". Christian hat genau das getan.
Und das macht er gut, sehr gut sogar. Völlig überspitzt aber aus diesem Grund irre lustig, erzählt er von seinem Leben als mittelmäßig erfolgreicher Musikproduzent in Berlin, wie er unangenehme Flurgespräche mit den ohnehin sehr komischen Nachbarn aus den Weg geht, sich seine eigene kleine Romantikkomödie ausdenkt, die meiner Meinung nach durchaus Potenzial zur Verfilmung hätte oder wie er nach einer durchfeierten Nacht aufwacht und sich fragt, wo sein zweiter Schuhe abgeblieben ist.
Dabei ist er so ehrlich und selbstironisch, dass man einfach lachen muss. Auch mitten in der wirklich langweiligen Vorlesung in der Uni, bei der man heimlich das Buch aus der Tasche geholt hat und bei der der Dozent daraufhin einen bittet mitzuteilen, was an der Hexenverfolgung im 16. Jahrhundert denn lustig gewesen sei. Hätte ich aus diesem Buch vorgelesen, die Leute hätten diese Vorlesung nicht so schnell vergessen oder in der Straßenbahn, in der sich der Sitznachbar unauffällig einen anderen Platz sucht, weil man, seit drei Stationen, seinen Lachanfall nicht weg bekommt. 
Und immer, immer immer wieder habe ich mich selbst in diesem Buch erkannt, dass ich schon fast das unheimliche Gefühl hatte, Herr Pokerbeats steht mit einem Block Papier und einem Stift neben mir.
Aber am Ende ist eben das Leben, das er beschreibt. Das verrückte, alltägliche Leben, das uns auf der Straße und überall begegnet und das dieses Buch so authentisch macht. 
Wie beispielsweise beim leidvollen Thema 'Joggen', bei dem man seine Kondition mal gerne unterschätzt: 

"Kurz dachte ich, man habe mir beim Joggen hinterhergepfiffen. War aber doch nur meine Lunge".

Oder wenn man im Supermarkt vom schlecht getarnten Ladendetektiv verfolgt wird: 

"...Und zugegebenermaßen sieht es ein bisschen verdächtig aus, wie ich vor dem Regal mit den Badreinigungsprodukten stehe, den Lebensmittelturm kurz abstelle und Scheuermilch, WC-Reiniger, Lappen, Schwämme und Fleckenentferner in meinen Rucksack schichte. Ich kaufe hier fast täglich ein. Der Ladendetektiv kennt mich. Logisch, dass er da misstrauisch wird, wenn ich Putzzeug mitnehmen will".

Nur zwei von unzähligen Beispielen, die "Fruchtfliegendompteur" zum Lustigsten und Unterhaltsamsten machen, was ich in letzter Zeit gelesen habe. 
Normalerweise kommt an dieser Stelle auch immer der Hinweis für wen dieses Buch besonders geeignet wäre, das kann man dieses Mal ganz einfach beantworten: für alle, die gerne lachen und da ich denke, dass zumindest der Großteil der Menschen dazu gehört, kann ich "Fruchtfliegendompteur" wirklich nur jeden ans Herz legen. 

Montag, 16. November 2015

BLOGTOUR "SPIEGELSPLITTER" VON AVA REED


Herzlich Willkommen zum ersten Tag der „Spiegelsplitter-Blogtour“. Bei mir erfahrt ihr heute etwas über das Buch und die Autorin Ava Reed.

