Freitag, 15. April 2016

Anne Freytag - Mein bester letzter Sommer





Verlag: Heyne fliegt
Seiten: 368
Erschienen: 08. März 2016
Preis: 14.99 Euro (Ebook: 11.99 Euro)







Tessa wird sterben. 
Daran gibt es nichts mehr zu zweifeln oder schön zu reden. Das Loch in ihrem Herzen wird dieses irgendwann zu seinem letzten Schlag bringen. 
Seit der schrecklichen Diagnose hat sich Tessa zu Hause, in ihrem Zimmer, verkrochen und lässt kaum noch Menschen an sich heran. Ihrer Mutter, die das Geheimnis um den nahenden Tod ihrer Tochter jahrelang mit sich herum getragen hat ohne etwas zu sagen, gibt Tessa die Schuld an allem. Mit ihrer Schwester, mit der sie eigentlich immer ein gutes Verhältnis hatte, redet Tessa kaum noch, außer um zu streiten. Ihr Vater, der es wohl Zuhause nicht mehr aushält, flüchtet sich in Arbeit.
Tessas Gedanken kreisen einzig und allein um ihren bevorstehenden Tod. Sie weiß nicht, ob es bereits morgen, nächste Woche oder nächsten Monat passiert. Doch ihre Gedankenwelt und ihr ganzes Leben wird auf den Kopf gestellt, als Tessa Oskar begegnet. Mit Oskar ist plötzlich alles anders und obwohl sie ihn anfangs auch nicht an sich heranlassen will, durchbricht er Tessas Mauern und zeigt ihr, dass, obwohl sie nicht mehr viel Zeit hat, das Leben trotzdem verdammt großartig sein kann...

"Puh", das ist wohl der erste Ausdruck, der mir einfällt, wenn ich über den ersten Jugendroman der Autorin Anne Freytag nachdenke. "Mein bester letzter Sommer" tut auf den meisten seiner 368 Seiten richtig weh. Das liegt zum ersten daran, dass die Autorin das Schicksal ihrer jungen Protagonistin schonungslos erzählt. An Tessas Loch im Herzen wird nichts beschönigt, die junge Frau ist todkrank und wird das nächste Lebensjahr nicht mehr erreichen. Und diese Tatsache hat erst einmal dazu geführt, dass ich auf jeder verdammten Seite einfach furchtbar mit gelitten habe. Die Frage, wie man sich fühlen muss, wenn man jederzeit damit rechnet, dass das Leben zu Ende geht, zog sich, als roter Faden, durch den gesamten Roman und führte somit auch zwangsläufig dazu, dass man sich die Frage auch selbst des öfteren gestellt hat.
Tessa hat eigentlich noch ihr gesamtes Leben vor sich, sie hatte Pläne, die sie jetzt alle nicht mehr verwirklichen kann. Das ist traurig und das ist auch immer noch traurig, als dann Oskar schließlich in der Handlung auftaucht. 
Oskar ist für Tessa der Sonnenstrahl an einem wolkenverhangenen Himmel, wie kitschig das auch klingen mag aber genauso ist es. Völlig selbstlos stellt er seine eigenen Gefühle nach hinten und tut alles dafür, dass Tessas letzte Zeit auf Erden unvergesslich wird und genau das gelingt ihm auch. Man möchte Oskar einfach nur in den Arm nehmen, dafür, dass er Tessa gezeigt hat, dass das Leben, auch mit einer einfach nur grausam schrecklichen Ausgangssituation, wundervoll sein kann. Wundervoll aber vor allem auch lebenswert. Und das lässt den Kloß im Hals, der den Leser, während der gesamten Geschichte, erhalten bleibt, wenigstens ein bisschen verblassen.
Anne Freytag setzt uns mit "Mein bester letzter Sommer" keine leichte Kost vor. Wie schon erwähnt, tut dieses Buch weh. Zweifellos ist es aber gleichzeitig eine wundervolle Hymne an das Leben. Eine Geschichte, die zeigt, was Liebe kann, wenn du mit dem richtigen Menschen zusammen bist.
"Mein bester letzter Sommer" berührt auf jeder Seite und bleibt lange im Gedächtnis. 
Unbedingt, unbedingt lesen! 

3 Kommentare:

  1. Eine wunderbare Rezension meine Liebe.
    Ich möchte das Buch jetzt gern lesen, aber irgendwie auch nicht. Bin doch so nah am Wasser gebaut ;)

    LG Teja

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  2. Hallöchen,

    Schöne Rezi!
    Eigentlich wollte ich das Buch nicht lesen,
    aber da du es jetzt so gelobt hast...
    Ich werde es mir noch einmal überlegen. :)

    Liebe Grüße,
    Laura

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  3. Klingt toll! Werde es wohl doch mal lesen müssen. :D

    Alles Liebe,
    Lisa von hashtagbeyourself.blogspot.ch

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