Freitag, 20. November 2015

Francesca Haig - Das Feuerzeichen







Verlag: Heyne fliegt
Seiten: 479
Erschienen: 26. Oktober 2015
Preis: 16.99 Euro (Ebook: 13.99 Euro)










Als Zwillinge geboren,

zu Todfeinden erzogen...


In ferner Zukunft in einer Welt, die nach einer riesigen Explosion fast vollkommen zerstört ist, leben die Geschwister Cass und Zach. Seit der Katastrophen gab es nur Zwillingsgeburten wie auch bei den beiden. 
Eine weitere Besonderheit bei allen Zwillingspärchen ist die Tatsache, dass keiner ohne den anderen überleben kann. Wird ein Zwilling verletzt oder krank, spürt es der andere auch wenn er hunderte Kilometer weit entfernt ist. Stirbt der eine Teil, ist das auch das Ende des anderen. 
In Cass und Zach's Welt herrschen die Alphas, das sind die perfekten Zwillinge, die ihre Geschwister, die Omegas, die meistens irgendein Makel am Körper haben, verstoßen und unterdrücken. 
Cass ist eine Omega aber sie ist besonders. Lange Zeit konnte sie ihr Omegadasein verschweigen, da sie keine Makel an ihrem Körper trägt denn Cass ist eine Seherin. Als ihr Bruder Zach sie einsperrt, um sie unter Kontrolle zu halten, muss Cass einsehen, dass die einzige Möglichkeit ihre Freiheit zu erlangen, es ist, zu kämpfen und zwar gegen ihren größten Feind... ihren eigenen Bruder...

Wir alle kennen mittlerweile die 'typische' dystopische Welt nach einer großen Katastrophe oder irgendeiner Krankheit aber Francesca Haig hat mit dem ersten Teil ihrer Trilogie doch etwas ganz Neues geschaffen.
Mit der Idee der ausschließlichen Zwillingsgeburten und der Prämisse, dass der eine ohne den anderen nicht überleben kann, betritt der Leser ein nervenaufreibendes Terrain. Cass will fliehen und sich der Omega-Rebellion anschließen. Die Alphas gehen mit der Unterdrückung zu weit, tausende Omegas leiden extremen Hunger und werden teilweise gefoltert, damit ist der Revolutionsgedanke komplett. Es muss sich etwas ändern und da man das mit den Alphas schon lange nicht mehr mit Worten machen kann, muss es auch mit Gewalt sein. Aber genau hier ist der Knackpunkt.
Jedes Mal, wenn ein Alpha von der Rebellion getötet wird, stirbt ein Omega quasi aus den "eigenen Reihen". Und somit ist ein Gewissenskonflikt beim Leser durchaus vorhanden. Natürlich ist da Cass, die Heldin und Protagonistin, die etwas Besonderes ist und auch in diesen Rebelliongsgedanken hinein passt, was sie dann aber schlussendlich genau tun soll, um die Omegas aus der Unterdrückung der Alphas zu befreien, das bleibt dann doch vage und man rätselt permanent über die Möglichkeiten, die der Gruppe bleiben. 
Auch die dystopische Welt, in der "Die Feuerprobe" spielt, bleibt mysteriös. Sie scheint zum großen Teil von den Menschen noch nicht erforscht worden zu sein. Viele Orte werden, während der Lektüre, neu entdeckt aber es scheint noch viel mehr dort draußen zu geben.
Genau diese nur vagen Andeutungen und der bereits genannte Rebellion-Zwiespalt, der den Leser nach einem etwas holprigen und an einigen Stellen langatmigen Beginn plötzlich überfällt, macht die Geschichte dann aber wahnsinnig interessant und spannend.
Cass, als Hauptfigur, macht einen sympathischen und mutigen Eindruck. Oft ist sie eine Heldin, wie sie im Buche steht und auch die Nebenfiguren hat man sehr schnell in die Geschichte integriert, so dass sie einfach dazugehören. Sogar die Figur der Beichtmutter, die mit jeder gelesenen Seite das unheimliche Bild der 'bösen Hexe' ausfüllt und die mit jedem Mal, wenn sie in der Handlung auftaucht ein beklemmendes Gefühl beim Leser hinterlässt. 
Diese ganzen alten aber vor allem neuen Elemente verpassen der Handlung gerade in der Mitte des Buches so viel Schwung, das "Die Feuerprobe" zu einem viel versprechenden Auftakt einer neuen Dystopie-Trilogie macht. 
Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht. 

1 Kommentar:

  1. Hey Lisa,

    eine wirklich tolle Rezi und ich bin auch schon sehr gespannt auf das Buch.

    Liebste Grüße
    time.for.nele

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