BUCHVORSTELLUNG




Klappentext
„Seine dunklen Augen blickten mich an und ich spürte, dass sich etwas veränderte…in mir schien etwas zu heilen, von dem ich nicht wusste, dass es zerbrochen war…“

Caitlin, genannt Cat, lebt nach dem Tod ihres geliebten Vaters bei ihrem ehemaligen Kindermädchen Erin in Irland. Sie lebt ein halbwegs normales Leben, bis sie IHM begegnet. Als Finn in Cats Leben tritt, beginnt sich plötzlich alles zu verändern.
Finn weckt eine Sehnsucht in ihr, die sie sich nicht entziehen kann. Immer wieder laufen sich die beiden über den Weg und ahnen nicht, dass das, was sie in Gang gesetzt haben, sich nicht mehr aufhalten lässt denn plötzlich geschehen seltsame Dinge, für die Cat keine Erklärung findet.
Was geschieht plötzlich mit dem Leben der jungen Frau, die sich doch für so unscheinbar gehalten hat und welche Rolle spielt eigentlich der Spiegel, den Cat damals von ihrem Vater geschenkt bekam, in dem sie aber, wie auch in allen anderen Spiegeln, nicht ein einziges Mal ihr Spiegelbild erkennen konnte? Gibt es mehr auf dieser Welt, als Cat zu glauben scheint?

Ava Reeds Debütroman „Spiegelsplitter“ ist ein fantastisches, romantisches und herzerwärmendes Lesevergnügen. Von der ersten Seite an, verzaubert die Geschichte von Cat und Finn.
Vor der traumhaften und magischen Kulisse Irlands, folgt der Leser der sympathischen Cat auf ihren Weg in die Erkenntnis, dass überall um und in ihr Magie existiert. Neben Cat und Finn lernt ihr in dieser Geschichte auch noch Aidan und Kerry, Lorcan und Myra, Erin und Raphael und natürlich den Fuchs Kohana kennen und sie werden euch nicht mehr los lassen, versprochen!

DIE ETWAS ANDERE AUTORENVORSTELLUNG


Stellt euch vor, ihr seid ein Fuchs und wacht plötzlich mitten in einer Buchhandlung auf. Da überwiegt natürlich erst einmal die Verwirrung und dann hat sie sogar noch mehrere Etagen. Überfordert versuche ich irgendwie den Ausgang zu finden und komme dabei an einer Gruppe junger Frauen vorbei, die sich aufgeregt um ein Buch scharen. Als ich ein paar Gesprächsfetzen aufschnappe, bleibe ich plötzlich abrupt stehen…“Ja ich finde Kohana auch so wahnsinnig toll!“…“Ich hab immer das Gefühl, er sagt genau die richtigen Dinge“.
Ich meine, es ist nicht so, dass diese junge Damen nicht Recht hatten aber sie reden da gerade über mich, genau ich bin nämlich Kohana aber warum haben sie dabei dieses Buch in der Hand? Als die Mädels weiterzogen, nehme ich den Stand genauer unter die Lupe und stelle fest, dass ich genau wie Cat und Finn offensichtlich Teil einer Geschichte bin. Einer Geschichte, die sich eine gewisse Ava Reed ausgedacht hat. Sofort wird mir klar, ich muss diese Ava Reed finden und ihr ein paar Fragen stellen.
Also verlasse ich unauffällig, zumindest soweit mir das als Fuchs möglich ist, die Buchhandlung und merke schnell, dass das wohl nicht so einfach werden würde. Die Stadt, in der ich mich befinde, ist riesig. Wie sie wohl heißt? 
Die Antwort bekomme ich schnell: „Willkommen in Frankfurt!“, lese ich auf einem großen Schild. 
Frankfurt? Noch nie gehört. 
Ob das wohl auch noch in Irland liegt?
Hoffnungslos streife ich durch die Straßen dieser riesigen Stadt und wusste nicht, was ich machen sollte. Als ich schließlich an einem Cafe vorbei kam, blieb ich ein zweites Mal an diesem merkwürdigen Tag abrupt stehen. Durch das Fenster sah ich eine junge Frau an einem Tisch sitzen, die ohne ihre Umgebung wahr zu nehmen auf eine Tastatur eines Laptops eintippte. 
Irgendwie fühlte ich plötzlich eine Verbindung zu ihr, eine Verbindung, die so groß war, dass ich mich wie von alleine zur Tür des Cafes bewegte, hineinlief und mich gegenüber der Frau an den Tisch setzte. 
Sie war so vertieft, dass sie erst nach einigen Minuten aufsah, ihre Augen weiteten sich, als sie mit leiser Stimme „Kohana!?“ flüsterte. „Bist du Ava Reed?“, fragte ich zurück. Sie nickte. „Was ist passiert?“, ich beantwortete ihre Frage so gut ich konnte und fragte dann „Bin ich Teil deiner Geschichte?“. Sie bejahte das…

