Sonntag, 14. Juni 2020

Lesemonat Mai


Herzlich Willkommen zu meinem Lesemonat Mai. Im vergangenen Monat habe ich insgesamt sechs Bücher gelesen mit 2674 Seiten. Zwei Monatshighlights waren auch dabei, die kommen aber - wie immer - am Ende. Dann hätten wir die Daten geklärt, es kann losgehen.

Das erste Buch aus dem Mai kommt von Chandler Baker. "Whisper Network" stand schon sehr lange vor Erscheinen auf meiner Wunschliste. Eine Geschichte, in der sich vier Frauen, Kolleginnen und Freundin gegen ihren übergriffigen Chef am Arbeitsplatz wehren und somit das Thema 'sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz' behandelt, über solche Geschichten muss immer wieder geredet werden. Die Autorin hat hieraus ein spannendes Buch gemacht, das eine Mischung aus Kriminalgeschichte und Gesellschaftsroman geworden ist. Einzig die Figuren waren mir persönlich etwas überzeichnet. Zu "Whisper Network" habe ich auch eine Rezension geschrieben. 

Weiter ging es im vergangenen Monat mit einem sehr wichtigen Buch, das für mich schon fast zur Pflichtlektüre gehört. "Unsichtbare Frauen" von Caroline Criado Perez. Schon lange nicht mehr habe ich bei einer Lektüre sooft ungläubig den Kopf geschüttelt, wie bei diesem Buch, in dem die Autorin ihren Leserinnen und Leser detailliert und vor allem durch zahlreiche Quellen verdeutlicht, dass Frauen in jeder Gesellschaft permanent unterdrückt werden, und das in vielen Fällen überhaupt nicht wahr nehmen. Habt ihr euch beispielsweise schon einmal darüber Gedanken gemacht, dass die Stadtplanung durch und durch männlich organisiert ist? Oder dass im gesundheitlichen Bereich Frauen eine größere Wahrscheinlichkeit haben Nebenwirkungen von Medikamenten zu bekommen, weil die Dosierung bei der Vielzahl der Medikamente auf den männlich durchschnittlichen Prototypen zugeschnitten ist? Natürlich werden in "Unsichtbare Frauen" auch die bereits 'bekannten' Unterdrückungen der Frau durch die Arbeitswelt beschrieben. Doch, es wird eben auch deutlich gemacht, dass das weibliche Geschlecht durch die Gesellschaft auf eine Weise sozialisiert wurde, dass es nicht mehr merkt, wie oft es eigentlich unterdrückt wird. Ein Buch, das jeder gelesen haben sollte. 

Das nächste Buch aus dem Mai war eines, das ich bereits vor vielen Jahren gelesen habe."Kirschroter Sommer" von Carina Bartsch kommt, wie der Titel schon vermuten lässt, aus dem Liebesroman Genre und ist somit eigentlich eine Geschichte, mit der ich aus Erfahrung nicht so gut klar komme. Doch tatsächlich gehörte schon vor ein paar Jahren die Geschichte von Emily und Elyas für mich zu den besseren Romanen aus dem Genre und auch beim nochmaligen Lesen habe ich mich die meiste Zeit gut unterhalten gefühlt, auch wenn mir aufgefallen ist, dass mich jetzt, wo ich ein paar Jahre älter geworden bin, ein paar Sachen gestört haben. Das waren aber zusammenfassend nur Kleinigkeiten, so dass ich wahrscheinlich in ein paar Jahren immer noch gute Erinnerungen an die Geschichte haben werde. 

Weiter ging es mit einer Geschichte, die mich leider nicht wirklich überzeugen konnte. "Sanctuary" von V.V. James war ein Spontankauf auf dem Reader. Da der Inhalt total interessant klang, habe ich mich dann auch relativ schnell für die Lektüre entschieden. Allerdings wurde ich schnell enttäuscht, da ich mich, während des Lesens, wahrscheinlich im negativen Sinne noch nie so sehr über Charaktere aufgeregt habe, wie in diesem Fall. Die krassen Stimmungsumschwünge und Handlungen der besagten Figuren in einer Geschichte, in der in einem kleinen Hexenstädtchen ein spektakulärer Mord an einem Highschool Starschüler verübt wird, konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Zudem kamen immer wieder deutliche Parallelen zu Stephen King's "Die Arena" auf, die aber auch plump wirkten und so zum negativen Gesamtbild beigetragen haben. Schade, aber man kann eben nicht mit jeder Geschichte warm werden. 

Kommen wir nun zu meinem ersten Monatshighlight und einem echten Klassiker: "Die Glasglocke" von Sylvia Plath. Schon nach wenigen Seiten in dem kleinen Büchlein war mir klar, dass diese Geschichte Potenzial für ein Lieblingsbuch hat. Allein die zarte und poetische Sprache der Autorin und die Beschreibung der Hauptfigur, mit der sich jedes junge Mädchen identifizieren kann, hat mir unheimlich gut gefallen. Das ist auch der Grund, warum ich es eigentlich sehr schade finde das Buch jetzt erst gelesen zu haben und mir wünsche in eine Zeitmaschine zu springen und meinem jüngeren Ich die Geschichte zu überreichen. Aber besser spät, als nie. Und so ist "Die Glasglocke" zu einem echten Juwel im Bücherregal geworden. 

Und damit sind wir auch schon beim letzten Buch aus dem Lesemonat Mai. Eigentlich bin ich bei Bestsellerlisten immer extrem vorsichtig, weil mich viele Geschichten einfach nicht überzeugen konnten. "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens war allerdings ein Roman, der mich überallhin verfolgte und so konnte ich nicht anders und musste es lesen. Und was hätte ich verpasst, wenn ich das nicht getan hätte? Der Autorin ist eine wunderbare Geschichte mit einer Hauptfigur gelungen, die sich nahtlos in meine Hall of Fame der absoluten Lieblingsfiguren eingereiht hat. Kya ist ein großartiges Mädchen, das allein schon die gesamte Geschichte hätte tragen können. Das brauchte sie aber nicht, weil auch die Handlung spannend und interessant konstruiert war, dass "Der Gesang der Flusskrebse" ein wilder Genremix aus Selbstfindungsbuch, Abenteuergeschichte, Kriminalgeschichte und Gerichtsdrama wurde. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung. 

Das war er auch schon wieder. Mein Lesemonat Mai. Insgesamt war ich zufrieden und bin schon sehr gespannt, was mich im nächsten Monat erwarten wird.

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