Donnerstag, 10. September 2020

Lesemonat Juli

 

Und wieder einmal etwas verspätet kommt hier mein Lesemonat Juli. Im Juli dieses Jahres habe ich insgesamt acht Bücher gelesen mit 3414 Seiten. Das war ja schon einmal nicht schlecht, dann kann es ein wenig ausführlicher werden. 

Das erste Buch aus dem Monat Juli kommt von Patrick Rothfuss. "Der Name des Windes" stand schon länger auf meiner Liste der Bücher, die ich unbedingt bald lesen wollte - und ich wurde nicht enttäuscht. Der Auftakt der Reihe ist eine abenteuerreiche Reise, nicht nur eine fantastische, sondern auch eine fantasievolle Geschichte und eine faszinierende Lebensbeichte. Ich freue mich schon sehr auf den geteilten Nachfolger und natürlich auf den Abschluss der Reihe (der leider noch nicht veröffentlicht ist, aber auch ich reihe mich nun in die Leserinnen und Leser ein, die hoffen, dass die Veröffentlichung nicht mehr lange dauert)

Weiter ging es mit dem zweiten Teil der Ellingham Academy Serie. Der Auftakt von Maureen Johnson "Was geschah mit Alice?" hat mich total überrascht und mir richtig gut gefallen. Eine interessante und detailreiche Detektivgeschichte, die in einem alten Internat in den Wäldern Vermonts spielt. Da musste natürlich auch der zweite Teil "Die geheimnisvolle Treppe" her und wieder einmal war ich begeistert. Stevie, weiterhin die unglaublich sympathische Heldin der Geschichte, ermittelt nach ihrer kurzen Abwesenheit weiter im spektakulären 'Ellingham Fall' im Internat, und wieder stellen sich ihr einige Hindernisse in den Weg und da ist auch immer noch David, der in den Pausen, wenn sich Stevie nicht gerade mit ihrer Detektiv Arbeit beschäftigt, in ihrem Kopf herumspukt. Genauso wie der Vorgänger endet auch "Die geheimnisvolle Treppe" mit einem gemeinen Cliffhanger, der dazu führt, dass man das Erscheinungsdatum den Abschlussbandes rot im Kalender anstreichen wird.

Das nächste Buch kommt von keinem Unbekannten. "Der Outsider" von Stephen King war meine erste Urlaubslektüre im Juli und immer wieder bin ich erstaunt, was dieser Mann alles kann. "Der Outsider" ist ein hochspannder Kriminalroman geworden, der ganz langsam mit immer mehr mystischen Elementen gespickt wurde und mit einem guten Ende aufwarten konnte. Nicht eine Sekunde wurde ich in der Geschichte nicht unterhalten und so waren die etwa siebenhundert Seiten auch im Nu ausgelesen. Es ist immer gut Lieblingsautoren zu haben, man wird einfach so gut wie nie enttäuscht. 

Die nächste Urlaubslektüre kommt von einer Frau, von der sicher noch Stephen King einiges hätte lernen können. Die Grande Dame des Kriminalromans Agatha Christie. Ihr Roman "Und dann gab's keines mehr" stand ebenfalls schon länger auf meiner Wunschliste und spielt auf einer einsamen Insel, auf der zehn völlig unterschiedliche Personen eingeladen werden in ein großes Sommerhaus, das dann relativ zeitnah nach der Ankunft der Inselgäste Schauplatz eines Mordes wird. Und während die übrig gebliebenen Personen noch rätseln, was passiert ist, bahnt sich auch schon das nächste Unglück an. Auch "Und dann gab's keines mehr" hat mich hervorragend unterhalten und auch ich wurde lange in die Irre geführt, bis ich wusste, was da auf der Insel vorgeht. Ein toller Krimi. 

Weiter ging es im Juli mit "Schöner als überall" von Kristin Höller. Die Autorin hat eine zarte und poetische Geschichte über das Erwachsen Werden geschrieben. Noah und Martin sind schon ihr ganzes Leben Freunde, auch als beide aus ihrem verschlafenen Wohnort nach München ziehen. Am Anfang der Geschichte kehren sie genau dorthin wieder zurück und erfahren auf unterschiedliche Weise, was im Leben wirklich zählt- und wie sie dieses leben wollen. Vor allem die Sprache, die Kristin Höller benutzt, hat mir besonders gut gefallen.

Im Juli gab es dann auch wieder ein bisschen Poesie. Poesie von der besonders schönen Sorte. Seit mir Amanda Lovelace mit "The princess saves herself in this one" das Herz gebrochen hat, musste jeder ihrer Gedichtbände bei mir einziehen, genauso wie zuletzt "break your glass slippers", der Beginn einer neuen Reihe, die mir wieder einmal sehr gut gefallen hat. Ich kann gar nicht genau beschreiben, warum mich die Worte der Autorin jedes Mal so besonders rühren, aber es scheint, als öffnete sich jedes Mal etwas in mir beim Lesen ihrer Gedichte und ich fühle mich verstanden. So, als ob jemand ein paar meiner Gedanken in Worte fasst. Ein unglaubliches Talent, das diese Frau besitzt.

Von meinem vorletzten Buch aus dem Lesemonat hätte wahrscheinlich auch nicht der Autor John Ironmonger gedacht, dass es jemals so eine erschreckende Aktualität erlangen würde. Zunächst erzählt der Autor "Der Wal und das Ende der Welt" von einem Aussteiger, der an der Küste eines kleinen und entlegenden Küstenorts strandet und freundlich und fast schon liebenswert von den Bewohnern des Ortes aufgenommen wird. Bald schon stellt sich heraus, dass die Hauptfigur anscheinend einem Wal seine Rettung aus den Fluten verdankt und auch seine weitere Geschichte an diesem entlegenden Ort wird immer wieder von diesem Tier geprägt. Als dann eine dramatische Grippeepidemie die Welt heimsucht, müssen die Bewohner des Dorfes zusammen arbeiten, um sich durch diese erschreckenden Zeiten zu retten. John Ironmonger ist eine großartige Geschichte gelungen, ein beeindruckendes Stück Menschlichkeit und wie immer wieder einzelne Personen Geschichte prägen können - oder eben ein riesiger Wal.

Das letzte Buch aus dem Juli war ein Reread eines meiner Lieblingsbücher. In "Small World" von Martin Suter begegnen wir Konrad Lang, einer der liebevollsten Figuren, die ich jemals kennen lernen durfte. Martin Suters Hauptfigur erkrankt langsam an Demenz. Es fängt mit Kleinigkeiten an, dass der Schlüssel plötzlich im Eisfach landet oder der Weg zum Einkaufen vergessen wird und steigert sich langsam in Dramatische. Besonders wichtig ist, dass die Aufmerksamkeit auf eine Krankheit gelenkt wird, für die es noch viel zu wenig Verständnis gibt. 

Das war es auch schon wieder mit meinem Lesemonat, der sehr erfolgreich war. Es geht weiter in den August. 

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