K: „Ich bin zwar sehr verwirrt aber auch total neugierig…wie kamst du auf die Idee…dieses Buch ‚Spiegelsplitter‘ zu schreiben?“
A: „Na ja man kann das irgendwie auch in einer kleinen Geschichte erzählen… Es war einmal... ein Tag, an dem eine junge Frau ihr letztes Buch zuklappte und sich fragte, was sie nun lesen sollte. Sie begann sich zu fragen, welche Geschichte sie gerne lesen wollte. Und das war der Beginn von Spiegelsplitter. Denn plötzlich kamen ihr eigene Ideen, eine Geschichte baute sich vor ihren Augen auf und sie konnte dem Drang, diese niederzuschreiben, nicht wiederstehen. Habe ich erwähnt, dass ich diese Frau war?
Nun ja... es gab einfach nichts. Keinen Ablauf, keinen roter Faden, keine Charaktere... wie soll es beginnen, wie soll es enden? Am Anfang stand nur die Welt hinter dem Spiegel und den Fantasien. Bis sich plötzlich Cat und Finn in meinen Geist schlichen und ich wusste, dies wird eine Geschichte um die Liebe. Alles begann sich während des Schreibens zu entwickeln, die Charaktere, die Handlung. Es gab keinen Plan und jedes Kapitel wurde zu einem neuen Abenteuer, mit neuen Herausforderungen und neuen Freunden, mit neuen Problemen und neuen Feinden. Mit mehr Fantasie. Doch wohin die Reise führen sollte war nicht klar. Es war nie klar, ob die Geschichte zu Ende geschrieben werden sollte...
Aber das wurde sie! Sie hat mich nicht mehr losgelassen. Immer mehr Ideen und Elemente kamen hinzu und ich konnte nicht aufhören zu schreiben. Es war wie ein Rausch“.

K: „Wow, das hört sich toll an und was machst du, wenn du nicht schreibst? Wohnst du in dieser großen Stadt?“
A: „Genau, ich bin 28 Jahre alt, habe gerade mein Examen für das Lehramt an Haupt- und Realschulen mit den Fächern Theologie und Geschichte bestanden und lebe mit meinem Freund hier in Frankfurt am Main. Ich liebe Tiere, natürlich auch Füchse, sonst hätte ich dich nicht in die Geschichte eingebaut aber auch besonders Katzen, aber weil mein Freund eine Allergie hat und doof ist, darf ich keine Katzenmama sein. Ich lese unheimlich viel, ich glaube außerdem, mein Lieblingsort ist eine Buchhandlung und bin der festen Überzeugung, dass man nie ein schlechtes Gewissen haben sollte, wenn man sich Bücher kauft J. Ich zeichne und fotografiere ab und an, wenn ich mich entspannen will und…oh ja, ich schreibe selbst Geschichten aber das weißt du ja mittlerweile“.

K: „Also hast du auch andere Geschichten, neben Spiegelsplitter, geschrieben?“
A: „Oh ja, bevor du reingekommen bist, habe ich an der Fortsetzung geschrieben aber hauptsächlich schreibe ich im Jugendbuch, Fantasy und Liebesroman-Bereich“.

K: „Liest du denn auch Bücher in diesen Bereichen?“
A: „Ich habe dort jede Menge Lieblingsbücher. Das würde diesen Rahmen aber hier sprengen“.

K: „Dann nenne doch einfach mal ein paar Highlights. Ich brauche nämlich auch noch neuen Lesestoff dann können wir gleich nochmal zusammen in die Buchhandlung. Wie du gesagt hast, brauche ich ja auch kein schlechtes Gewissen dabei zu haben“.
A: „Eine großartige Idee, Kohana! Zu meinen Highlights 2015 gehören ‚Die dreizehnte Fee‘ von Julia Adrian, die Royal-Reihe von Valentina Fast, ‚Die rote Königin‘ von Victoria Aveyard, ‚Trouble‘ von Chelsea Fine und ‚Wenn du dich traust‘ von Kira Gembri“.

