Sonntag, 4. September 2016

Lesemonat August

Liebe Freunde,
herzlich Willkommen zu meinem Lesemonat August! Im vergangenen Monat kam ich auf ganze elf Bücher, wobei eines ein Ebook gewesen ist. Insgesamt habe ich 4344 Seiten gelesen. Nicht ganz so viel wie in meinem vorherigen etwas ausgearteten Lesemonat Juli aber ich kann euch sagen: Im August habe ich mein persönliches Highlight des Jahres gelesen. Mein bestes Buch 2016, ein stilles Buch, fast ein Underdog aber jetzt geht's erst einmal ins Detail.
Der Monat beginnt mit einem Buch, das der Grund sein wird, warum ich demnächst unbedingt mal Paris besuchen werde. "Paris, du und ich" von Adriana Popescu ist so voller Fernweh nach dieser wundervollen und romantischen Stadt, das es schon fast ein bisschen weh tut. Aber diese zuckersüße Liebes- und Lebensgeschichte hat noch so viel mehr zu bieten. Vincent und Emma sind wundervoll, sie sind auf jeder einzelnen Seite so sympathisch, das man am besten gleich mit ihnen Paris unsicher machen will. Aber auch die Nebenfiguren der Geschichte, die man gar nicht als solche bezeichnen will, da sie für die Handlung viel zu bedeutend sind, sind absolut großartig. Ich habe mich rundum wohl gefühlt, weil es so eines dieser Bücher ist. Ein Wohlfühlbuch, das dich mit einem warmen und herzlichen Gefühl zurücklässt. Ein Gefühl, das noch lange anhält. Zu "Paris, du und ich" gibt es auch eine etwas andere Rezension von mir. Wer will, kann ja mal vorbeischauen. 
Weiter geht es im August mit dem Buch "Young World - Die Clans von New York" von Chris Weitz. Es stand schon ewig auf meiner Wunschliste und eigentlich wollte ich es mir relativ nahe nach der Veröffentlichung zulegen aber irgendetwas hielt mich dann doch davon ab. Vielleicht lag es daran, dass die Meinungen zu dem Buch ziemlich weit auseinander gingen. Viele kamen mit dem Schreibstil von Chris Weitz nicht zurecht, der eigentlich Drehbuchautor mit "Young World" seinen ersten Roman vorlegte. Aber dann habe ich es mir doch geholt denn man soll sich seine Meinungen immer selbst bilden und ich fand es wirklich gut und im Endeffekt bin ich auch unter denjenigen Lesern gewesen, die den Schreibstil mochten. Er erinnerte durchaus zwischendurch an ein Drehbuch aber der jugendliche und coole Ton, der sich durch die ganze Handlung zog, war erfrischend und anders. Und auch die Handlung an sich konnte mich überzeugen. Ich werde ganz sicher auch die restlichen Teile lesen. 
Dann habe ich ein weiteres Buch gelesen, das den Begriff "Abenteuer" an die oberste Stelle setzt. "Battle Island" von Peter Freund hatte ich ebenfalls schon sehr lange auf meiner Wunschliste und war sehr gespannt, was mich erwarten würde. Leider muss ich sagen, dass ich enttäuscht wurde. Das Ausgangsszenario, zehn Jugendliche auf einer Insel in einer Fernsehshow, die um einen wertvollen Schatz spielen, versprach sehr viel aber konnte es dann doch leider nicht halten. Ich fand, dass der Autor sich einfach viel zu oft in Nebenhandlungen verstrickte, was das Buch an vielen Stellen sehr langatmig machte. Und auch mit den Charakteren konnte ich mich nicht anfreunden, die mir viel zu klischeemäßig ausgewählt waren. Wer es noch etwas ausführlicher haben möchte: auch zu "Battle Island" habe ich eine Rezension geschrieben, die ihr nachlesen könnt.
Da ist er. Der lang erwartete neue Hoover "It ends with us". Und was soll ich sagen? Er war großartig! Großartig, zerstörerisch, so voller Emotionen, es tat weh, es machte mich glücklich, ich war verwirrt wegen all diesen Gefühlen, die dieses Buch auslösten. Für mich hat diese wundervolle Frau, dieses unfassbare Schreibtalent, die einzige, die es schafft mich mit Liebe zum Weinen zu bringen mit "It ends with us" ihren bisher besten Roman vorgelegt. Natürlich habe ich das Gefühl, dass ich das nach jedem neuen Hoover sage aber das hier, ich kann es schwer erklären, es war persönlicher, es hat sein Gefühlsleben ohne Umschweife auf den Tisch geknallt und so konnte man es nur annehmen und leben, lachen, weinen, manchmal so sehr, dass ich schluchzend Luft holen musste. Diese Frau kann so viel, wenn man sich drauf einlässt. Ein ganz besonderes Buch. Trotzdem ist "It ends with us" zwar mein persönlich bestes Buch von Colleen Hoover aber immer noch nicht DAS Buch 2016 bisher...
Harry, ach Harry! Es war ein unfassbar tolles Gefühl in die Buchhandlung zu fahren, um einen neuen Harry Potter zu kaufen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich das irgendwann noch einmal machen würde. "Harry Potter and the Cursed Child", das Skript zum gleichnamigen Theaterstück wurde gekauft und sofort verschlungen und natürlich geliebt. Es war wie alte Freunde zu besuchen, es hat so viel Emotionen frei gesetzt, dass ich diese ganz besondere Welt noch einmal betreten durfte. Dafür war ich sehr, sehr dankbar. Ich habe oft gelesen, dass sich die Meinungen zu diesem Buch spalten und dazu kann ich nur sagen: Seht es nicht als Fortsetzung an, sondern als Hommage, als eine Liebeserklärung an diese ganz besondere Geschichte, die uns heute noch, nach so langer Zeit, bezaubern kann. Dann werdet ihr dieses Buch lieben. Ihr werdet es schließen, nickend lächeln und wissen...