K: „Na das sind doch schon einmal ein paar. Also, wollen wir los?“
A: „Okay, lass uns in die Buchhandlung. Danach muss ich dich aber noch fotografieren und zeichnen. Sonst glaubt mir das doch keiner. Aber dann müssen wir dich unbedingt versuchen wieder in die Geschichte zu bekommen. Die Leser von ‚Spiegelsplitter‘ würden es mir wohl nicht verzeihen, wenn einer ihrer Lieblingscharaktere in der Fortsetzung ‚Spiegelstaub‘, die im März oder April nächstes Jahr erscheint, fehlen würde.“
K: „Ja, da stimme ich dir voll und ganz zu“.


Ein wirklich wunderbarer Mensch diese Ava Reed.
So sah übrigens das gezeichnete Bild von mir aus. Ziemlich gut getroffen, oder? :) 



Dienstag, 10. November 2015

Mara Lang - RUN





Verlag: Buntstein
Seiten: 403
Erschienen: 10. Oktober 2015
Preis: 12.95 Euro (Ebook: 6.99 Euro)








Von einem auf den anderen Moment zerbricht Jans heile Welt in kleine Stücke. Seine fünfjährige Schwester Katja wird entführt und nichts ist mehr, wie es einmal gewesen ist. 
Von einer Lösegeldforderung keine Spur und die Polizei kommt in ihren Ermittlungen nicht weiter. Bei seinen Eltern sieht es nicht besser aus. Während sich Jans Vater mit seiner Arbeit, als Staatsanwalt, versucht abzulenken, sucht seine Mutter einen Psychiater auf, um mit der Entführung ihrer Tochter zurecht zu kommen. 
Dann bekommt Jan plötzlich eine mysteriöse Datenbrille zugeschickt mit der er sich in ein interaktives Spiel namens "RUN" einloggen soll. Zusammen mit sechs anderen Spielern schickt der anonyme Spielleiter 'Zero' die Jugendlichen durch einen riskanten und atemlosen Trip quer durch Wien, bei denen sie verschiedene Aufgaben lösen müssen. Alles aufgezeichnet mit den Datenbrillen. Jeder der Spieler setzt alles daran die Aufgaben zu lösen, um "RUN" zu gewinnen denn für jeden einzelnen von ihnen steht ein ganz persönliches Preis auf dem Spiel: Für Jan geht es um das Leben seiner Schwester...

WELCOME TO RUN!
Bist du bereit für ein gefährliches Abenteuer alles zu riskieren?
Bist du fähig alles aufs Spiel zu setzen, um am Ende deinen ganz persönlichen Preis zu erhalten?
Diese Fragen muss sich der Protagonist Jan in Mara Langs Jugendthriller stellen denn schnell wird ihm bewusst, dass der geheimnisvolle Zero etwas mit der Entführung seiner kleinen Schwester zu tun hat. Auch bleibt Jan nichts anderes übrig als die ganze Sache für sich zu behalten denn nicht nur durch die Datenbrille scheint Zero jeden seiner Schritte verfolgen zu können und erinnert ihn daraufhin immer wieder, was auf dem Spiel steht: Das Leben seiner Schwester.
Und so verfolgen wir Jan und seine sechs Mitspieler in einem spektakulären Trip durch Wien. Die Aufgaben, die immer mehr das psychopathische Innere des Spielleiters offenbaren, bringen sie an die Grenzen ihrer Leistung. Und natürlich begleitet sie immer die Frage, was Zero mit dem Ganzen eigentlich bezwecken will. Ein so technisch und organisatorisches ausgeklügeltes System, das "RUN" zugrunde liegt, kann doch nicht das Produkt irgendeines soziopathischen Computernerd sein, der nur Langeweile hatte? Ganz sicher nicht. 