Colleen Hoover nenne ich immer gerne mehrmals in meinem Lesemonat, auch das einzige Ebook, das ich im August gelesen habe, kommt von ihr. "Finding Cinderella" ist eine Kurzgeschichte, die quasi in die beiden bereits sehr bekannten Romane "Hope forever" und "Looking for Hope" hineingeschrieben wurde. Und auch wenn es dieses Mal nicht so viele Seiten waren, konnte mich auch "Finding Cinderella" mehr als überzeugen. Die Idee, die erst zur Handlung geführt hat, war so wahnsinnig toll, dass sie eigentlich gar nicht kurzgeschichtenwürdig war. Aus ihr hätte man auch locker ein weiteres wunderbares Hoover Buch machen können. Aber davon haben wir ja zum Glück eine ganze Menge. 
Weiter ging es im August mit einer Reihe, deren bereits drei erschienene Teile ich schon eine ganze Weile ungelesen im Regal herumstehen hatte. Das musste natürlich geändert werden und ein bisschen ärgere ich mich schon, dass ich nicht schon eher mit dem ersten Teil von "Throne of Glass" "Die Erwählte" angefangen habe. Denn diese gehört zu den Geschichten, die von der ersten Seite an alles versprachen und auch hielten. Ich habe lange keine High-Fantasy Story gelesen, die mich wirklich von der ersten Seite begeistern konnte. Die Protagonistin und Heldin war mir sofort sympathisch und ich konnte es kaum erwarten sie auf ihr Abenteuer und ihre Reise begleiten zu dürfen und da ist einiges passiert. Absolute Kaufempfehlung meinerseits! Bis im November der vierte Teil herauskommt, kann ich dann noch den zweiten und dritten Teil lesen. Ich freue mich so sehr darauf! 
Kommen wir nun zum ersten Buch, das ich in meinem diesjährigen Sommerurlaub auf Zakynthos (Griechenland) gelesen habe. "Falsche Schwestern" von Cat Clarke gehörte ebenfalls zu den Büchern, die schon sehr lange auf meiner Wunschliste standen. Auch, weil der Klappentext sehr vielversprechend klang. Zwei Schwestern, von der eine in jungen Jahren entführt wird und dann nach dreizehn Jahren plötzlich aus dem Nichts lebend und gesund wieder auftaucht. Nach einer gewissen Zeit merkt Faith, die irgendwie, auch wenn ihre Schwester nicht da war, trotzdem in ihren Schatten gelebt hat, dass mit dem zurückgekehrten Familienmitglied irgendetwas nicht stimmt. Da "Falsche Schwestern" kurz vor Urlaubsbeginn erschien, wanderte es noch schnell in den Koffer und konnte mich durchaus überzeugen. Ich war schnell in der Geschichte gefangen und wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Das erste von drei sehr guten Urlaubsbüchern. 
Auf das zweite Buch, das ich im Urlaub gelesen habe, war ich ebenso gespannt. "The Girls" von Emma Cline wurde, nachdem es in den USA ein riesiger Erfolg wurde, auch auf Deutsch veröffentlicht und spielt in Kalifornien Ende der 60er Jahre. Es geht um die Geschichte der vierzehnjährigen Evie, die sich auf der Suche nach sich selbst mit der älteren Suzanne anfreundet und in eine Art Hippie Kommune ziehen lässt, die sich ziemlich schnell als eine Art Sekte entpuppt. Tief berührend und erzählerisch besonders wertvoll hat mich dieses Buch schockiert und mich zum Nachdenken gebracht. "The Girls" klingt noch lange nach. Gerade das Ende war für mich wahnsinnig schwer zu lesen, weil ich es fast gar nicht fassen konnte, was dort passierte. Für schwache Gemüter würde ich es auf jeden Fall nicht empfehlen, obwohl es, wenn man die Geschichte als Ganzes betrachtet, schon wieder fast schade ist. 
Mein letztes Urlaubsbuch war mit über 600 Seiten ein richtiger Brocken. Seltsamerweise habe ich "Kafka am Strand" von Haruki Murakami am schnellsten zu Ende gelesen, weil es einfach wunderbar war. Ich habe lange überlegt, wie ich meinen ersten Murakami finden werde denn schon oft habe ich im Vorfeld gehört, dass dieser Autor einen ganz besonderen Schreib-und Erzählstil hat, das ich nach der Lektüre von "Kafka am Strand" auf jeden Fall so unterschreiben kann. Murakami erzählt in diesem wundervollem und ganz außergewöhnlichem Buch ein Märchen für Erwachsene voller Weisheiten und einem unglaublichen Erfahrungsschatz. Ich war so gefangen in dieser Geschichte, das ich teilweise wirklich vergaß, wo ich war und meistens war ich ja selbst am Strand. Noch zwei weitere Murakamis habe ich im Bücherregal, die darauf warten gelesen zu werden und es werden ganz sicher nicht die letzten bleiben. Ich bin Fan!
Nun kommen wir aber endlich zu meinem bisher besten Buch dieses Jahres. Ein Schatz, der so wertvoll und besonders ist, das mir wieder einmal ein bisschen die Worte fehlen. Aus diesem Grund übernehme ich einfach den Text, den ich, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, auf meiner Facebook Seite veröffentlicht habe: 