Obwohl an einigen Stellen etwas langatmig geraten, ist Mara Lang ein spannendes und abwechslungsreiches Buch gelungen. Die vielen offenen Fragen, die sich der Leser, während Jans Abenteuer in Wien, stellt, werden auch wirklich am Ende der Geschichte beantwortet, so dass der Leser das Bild des Spielleiters Zero erst nach und nach aufbauen kann. 
Auch die psychische Extremsituation, in der sich der Protagonist zweifelsohne befindet, wurde sehr gut herausgestellt. So gut sogar, dass ich mehr als einmal das Bedürfnis verspürt habe Jan in den Arm zu nehmen und ihm zu versichern, dass alles gut wird, auch wenn ich das zu dem Zeitpunkt natürlich selbst noch nicht beantworten konnte. 
Ebenfalls erwähnenswert sind die Nebenfiguren dieses Romans wie Jans bester Freund Raphael, der einfach nur eine coole Socke ist und seine Mitspielerin Nina, von der man nie wusste, was man eigentlich von ihr halten sollte. Aktuell kann man sie gut mit dem typischen Bond-Girl vergleichen. 
Am Ende ist dann sicherlich der wichtigste Punkt, der die Geschichte lebendig macht, was aus Katja wird. Kann Jan sie retten?
Das könnt ihr nur herausfinden, wenn ihr euch auch ins Spiel traut. 

RUN-Gib dir den Kick! 

Mittwoch, 4. November 2015

Senta Richter - OPUS - Die Begegnung






Seiten: 451
Erschienen: 30. August 2015
Preis: 11.95 Euro (Ebook: 2.99 Euro) 








Ludmilla, genannt Mila, ist ein wenig tollpatschig und immer zu spät dran. 

So auch an dem Abend, an dem sie den geheimnisvollen Abel zum ersten Mal begegnet und fast in die Arme fällt. Dieser faszinierende Typ mit den fast unheimlich grünen Augen geht Mila einfach nicht mehr aus dem Kopf, auch wenn sie gar nicht sagen kann, warum das so ist. 
Abel war bei dieser Begegnung nicht unbedingt besonders freundlich zu ihr gewesen, zumal er wegen eines merkwürdigen Hustenanfalls, der ihn befallen hat, sowieso nicht viel zum Reden kam. 
Trotzdem muss Mila pausenlos an ihn denken und es erstaunte sie umso mehr, dass sie ihn nur kurze Zeit später unerwartet wieder sah.
Nun endlich lernten sich die beiden etwas mehr kennen, obwohl Mila schnell bemerkt, dass Abel ihr etwas verheimlicht. Etwas Wichtiges und Großes, das sie alle in große Gefahr bringen könnte. 

Es war schon ziemlich beeindruckend, wie mich die Geschichte von Mila und Abel mit jeder Seite, die ich gelesen habe, immer mehr fasziniert hat.
Sicherlich ist das Ausgangsszenario, das "OPUS-Die Begegnung" zugrunde liegt, bereits altbekannt. Ein Mädchen trifft einen geheimnisvollen Jungen, den ein Geheimnis umgibt und der erst einmal abweisend zu ihr ist. Der Unterschied an dem Roman von Senta Richter ist aber, dass das der Story keinen Abbruch tut, im Gegenteil. 
Die Charaktere sind so vielschichtig, überraschen den Leser immer wieder und halten das Buch lebendig auf jeder einzelnen Seite. 
Dazu kommt noch ein Handlungsstrang, den ich persönlich wirklich großartig fand. Denn sehr, sehr lange lässt die Autorin uns im Unklaren darüber, was denn nun eigentlich mit Abel los ist. Er bleibt so verschlossen, dass ich mich, während der Lektüre, noch nicht einmal zu Mutmaßungen hinreißen ließ, weil ich es einfach nicht wusste. 
Sicherlich hätten mir solche Begriffe wie "Vampir" oder "Werwolf" oder Ähnliches in den Sinn kommen können aber daran glaubte ich einfach nicht. Ich war mir sicher, dass die schlussendliche Auflösung seines Geheimnisses genauso clever gelöst werden würde wie der spannende Handlungsstrang vorher und Senta Richter hat mich wirklich nicht enttäuscht.
Aber damit noch nicht genug. Nachdem das Geheimnis um Abel gelöst wurde, kreierte sie einen weiteren beeindruckenden Handlungsaufbau, der mich in Teilen zumindest manchmal sogar an Dan Brown erinnert hat. 
Somit ist "OPUS-Die Begegnung" ein großartiges Erstlingswerk, das mich wirklich auf jeder Seite überzeugen konnte. Unbedingt erwähnenswert an dieser Stelle sind auch die Figuren, die eigentlich nur eine Nebenrolle spielen wie Milas beste Freundin Marie, eine treue Seele, die ihr immer zur Seite steht, Milas Bruder Leo, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe, weil es einfach gar nicht anders geht und sogar Milas Arbeitgeber Peter, den ich auch gerne als Chef hätte. Diese sind, wie die beiden Protagonisten, so wunderbar herausgearbeitet und beschrieben, das der Begriff "Nebenrolle" schon fast eine Art Beleidigung ist. 
Ich bin jedenfalls wahnsinnig gespannt, wie es weiter geht mit Mila und Abel und kann nur jedem empfehlen Abels Geheimnis und der unglaublich spannenden Geschichte dahinter ebenfalls auf die Spur zu kommen.
Es lohnt sich definitiv! 

Sonntag, 1. November 2015

Lesemonat Oktober



Willkommen zu meinem Lesemonat Oktober! 
Im letzten Monat wurden es wieder einmal die obligatorischen neun Bücher. Davon waren acht Printbücher und eins ein Ebook. 
Insgesamt komme ich auf 3946 Seiten.
Der Grund, warum ich im Oktober nur ein Ebook gelesen habe, ist der, dass es sich um Marie Graßhoff's "Kernstaub-Über den Staub an Schmetterlingsflügeln" handelt und dieses gewaltige Buch 1098 Seiten hatte. 
Damit gehört es zu einen der längsten Romane, die ich je gelesen habe, mal abgesehen von diversen Stephen King Büchern.