Achtung, Achtung, das wird ein emotionaler Buchtext.

Kennt Ihr diese Geschichten, von denen Ihr das Gefühl habt, dass sie viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen? 
Diese Geschichten, die Ihr selbst nur durch Zufall auf den Stapel ungelesener Bücher gebracht habt, weil Ihr das Buch irgendwo gesehen habt? 
Diese Geschichten, die eine unerklärliche Ausstrahlung umgeben, die ich euch dann auf eine geheimnisvolle Art und Weise zuflüstern:
"Das hier, siehst du es? Das hier ist etwas ganz Besonderes!" 
Gott, ich liebe Bücher allein  schon wegen diesem besonderen Gefühl. Du liest die erste Seite und weißt, du hattest Recht. Du hast hier etwas Wertvolles und Schönes in der Hand. Eine Geschichte, die auf jeder Seite so besonders ist, dass du sie nie wieder vergessen wirst. 
"Mit anderen Worten: ich", ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr dieses Buch zu so einer Geschichte geworden ist.
Es ist eines dieser Bücher, das man in die Welt hinaustragen möchte. Eines dieser Bücher, die man auf Rezept verschreiben lassen sollte, weil man sich einfach mit ihnen besser fühlt. Obwohl mich dieses Buch an vielen Stellen mit einem beklemmenden Gefühl zurück gelassen hat, liebe ich es! Ich liebe jedes Wort, jede Bedeutung dahinter! 
"Mit anderen Worten: ich" ist eine Liebeserklärung an die Kraft und die Magie der Worte, die uns bücherbegeisterten Menschen jeden Tag den Alltag ein bisschen entfliehen lassen. 
Die Protagonistin Sam stellt sich in meine Hall of Fame meiner absoluten Lieblingsfiguren. 
Ich liebe wirklich alles an dieser Geschichte! Auch wenn ich das schon einmal erwähnt habe aber- wie gesagt- es würde emotional werden!
Was bleibt mir noch zu sagen, außer: 
Mit anderen Worten: Lesen! 

Und Sam?
Du bist wundervoll! 

Drei Worte.

"Mit anderen Worten: ich" von Tamara Ireland Stone...bitte...ihr müsst dieses Buch alle lesen! Ihr werdet es nicht bereuen, versprochen!

Und das war er auch schon wieder mein Lesemonat August. Lasst mich in den Kommentaren wissen, ob Ihr vielleicht auch eines der Bücher schon kennt und dass ihr jetzt alle fleißig "Mit anderen Worten:ich" kauft :) 

Schönen Abend euch noch,
eure Lisa. 

2 Kommentare:

  1. Huhu,
    das war doch ein ganz schöner Lesemonat :)
    Ich war von "Battle Island" auch leider enttäuscht, obwohl ich mich so auf das Buch gefreut hatte. Echt schade!
    http://buch-leben.blogspot.de/2016/08/kampf-ums-gold-in-battle-island-von.html
    Liebe Grüße
    Jasmin

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  2. Uii sehr toller Lesemonat :)
    Nach Paris, du und ich wollte ich auch am liebsten sofort nach Paris. Die Atmosphäre war so schön und romantisch, Hach <3

    Mhh.. Battle Island muss die nächste Zeit von mir noch gelesen werden, ich bin jetzt irgendwie ein bisschen skeptisch.

    Ich muss endlich mal ein Hoover Buch lesen!

    Besonders neugierig gemacht hast du mich jetzt auf: Falsche Schwestern, The Girls & Mit anderen Worten ich!

    Liebe Grüße Lea <3

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