In "Kernstaub" geht es um Mara, die längst vergessen hat, dass sie bereits seit Hunderten von Leben vor den Wächtern des ewigen Systems flieht. Durch den Mord an ihr wollen sie den Weg aller Seelen zur Perfektion ebnen. Als die Wächter Mara erneut aufspüren, um sie aus dem Kreislauf der Wiedergeburten zu tilgen, verschiebt sich das Gleichgewicht der Dimensionen: Uralte Erinnerungen kehren zurück, eine längst vergessene Liebe erwacht von Neuem und Kriege spalten den Planten. (Quelle: Amazon)
Dieses Buch ist nicht nur ein gewaltiges sondern auch großartiges Buch. Ich habe etwas mehr als einen Monat daran gelesen, aber auch einfach weil der Stoff des Romans nicht etwas ist, was man einfach so weg lesen kann, sondern was zum Nachdenken anregt und dazu führt, dass man das Buch auch mal eine Weile beiseite legen muss. Dennoch ist Mara's Geschichte unglaublich faszinierend und die Welten, die Marie Graßhoff hier beschreibt sind es ebenfalls. Ein schrecklich düsteres Zukunftsszenario, das einen fesselt und sehr lange nicht loslässt. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil. 
Dann gab es im Oktober noch ein Datum, auf das ich mich sehr lange und intensiv gefreut habe und zwar war das der 26. Oktober. An diesem Tag hat nämlich mein absoluter Lieblingsautor seinen neuen Thriller "Das Joshua Profil" auf den Markt gebracht und ich habe ihn innerhalb von anderthalb Tagen verschlungen. Natürlich musste ich dann auch noch ein Rezension über Sebastian Fitzeks neues Werk schreiben, die aber mehr eine Ode war als alles andere. 
Ich kenne alle seine Bücher, liebe seinen Schreibstil und die Aufbau seiner Thriller und werde immer wieder von Neuem überrascht. "Das Joshua Profil" ist das mit Abstand persönlichste Buch des Autors und hat mich von der ersten Seite bis zum viel zu schnellen Ende begeistert. 
Unbedingt, unbedingt lesen. 
Da im Oktober auch wieder meine Seminare in der Uni angefangen haben, gab es dann auch schon die erste Seminarlektüre. Ralf Rothmann's "Im Frühling sterben" hätte ich wohl niemals gekauft, wenn ich es irgendwo in der Buchhandlung gesehen hätte. Das Cover hätte mich einfach nicht angesprochen. Dennoch war ich letztendlich vom Inhalt doch überrascht worden, auch wenn ich anfangs Vorurteile hatte, da die Geschichte "wieder einmal" im zweiten Weltkrieg spielt und man darüber, gerade wenn man im Zweitfach Geschichte studiert, einiges bis eine ganze Masse gelesen hat. 
Dieser Roman legt allerdings mehr den Fokus auf die Freundschaft zweier Jungen, die fast- aus einem unglücklichen- Zufall heraus in den letzten Monaten des Krieges als Soldaten in den Kampf geschickt werden. Sehr detailliert und tragisch erzählt. Da ich als Aufgabe in meinem Seminar dazu auch noch eine Rezension schreiben werde, lasst es mich wissen, falls da Bedarf besteht. Dann werde ich sie auf dem Blog veröffentlichen. 
"Die Blutschule" von Max Rhode habe ich mir auf der Buchmesse in Frankfurt gekauft und signieren lassen. Natürlich steckt hinter dem Pseudonym 'Max Rhode' wieder einmal Sebastian Fitzek, der dieses Buch im Vorfeld der Veröffentlichung von "Das Joshua Profil" erschienen ließ. Beide Bücher lassen sich übrigens völlig unabhängig voneinander lesen.In "Die Blutschule" beweist Herr Fitzek, dass er auch das Genre des Horrors sehr gut beherrscht, in dem er die Geschichte der beiden Brüder Simon und Mark erzählt, die mit ihren Eltern in die Einöde ziehen und dabei zusehen müssen, wie ihr Vater, der zuvor ein ruhiger und freundlicher Mensch gewesen ist, immer mehr zu einer schrecklichem Monster mutiert. Auch die übernatürliche Ebene verarbeitet Sebastian Fitzek und ich finde, dass ihm das sehr gut gelungen ist. "Die Blutschule" ist ein kurzweiliges aber unfassbar spannendes und gruseliges Lesevergnügen. 
Ich habe im Lesemonat Oktober den Mars besucht und habe dort den Astronauten dabei beobachtet, wie er auf eindrucksvolle Weise und mit einem unverwechselbaren Humor versucht hat, sein großes Abenteuer auf dem fremden Planeten zu überstehen. Anfangs hat mich "Der Marsianer" abgeschreckt, das gebe ich zu. Geschichten im Weltraum waren so gar nicht mein Ding aber da ich den Plot so faszinierend fand, konnte ich irgendwann nicht mehr umhin das Buch zu kaufen und wurde nicht enttäuscht. Eine einzigartige und unglaublich toll erzählte Geschichte von einem mutigen Menschen, der alles daran setzt sein Schicksal zu umgehen und zu überleben. Dabei habe ich wohl selten so viel gelacht, wie bei der Lektüre dieses Buches. Andy Weir hat einen großartigen Roman geschrieben, der definitiv zu einem meiner Lieblingsbücher geworden ist. Ich bin Fan von Mark Watney.                                                                              
Dann gab es da noch ein Finale, auf das ich sehr lange hingefiebert und mich wahnsinnig gefreut habe, als ich den letzten Band von Kerstin Giers Silber Trilogie endlich in den Händen halten konnte. Endlich konnte ich Liv, Henry und Grayson wieder begleiten, wenn sie den Traumkorridor betreten haben. 
Aber bei dem letzten Band einer Reihe ist natürlich immer etwas Demut dabei, da es eben dann vorbei ist. Aber Kerstin Gier hat hier wirklich ein würdiges und tolles Finale gezaubert und ich bin sehr gespannt darauf mit welcher Geschichte uns die Autorin bald wieder verzaubern wird. Denn dass sie genau das kann, hat sie des öfteren bereits unter Beweis gestellt. 
Es heißt ja aber auch so schön "Wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich eine neue" und in meinem Lesemonat Oktober hat sich das ganz klar bewahrheitet denn, während Liv's Abenteuer endeten, heißt und ein kleiner aber magischer Ort in Amerika, namen 'Cloudburst Falls' herzlich Willkommen. 
Jennifer Estep hat den ersten Teil ihrer "Black Blade" Reihe 'Das eisige Feuer der Magie' veröffentlicht und dieser verspricht so einiges. 
In Cloudburst Falls, den magischsten Ort in ganz Amerika, treffen wir auf den weiblichen Robin Hood der Stadt, Lila Merriweather. Allerdings behält sie die Sachen, die sie klaut, meist für sich selbst, um über die Runden zu kommen. Dabei immer an ihrer Seite der Ladenbesitzer Mo, der ihre einzige erwachsene Bezugsperson darstellt. 
Als Lila das Leben eines reichen Jungen rettet, bekommt sie ein ungewöhnliches Jobangebot und zwar soll sie nun als Leibwächterin dieses Jungen agieren. Ob das gut gehen wird, da ist sich Lila alles andere als sicher, außerdem muss sie weiterhin alles versuchen, um ihre besonderen magischen Fähigkeiten, geheim zu halten denn sonst würde sie in noch größeren Schwierigkeiten stecken, als sie es ohnehin schon tut. Ich bin wahnsinnig gespannt, wie diese Reihe weiter geht. 
Dann habe ich mich noch an ein weiteren 'Young Adult' Roman aus dem Hause Droemer Knaur versucht. Diesem Genre stehe ich eigentlich immer skeptisch gegenüber, da mir die weiblichen Protagonistinnen immer durch besonders naive Verhaltensweisen negativ aufgefallen sind. Natürlich gab es aber auch Ausnahmen. Die 'After' Reihe von Anna Todd fand ich unheimlich gut. Leider konnte mich dieser Teil der 'Make it count' Serie nicht überzeugen. Die Handlung hat sich einfach viel zu schnell aufgebaut und wurde dadurch etwas unrealistisch für mich. Außerdem hatte ich wieder einmal ein alt bekanntes Problem mit der weiblichen Protagonistin, die blass blieb. Aber ich werde dieses Genre nicht aufgeben und weiter nach Schätzen suchen. Einige Neuerscheinungen habe ich bereits auf dem Radar und bin gespannt, wie sie werden. 
Als Letztes kommen wir zu einem weiteren besonderen Highlight für mich und das erste Buch, das mich seit langer Zeit am Ende zum Weinen gebracht hat. Viki und Jay sind großartig in jeglicher Hinsicht. Zwei ganz besondere Protagonisten, die sich in mein Herz gespielt haben. "Liebe ist was für Idioten wie mich" ist ein ganz besonderes Buch, das jedem überraschen und in seinem Bann ziehen wird. 
Denn, wenn man sich nur den Klappentext anschaut, würde man wirklich nicht auf die Idee kommen ein so großartiges Buch um die Ohren gehauen zu bekommen. 
Die vielen positiven Eindrücke, die man überall zu Sabine Schoders Debüt findet sind also tausenprozentig gerechtfertigt. Das sollte man unbedingt lesen. 

Das war mein Lesemonat Oktober. Habt ihr schon etwas davon gelesen, was waren eure Eindrücke? Konnte ich sogar den ein oder anderen davon überzeugen seine Wunschliste etwas zu vergrößern? Lasst es mich in den Kommentaren wissen. Ich werde jetzt weiter lesen, damit ich auch im Lesemonat November wieder einiges zu berichten habe.

Eure Lisa.